Schub für 400 Meter 09.07.2014, 17:10 Uhr

Peugeot 2008 HybridAir im Stadtverkehr: Mehr als heiße Luft

Die französische PSA-Gruppe hat ein Auto mit Air-Hybrid- und Druckspeicher-Technik auf die Straße gebracht. Nach vier Jahren Arbeit mit Forschungspartner Bosch fahren die ersten Prototypen auf den Straßen von Paris. Erste Ergebnisse zeigen, dass das System viel Treibstoff und CO2-Emissionen einspart und zumindest im Stadtverkehr eine interessante Alternative zu sein scheint.  

Einblicke in das PSA-Hybridsystem.

Einblicke in das PSA-Hybridsystem.

Foto: PSA

Es muss nicht immer Elektroantrieb sein: Auch mit Luft lässt sich ein Fahrzeug bewegen – zumindest über kurze Strecken. Die PSA-Gruppe macht es gerade vor: Das Unternehmen, zu dem die französischen Automarken Peugeot und Citroën gehören, hat gemeinsam mit dem deutschen Kraftfahrzeugtechnik-Hersteller Bosch ein Auto mit Air-Hybrid-Antrieb und Druckspeichertechnik entwickelt. Dabei handelt es sich um den Peugeot 2008 HybridAir, von dem bereits die ersten Prototypen durch Paris fahren. Das System kombiniert einen Dreizylinder-Benzin-Verbrenner, ein stufenloses CVT-Getriebe, eine Motor und Pumpe vereinende Hydraulikeinheit sowie ein Druckluftreservoir als Energiespeicher. Dabei befindet sich Stickstoff im Wechselspiel mit Hydrauliköl. Das System lädt sich auf, indem das Gas komprimiert wird. Wenn sich das Gas wieder ausdehnt wird Energie erzeugt, die auf die Vorderräder des Autos übertragen wird.

Luftschub für 400 Meter

Als Stickstoffreservoir sowie als Auffangbehälter für das Öl dienen zwei Tanks à 20 Liter. Wenn der Fahrer bremst oder auch nur den Fuß vom Gas nimmt saugen Pumpen einen Teil der Hydraulikflüssigkeit – maximal acht von 17 Litern –  aus dem hinteren Quertank und drücken es in den vorderen, der eine Längsausrichtung hat. Der Stickstoff wird dadurch zusammengedrückt und der Druck erhöht sich um 150 auf 350 bar – ohne dass sich der Stickstoff und das Hydrauliköl jemals vermengen. Wenn der Fahrer wieder beschleunigt, dehnt der Stickstoff sich wieder aus, drückt die Hydraulikflüssigkeit zu den Hydraulikpumpen – das Ergebnis ist Schub für 400 Meter. Dabei funktionieren die Pumpen in beide Richtungen: beim Komprimieren und als Antriebsmotor.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Der Antriebsstrang eines Hydraulik-Hybrids verfügt neben einem klassischen Verbrennungsmotor über einen Druckspeicher und ein Reservoir.

Der Antriebsstrang eines Hydraulik-Hybrids verfügt neben einem klassischen Verbrennungsmotor über einen Druckspeicher und ein Reservoir.

Quelle: PSA

Heraus kommt ein Antrieb, der im normalen Benzin-Betrieb 82 PS schafft und mit der Hybrid-Maschine immerhin noch 41 PS. „Schub für 400 Meter“ klingt nicht viel, reicht aber im Straßenverkehr mit häufigen Brems- und Beschleunigungsmanövern aus. Außerdem ist der Druckspeicher schon nach zehn Sekunden wieder aufgeladen. Zudem schafft das Auto per Luft eine Geschwindigkeit von bis zu 60 Kilometer in der Stunde, darüber hinaus muss der Benzinmotor zugeschaltet werden. Im Fahrbetrieb sei das ständige Hin- und Herschalten zwischen den Antriebsversionen nicht zu merken, heißt es in ersten Fahrberichten. Lediglich der Monitor in der Mittelkonsole gebe Aufschluss: Blaue und orangefarbene Pfeile verdeutlichen die Betriebsart, und eine Animation zeigt, wieviel Druck gerade auf der Fahrblase ist.

Weniger Verbrauch, weniger Emissionen

Durch sein häufiges Wechseln vom Verbrennungsmotor weg hin zum Hydraulikbetrieb spart der Wagen im Stadtverkehr eine Menge Treibstoff und CO2 ein: Karim Mokaddem, Projektleiter bei PSA, spricht von rund 45 Prozent weniger Emissionen und einem angepeilten Verbrauch von gerade einmal zwei Litern.

Hybrid-Air-Technologie von unten betrachtet.

Hybrid-Air-Technologie von unten betrachtet.

Quelle: PSA

Ein großer Vorteil ist aus Sicht des Konzerns auch der Preis für das luftbasierte System: Es ist deutlich billiger zu haben als ein Elektro-Hybrid-System, wichtig vor allem im preissensiblen Kompaktklasse-Segment. Allerdings macht es ein Auto auch gleich rund 100 Kilo schwerer. Zudem ist die Technik noch nicht voll ausgereift: Das ständige Hin- und Herbewegen der Flüssigkeit lässt Hitze entstehen, die die Dichtungen möglicherweise angreift. Hier prüft der Konzern noch, ob zusätzliche Kühlung notwendig ist.

 

Ein Beitrag von:

  • Judith Bexten

    Judith Bexten ist freie Journalistin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Technik, Logistik und Diversity.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.