Versicherung 23.09.2011, 12:07 Uhr

Neue Schadenfreiheitsstaffel (SF) bei Autoversicherungen

Vom Schadenfreiheitsrabatt hängt es ganz wesentlich ab, wie teuer eine Autoversicherung ist. Einige Versicherer führen zum 1. Januar neue Rabattstaffeln ein. Für wechselwillige Kunden erschweren sich die Preisvergleiche. Manche Kundengruppen können von den neuen SF-Klassen aber auch profitieren.

Wer einen Renault Scenic, einen Peugeot 308 oder einen Nissan Pixo fährt, dürfte sich in diesen Tagen kräftig geärgert haben: Seine Autohaftpflichtversicherung wird nämlich im kommenden Jahr teurer, weil diese Autotypen in den Schadenstatistiken der Versicherer stärker zu Buche schlagen, als kalkuliert. Daher fielen diese Modelle in der Haftpflichttypenklasse um jeweils drei Stufen hinunter.

Die Prämienhöhe in den Autoversicherungen hängt von vielen Faktoren ab: dem Autotyp, der Region, einer Reihe von sogenannten weichen Faktoren wie Kilometerleistung, dem Besitz einer BahnCard oder einer Garage und vor allem von der Schadenfreiheitsklasse (SF).

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Wer in diesem Herbst nach Einsparmöglichkeiten in der Autoversicherung sucht – vielleicht weil sich die Typenklasse verschlechtert –, hat es besonders schwer: Denn die Versicherer ändern gerade eine der gewichtigsten Preiskomponenten: die Schadenfreiheitsstaffel.

Die Allianz arbeitet bereits seit dem Frühjahr mit einer neuen SF-Staffel. Große Versicherer wie HUK-Coburg und HDI Gerling steigen zum 1. Januar um. Axa und Gothaer haben angekündigt, die alte Staffel zunächst beizubehalten.

Die neue Schadenfreiheitsstaffel (SF) basiert auf den jüngsten Erkenntnissen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. Danach ist inzwischen ein Viertel aller Autofahrer in SF 25 klassifiziert – das heißt, mindestens 25 Jahre unfallfrei.

Die langjährig Unfallfreien weisen aber untereinander Risikounterschiede auf, die sich prämienmäßig erfassen lassen. Das heißt, dass jetzt nicht mehr mit SF 25 und einem Beitragssatz von 30 % Schluss sein muss, sondern SF-Klassen bis 35 und Beitragssätze von 20 % möglich sind.

Durch neue SF-Staffel sinkt der obere Beitragsatz bei Autoversicherungen

Zudem flossen bisher einige „weiche“ Merkmale kaum in die SF-Staffel ein – so wird das höhere Unfallrisiko von Anfängern mittlerweile auch durch das Merkmal des Fahreralters erfasst. Für Fahranfänger soll es also billiger werden.

Bei der bisherigen SF-Staffel aus dem Jahr 1999 betrugen die oberen Beitragssätze über 200 % (SF-Klasse 0 für Fahranfänger sowie M für „Malus“-Fahrer mit mehreren Schäden in einem Jahr).

Dieser obere Bereich wird nun von den Anbietern in unterschiedlichem Maße gestaucht – bei der HUK beträgt der höchste Beitragssatz nur noch 135 % für M und 95 % für SF-Klasse 0, die Allianz beginnt mit 100 %.

Am unteren Ende beträgt der niedrigste Beitragssatz bei der HUK 20 %, bei der Allianz sind es hingegen 25 %. Die neue Staffel vermindert die Unterschiede zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Beitragssatz. Statt wie bisher achtmal so viel zahlt ein in Klasse M (Malus) eingestufter, unfallträchtiger Fahrer nun noch das 6,75-fache der günstigsten Klasse. „Aber es wird nicht billiger“, warnt Jürgen Heitmann, Vorstand der HUK-Coburg.

Die neue SF-Staffel sieht optisch günstiger aus als die alte, sagt aber nichts über das absolute Preisniveau von alter und neuer Staffel aus. „Ein Vergleich der 100-Prozent-Beiträge erlaubt nun keine Aussagen mehr über das Tarifniveau der jeweiligen Anbieter“, so Heitmann.

Mit der neuen SF-Staffel steigen Autoversicherer in einen Preiskampf ein

Damit steigt die Versicherungswirtschaft möglicherweise in einen Preiskampf ein. Geworben wird mit Prozenten und nicht mit absoluten Preisniveaus. Da aber jeder Anbieter seinen eigenen Einstandspreis für die Leistung hat, sagt die vermeintliche Preisreduktion nichts darüber aus, wie vorteilhaft das Angebot ist.

Prämienvergleiche zwischen den einzelnen Anbietern werden zum einen schwieriger, weil nicht alle Gesellschaften auf die neue Staffel umsteigen, zum anderen, weil die Gesellschaften mit der neuen Staffel nicht die gleichen Stufen verwenden.

Die Prämienunterschiede lassen sich nur noch auf Basis der konkreten Zahl unfallfreier Schadensjahre ermitteln. Wer Prämiensätze vergleichen will, sollte dies mithilfe von Vergleichsportalen im Internet tun. Da diese Portale unterschiedlich viele Anbieter untersuchen, sollte man die Ergebnisse mehrerer Portale vergleichen.

Zu den Gewinnern der neuen SF-Staffel zählen junge Fahrer

Tendenziell ist davon auszugehen, dass junge Fahrer und Fahrer mit mehr als 25 unfallfreien Jahren von der neuen Staffel profitieren könnten. Kunden, die auf mehr als 25 unfallfreie Jahre kommen, müssen dies nachweisen. Da die Zahl der unfallfreien Jahre nicht auf den Rechnungen ausgedruckt ist, sondern nur die bisherige SF 25, bedarf es der Anfrage an den Versicherer nach dem „Rabattgrundjahr“.

Der Wechsel in günstige SF-Klassen über 25 ist aber nicht risikolos: Den Rabattretter, den es in der alten SF 25 aufgrund der gleichen Prozentsätze bei der Rückstufung in die SF 22 gibt, wird es in der neuen Staffel nicht mehr geben. Wer aus SF 30 zurückgestuft wird, steht sich schlechter als vorher.

Eine Lösung ist hier der Rabattschutz. Dieser muss aber als Versicherungsleistung extra eingekauft und vor allem bezahlt werden – und gegen die Rückstufung im Schadensfall ist man nur dann versichert, wenn man Kunde der selben Versicherungsgesellschaft bleibt.

 

Ein Beitrag von:

  • Monika Lier

    Monika Lier ist Diplom-Volkswirtin und freie Journalistin.

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