Green IT 18.12.2009, 19:44 Uhr

Betriebssystem: Stromsparzentrale für Computer  

Bei energiesparender Informationstechnik, kurz Green IT, denken viele an weniger Stromverbrauch durch eine geschicktere Nutzung der vorhandenen Hardware. Doch langsam setzt sich die Einsicht durch, dass nicht nur diese Virtualisierung genannte Ressourcenverwaltung, sondern auch andere Software erheblich dazu beitragen könnte, den Energieverbrauch von Informationstechnik zu optimieren. VDI nachrichten, München, 18. 12. 09, swe

Längst haben bestimmte Green-IT-Technologien einen Siegeszug durch die Welt der Datenverarbeitung angetreten: Energiesparmodi bei Geräten oder die Virtualisierung im Rechenzentrum. Der einfache Grund: Sie versprechen weniger Energieverbrauch, bessere Auslastung, einen geringeren Hardwarebedarf und daher weniger Kosten.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadt Stuttgart-Firmenlogo
Projektleiter*in Architektur für öffentliche Bauten (m/w/d) Stadt Stuttgart
Stuttgart Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Anlagensicherheit AwSV (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Ausbildung Sachverständiger Gebäudetechnik - Feuerlöschanlagen (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Ausbildung - Sachverständiger Gebäudetechnik - Lüftungsanlagen & Rauchabzugsanlagen (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Meister*in Rohr-, Kanal- und Industrieservice, Metallbauermeister*in / Bauingenieur*in als Betriebshofleitung (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in als Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in Ressourceneffizienz VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH
Stadt Moers-Firmenlogo
Produktmanagement Technik (m/w/d) Stadt Moers
KAW KIEHL KG-Firmenlogo
Key Account Manager international Carwash (m/w/d) KAW KIEHL KG
Odelzhausen,München,Augsburg,Dachau Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Elektrotechnik Baurecht (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Ausbildung Sachverständiger Elektrotechnik Baurecht (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Gebäudetechnik - Feuerlöschanlagen (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
Nordrhein-Westfalen Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Aufzug- & Fördertechnik (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Bausachverständiger Immobilien (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Kfz Sachverständiger Unfallrekonstruktion (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Kfz Prüfingenieur Fahrzeugprüfung (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
G+D Currency Technology GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsingenieur (m/w/d) G+D Currency Technology GmbH
Leipzig Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Cost Engineer /-Controller*in (m/w/d) in der petrochemischen Industrie THOST Projektmanagement GmbH
Sweco GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Ingenieur als Projektleitung (m/w/x) Genehmigungsmanagement, Brandschutz, Ex-Schutz Sweco GmbH
Airbus-Firmenlogo
FCAS2023 Flight Simulation Architect (d/f/m) Airbus
Manching Zum Job 
Stadt Neckarsulm-Firmenlogo
Kommunaler Energiemanager (m/w/d) Stadt Neckarsulm
Neckarsulm Zum Job 

Ein weiteres Energiesparpotenzial ist noch fast unangetastet: Entsprechend gestrickte Betriebssysteme und Anwendungen können voraussichtlich viel dazu beitragen, den Stromverbrauch weiter zu senken. Das Thema ist weitgehend unbeackert, seine Erforschung beginnt jetzt erst.

Einer der Vordenker ist die Arbeitsgruppe „Software und Green IT“ der von Politik und Industrie getragenen deutschen Green-IT-Allianz. Geleitet wird sie von Sun Microsystems, wo man sich im Projekt „Tesla“ darum bemüht, das hauseigene Betriebssystem Opensolaris umweltfreundlicher zu gestalten.

Sun will das Betriebssystem so steuern, dass Abläufe auf einzelnen Prozessorkomponenten gebündelt werden, wenn das System nicht voll ausgelastet ist. So können sich andere, nicht belastete Komponenten abschalten.

Auch der Systemtakt (Clock) bietet bei Unix und seinen Ablegern, zu denen Opensolaris gehört, Ansatzpunkte zur Verbesserung: Der Takt aktualisiert mit 100 Hz den Systemzustand – und weckt dadurch ein ansonsten „schlafendes“ Gerät immer wieder zumindest teilweise auf.

Sun möchte nun diese Grundlast durch eine „Tickless Clock“ beseitigen. Statt in einem bestimmten Takt soll sie den Status der Komponenten nur noch dann abfragen, wenn vordefinierte Ereignisse eintreten.

Betriebssystem-Marktführer Microsoft kann sich diesem Öko-Trend nicht entziehen. Er hat bereits neue Stromsparmechanismen in Windows 7 eingebunden. „Timer-Coalescing“ heißt eine Technik: Sie soll Aufgaben am Stück und ohne Interrupts erledigen, jene Unterbrechungen, die auftreten, wenn das Betriebssystem mehrere Aufgaben stückweise abarbeitet. Effekt auch hier: Das schlafende System wacht nicht viele Male wieder auf.

Ihr Stromsparpotenzial entfaltet eine Betriebssystemsoftware erst dann, wenn zukünftig Anwendungen so geschrieben werden, dass sie von den vorhandenen Mechanismen optimalen Gebrauch machen. Ein Beispiel ist, Anwendungsteile komponentenweise nur dann anzuschalten, wenn sie gerade benötigt werden. Das muss das Betriebssystem natürlich unterstützen. Sun bezeichnet diesen Ansatz als asynchrone Software.

Ein anderer möglicher Ansatz wäre, vorhandene Hardwareressourcen auch tatsächlich auszunutzen- zum Beispiel mehrere vorhandene Prozessoren in einem System. Doch das parallele Programmieren steckt selbst noch in den Kinderschuhen. Den selbstverständlichen Umgang mit diesen Techniken zu üben dürfte eine der wichtigsten Aufgaben der nachwachsenden Programmierergeneration werden.

Mit diesem Thema, angewandt auf das Hochleistungscomputing (HPC), befasst sich Cool Computing, ein Teilprojekt der vor einigen Monaten in Sachsen gestarteten Green-IT-Forschungsinitiative Cool Silicon. In HPC-Umgebungen arbeiten oft Hunderte Prozessoren an einem Problem.

„Da sich die Rechenknoten wechselseitig beeinflussen, wäre es aus energetischer Sicht optimal, wenn sie sich gegenseitig und das Betriebssystem über ihre jeweiligen Aktivitäten informieren würden“, sagt Ralph Müller-Pfefferkorn, Abteilungsleiter Zentrale Infodienste am Hochleistungsrechenzentrum der TU Dresden. Das Ziel ist, nicht benötigte Einheiten abschalten zu können.

Zurzeit arbeitet man daran, den Aufgabenzeitplaner (Scheduler) des Betriebssystems Linux so zu verändern, dass inaktive Rechnerkerne heruntergefahren werden können. Gleichzeitig sollen die Anwendungen direkt miteinander und mit dem Betriebssystem kommunizieren. Grundlage dafür soll ein erprobtes, HPC-typisches Protokoll für den Datenaustausch zwischen Computern innerhalb eines Clusters sein, das Message-Passing-Interface.

Außerdem erforschen die Dresdner Wissenschaftler, welche Stromverbräuche die einzelnen Aktivitäten einer Software verursachen. „Bisher können wir nicht auf die einzelnen Einheiten zugreifen, weil die Schnittstellen dafür fehlen“, erklärt Müller-Pfefferkorn. A. RÜDIGER

Ein Beitrag von:

  • Ariane Rüdiger

    Freie Journalistin in München. Schwerpunktthemen: Betriebliche IT-Themen (IT-Infrastruktur und ihr Management, Telekommunikation, Rolle des CIO), Nachhaltige Informationstechnik – Green IT (Virtualisierung, Recycling, nachhaltiges IT-Design…), Erneuerbare Energien (Smart Grid, Photovoltaik, Wind, Solarthermie, Pellets) und ökologisches Bauen, Nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltige Stadtentwicklung, Queer Culture.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.