Mobilfunk 13.10.2006, 19:24 Uhr

Handy-PC beinahe komplett made in Berlin  

VDI nachrichten, Berlin, 13. 10. 06, rb – Ein abhörsicheres Telefon und einen Mini-Laptop zur Steuerung von Anlagen – all diese Spezialwünsche von Geschäftskunden haben die Berliner Handyentwickler Road mit ihrem neuen „Road handyPC S101“ im Blick. Bereits im Frühjahr 2007 soll er aus einer deutschen Handyproduktion auf den Markt kommen. Die Berliner setzen darauf, dass sich sowohl die Entwicklung als auch die Fertigung von mobiler Technik in Deutschland lohnt.

Auf dem Konferenztisch der Berliner Constin GmbH liegt ein Communicator 9300 neuester Bauart von Nokia. Seit Jahren benutzt ihn Hans Constin, Geschäftsführer des gleichnamigen Kunststoffgehäuseherstellers und Gründer von Road, täglich. Daneben liegt ein etwas größerer und dickerer Prototyp in Schwarz namens „Road handyPC S101“ mit Touchscreen und Tastatur. Beide Geräte sind aufgeklappt und zeigen die Webseite der Bahn.

„Bei unserem handyPC kann ich Ort, Datum und Zeit eingeben und die Suche für eine Verbindung aktivieren, ohne herunterscrollen zu müssen“, sagt Constin. Denn im Gegensatz zum Communicator des finnischen Weltmarktführers verfüge der neue handy- PC über keine proprietäre Screengröße, sondern habe mit 640 x 240 Pixeln die halbe VGA-Auflösung.

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„Viele Nutzer wollen unterwegs mit einem Mobiltelefon den gleichen Komfort haben wie am PC“, kommentiert Constin nur einen feinen Unterschied zwischen beiden Geräten. Dazu kommt als Benutzeroberfläche das „Windows Look“n“Feel“, obwohl der neue handyPC „wegen offener Entwicklungsumgebung und Sicherheit“ auf Linux basiert.

Das neue Gerät verfügt zudem über eine Volltastatur, die sich schnell wechseln lässt, um beispielsweise mit einer aufgesetzten Spezialtastatur auch Anlagen zu steuern. Darüber hinaus hat es eine Kamera, die sich für Werksbesprechungen mit einem Handgriff herausnehmen lässt. Nur einige Besonderheiten des Handys, das zudem Mini-Laptop ist, auf die Hans Constin hinweist.

Vor elf Jahren hat der 50-jährige Maschinenbauer, der auch Industriedesign studiert hat, erste Patente für den mechanischen Aufbau seines Road angemeldet und für Europa, Russland, China und die USA erteilt bekommen. Seit zwei Jahren entwickelt Constin zusammen mit dem Elektrotechniker und Road-Mitgesellschafter Hubertus von Streit sowie einem Team von Hard- und Softwareexperten an der Neuheit. 2005 haben sie dafür die Road GmbH gegründet. „Road steht für Mobilität oder Remote Office Access Device.“

„Das Gehäuse, die Hardware und die gesamte Softwareanpassung z. B. für die Interaktion zwischen den Benutzerschnittstellen innen und außen ist komplett von uns“, sagt Constin stolz. Nur die Displays ließ Road in Taiwan entwickeln und kaufte sie dort zu, der Prozessor stammt von Intel und die GSM-Module von Siemens.

Eine solche Entwicklungsleistung ist hierzulande für ein sechsköpfiges Start-up, das zudem über keinerlei Risikokapital verfügt, nicht gerade Alltag. Dass der handyPC als Prototyp vorliegt, hat viel mit der Firmengeschichte zu tun. Denn Hans Constin entwickelt und fertigt mit einem 35-köpfigen Team unter dem Dach der Constin GmbH seit fast 25 Jahren Kunststoffgehäuse in kleinen bis großen Serien. Die Deutsche Telekom und viele andere namhafte Kunden zählen zu seinen Auftraggebern.

Dieser Hintergrund federt rund „zehn Mannjahre an Entwicklungszeit und einen siebenstelligen Eurobetrag an Entwicklungskosten ab“. Dies steckt laut Road-Geschäftsführer im Handy-PC. Auf der diesjährigen IFA stellten Constin und von Streit nun ihr Referenzdesign vor. „Wir wollen unsere mobile Plattform auch lizenzieren“, so Constin, der dabei Handyhersteller wie Mobilfunkbetreiber weltweit im Blick hat.

Als Vorbild schwebt dabei dem 50-Jährigen der taiwanische Hardwarehersteller HTC vor, der Smartphones speziell für das Angebot von Vodafone, T-Mobile oder O2 fertigt und anpasst. „Ich möchte aber hier in Deutschland durchstarten und dabei mit den noch existierenden Handywerken zusammenarbeiten“, sagt Constin.

Gleichzeitig soll der neue handyPC für verschiedene Marktsegmente in Varianten herauskommen. „Wir können z. B. ein abhörsicheres Telefon bauen.“ Constin will auch eine größere Version für Vielschreiber, eine robuste Outdoor-Version und eine Billigvariante für den Massenmarkt herausbringen. „Wenn wir zwischen 10 000 und 20 000 Geräte pro Jahr in solchen Nischenmärkten absetzen, ist das ein interessantes Geschäftsmodell“, ist sich Constin sicher. Bereits im Frühjahr 2007 will er den ersten handyPC auf den Markt bringen und über Fachhändler und weltweit über das Internet vertreiben. NIKOLA WOHLLAIB

 

Ein Beitrag von:

  • Nikola Wohllaib

    Freie Journalistin in Berlin. Scherpunktthemen: Telekommunikation, Medien, Medienpolitik.

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