Elektrische Antriebe in der Luftfahrt 17.06.2019, 09:51 Uhr

Rolls Royce punktet im Wettlauf um Elektroflugzeuge

Der Elektroantrieb soll den Flugverkehr sauberer machen – ohne Einbußen bei Passagierzahlen oder Geschwindigkeiten zu fordern. Bis dahin ist es noch ein langer Weg, den Rolls Royce mit ihrem jüngsten E-Flieger jedoch bereits beschritten hat. Rund 480 km/h soll das Elektroflugzeug Accel schnell werden. Nur mit den Passagieren ist es noch so eine Sache.

Modellbild des Flugzeugs ACCEL

Das von Rolls Royce im Projekt Accel entwickelte Elektroflugzeug soll eine Geschwindigkeit von 480 km/h erreichen.

Foto: Rolls Royce

Der weltweite Flugverkehr boomt und wächst immer weiter. Allein in Deutschland gab es im Jahr 2016 rund 2,2 Millionen Starts und Landungen. Dabei gibt es allerdings ein deutliches Problem. Denn die Umweltverschmutzung durch den Luftverkehr nimmt durch die Emissionen der Flugzeuge ebenfalls ein bedrohliches Maß an. Zwar haben sich die verschiedenen Motoren hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit deutlich verbessert in den letzten Jahren, diese Fortschritte wurden und werden allerdings durch die Zunahme des Luftverkehrs zunichte gemacht. So ist es nicht verwunderlich, dass sich immer mehr Menschen und auch Unternehmen weltweit dafür einsetzen, dass der Luftverkehr noch sauberer wird. Vor allem die Elektromobilität soll hier der Schlüssel zum Erfolg sein.

Rolls-Royce kündigt das schnellste E-Flugzeug der Welt an

Dem britischen Triebwerkhersteller Rolls Royce ist aktuell eine echte Sensation gelungen. Denn mit dem Accel wurde das derzeit wohl schnellste E-Flugzeug der Welt der Öffentlichkeit präsentiert. Bei einem Testflug konnte das E-Flugzeug eine Geschwindigkeit von sagenhaften 480 Kilometern pro Stunde erreichen und somit den alten Rekord von Siemens aus dem Jahr 2017 in den Schatten stellen. Apropos Siemens: Der Konzern verkauft seine E-Flugzeugmotoren an Rolls Royce. Damit verkauft Siemens eines seiner bekanntesten Zukunftsprojekte. Die Entwicklung der elektrischen Flugzeugmotoren soll bis Ende 2019 vom britischen Triebwerkhersteller übernommen werden. Grund dafür: Siemens wolle sich nach eigenen Angaben verstärkt um das Kerngeschäft kümmern.

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Zudem haben die Hersteller von Rolls Royce angekündigt, dass die Entwicklung des eigenen E-Flugzeugs zum größten Teil abgeschlossen sei und es nun darum ginge, das Flugzeug umfassenden Tests und Sicherheitschecks zu unterziehen, um es schnellstmöglich zum Einsatz zu bringen. Wie passend angesichts des Projektnamens Accel, was für Accelerating the Electrification of Flight steht.

Der Entwicklungsplan von Rolls Royce E-Fliger Accel

Bereits im Jahr 2020 soll das Elektroflugzeug Accel im Luftraum von Großbritannien zum Einsatz gebracht werden. Durchaus ein ambitionierter Plan, der durch die technischen Daten des Flugzeugs jedoch gestützt wird. So greift das Accel unter anderem auf eine enorm effiziente Akkutechnologie zurück, sodass mit der aktuellen Ausbaustufe bereits Flüge von rund 200 Meilen ohne Nachladen möglich sind. Somit wäre beispielsweise die Strecke von London nach Paris in einem Flug durchführbar. Auch der E-Flieger Airbus E-Fan und Duvals Cri-Cri haben 2015 den Ärmelkanal überflogen. Accel ist mit insgesamt drei Motoren mit einer Leistung von rund 500 PS ausgestattet. Sie treiben den Propeller des Flugzeuges an. Zwar drehen die Blätter des Propellers deutlich langsamer als bei einem konventionellen Flugzeug, doch dies wird sogar als Vorteil angesehen. Denn das Accel ist somit deutlich ruhiger. Um die notwendige Flugsicherheit zu gewährleisten, werden alle Elemente des Accel durch verschiedene Sensoren überwacht. Die Daten werden zentral gespeichert und miteinander in Relation gebracht, um bereits kleinste Fehler und Abweichungen frühzeitig zu erkennen.

Andere Entwickler elektrischer Flugzeuge schlafen nicht

Doch Rolls Royce ist bei Weitem nicht der einzige Hersteller, der sich um die Entwicklung von Zero Emission Planes bemüht. Denn auch viele andere Hersteller, darunter namhafte Hersteller wie Airbus und Siemens, kämpfen um die Vorherrschaft in diesem Bereich. Es ist allerdings deutlich zu sehen, welch enorme Summen die Entwicklung eines solchen E-Flugzeuges verschlingen kann. Denn an größere Passagiermaschinen trauen sich vor allem die etablierten Hersteller heran.

Kleinere Unternehmen und Startups versuchen vor allem im Bereich der Lufttaxis und der kleinen E-Flugzeuge ihre Marktposition auszubauen. In Deutschland werden Flugtaxis unter anderem von den Unternehmen Volocopter, das sein erstes Flugtaxi in Dubais Himmel entsandte, sowie Lilium Aviation, das ebenfalls am Privatjet für jeden arbeitet, entwickelt. Aus Großbritannien kommt der fliegende Elektrobus Starling Jet und das US-Unternehmen Vahana ließ 2018 das Alpha One fliegen. Vahana ist allerdings kein kleiner Player, sondern ein Tochterunternehmen von Airbus. Der amerikanische Hersteller Boeing hat sich ebenfalls dem Markt für E-Flugzeuge angeschlossen und gehört neben Airbus und Siemens zu den größten Unternehmen in diesem Bereich. Doch auch hier zeigen sich bisher nur erste Teststudien. Aktuell ist Rolls Royce mit seinem Accel sehr gut im Rennen und kann bei entsprechenden Testergebnissen, schnell auf den ersten Platz in diesem Rennen hoffen. Parallel dazu werden Hybrid-Flugzeuge getestet. Das norwegische Unternehmen Equator Aircraft führte dazu bereits erste Testflüge durch.

Zero Emission Planes auf dem Vormarsch

Dank der immer weiter steigenden Flugzeugzahlen und der immer stärker werdenden Umweltverschmutzung durch die vielen Flugzeuge sind die meisten Flugzeughersteller unter Druck, sich mit dem Thema E-Mobilität über den Wolken auseinanderzusetzen. Zudem haben bereits viele Regierungen angekündigt, dass der politische Druck auf die Flugzeugindustrie in den kommenden Jahren nochmals deutlich ansteigen könnte, wenn keine passenden Lösungen für die Umweltprobleme gefunden werden. Dementsprechend richten sich viele der Konzerne aktuell neu aus und investieren in Eigenentwicklungen oder in die Übernahme kleiner lokaler Entwickler mit viel Potenzial. Infolgedessen ist in jedem Fall zu erwarten, dass es innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre eine deutlich Verschiebung hin zur E-Mobilität im Flugverkehr geben wird. Zunächst einmal bei den kleineren Flugzeugen für den regionalen Flugbetrieb, doch über kurz oder lang werden auch Technologien für die verschiedenen Langstreckenflüge entwickelt werden.

Der Wettlauf der E-Mobilität über den Wolken bleibt spannend

Auch wenn Rolls Royce mit dem Zero Emission Plane Accel gerade ein echtes Highlight zu bieten hat, bleibt der Markt für diese Flugzeuge weiterhin spannend. Während die E-Mobilität im Straßenverkehr von vielen Menschen noch immer heiß diskutiert wird, spielt der Luftverkehr in den meisten Diskussionen eine deutlich geringere Rolle. Das ist verwunderlich, da der Flugverkehr für einen großen Teil der weltweit erzeugten Emissionen aus dem Verkehrssektor verantwortlich ist. Wenn die anderen Hersteller sich in ihren Bemühungen und in ihren Plänen vom Accel inspirieren und anspornen lassen, kann sich die Entwicklung in den nächsten Jahren nochmals deutlich beschleunigen.

 

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2018 präsentierte Rolls Royce das EVTOL, ein elektrisches Flugzeug mit 800 Kilometer Reichweite, das seine Tragflächen beim Start aufstellte.

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Ein Beitrag von:

  • ingenieur.de

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