Ermittlungen auf Hochtouren 28.09.2015, 11:30 Uhr

Bosch warnte VW schon 2007 vor illegaler Abgasmanipulation

Im VW-Skandal haben externe Ermittler ein brisantes Papier von 2007 gefunden: Darin warnt Zulieferer Bosch vor dem illegalen Einsatz der Software zur Abgasnachbehandlung. Doch welche Manager wussten davon? 

Hätte sich der Skandal verhindern lassen? Warnungen vor illegalen Machenschaften im Konzern scheint es schon 2007 und 2011 gegeben zu haben. 

Hätte sich der Skandal verhindern lassen? Warnungen vor illegalen Machenschaften im Konzern scheint es schon 2007 und 2011 gegeben zu haben. 

Foto: Michael Kappeler/dpa

Wer wusste was von der Abgasmanipulation? Und seit wann? Das sind derzeit die großen Fragen, die VW der Welt beantworten muss. Der VW-Aufsichtsrat hat die amerikanische Kanzlei Jones & Day mit der Klärung beauftragt. Und die externen Ermittler haben laut Bild am Sonntag in einem ersten Prüfbericht prompt interessante Fakten ans Tageslicht befördert: Bosch, der Zulieferer der Skandal-Software, habe schon 2007 darauf hingewiesen, dass das Programm nur für Testzwecke entwickelt worden sei und der Einsatz im normalen Fahrbetrieb illegal sei. Doch damit nicht genug: 2011 habe auch ein VW-Techniker vor illegalen Praktiken gewarnt, berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.).

VW äußert sich zum ersten Prüfbericht bislang nicht. Nur soviel: „Wir ermitteln auf Hochtouren, und werden die Ergebnisse, sobald wir sie haben, bekannt geben“, sagte VW-Sprecher Peter Thul der Deutschen Nachrichtenagentur dpa. Auch Bosch schweigt: „Wir sind gegenüber VW zu Vertraulichkeit verpflichtet“, sagte ein Sprecher.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 

VW-Aufsichtsrat will Schadensersatz von Eingeweihten

Jetzt lautet die Frage: Welche Verantwortlichen haben Augen und Ohren bei diesen Warnungen verschlossen? Nach Informationen der F.A.S. sei der Aufsichtsrat fest dazu entschlossen, Schadensersatz von aktuellen oder ehemaligen Vorständen einzufordern, sollten die Ermittler Beweise für ein Fehlverhalten finden.

Da steckten sie die Köpfe noch zusammen: Martin Winterkorn (li.) und sein Nachfolger, der neue VW-Chef Matthias Müller. Winterkorn pocht jetzt auf die Auszahlung seines Vertrags, der noch bis Ende 2016 läuft.

Da steckten sie die Köpfe noch zusammen: Martin Winterkorn (li.) und sein Nachfolger, der neue VW-Chef Matthias Müller. Winterkorn pocht jetzt auf die Auszahlung seines Vertrags, der noch bis Ende 2016 läuft.

Quelle: Bernd Weißbrod/dpa

Das Geld könnte VW gut gebrauchen. Der Konzern muss in den USA mit einer Strafe von 18 Milliarden $ rechnen und hat bereits 6,5 Milliarden € für Rückrufe zurückgelegt. Allein in Deutschland würde die Umrüstung der 2,8 Millionen betroffenen Fahrzeuge laut Süddeutscher Zeitung bis zu 560 Millionen € kosten. Das Kraftfahrtbundesamt macht schon Druck: Bis zum 7. Oktober soll der Konzern in einem verbindlichen Maßnahmen- und Zeitplan angeben, wann die Autos die Abgasverordnung ohne Manipulationssoftware einhalten werden.

Die riesigen Folgekosten schaden nicht zuletzt der Kreditwürdigkeit von VW. Die Europäische Zentralbank kauft bis auf weiteres keine Autokredit-Verbriefungen von VW mehr, die Ratingagentur Moody´s hat dem Konzern laut Frankfurter Allgemeine Zeitung einen negativen Ausblick für das Rating verpasst. Zudem drohen Klagen von Anlegern, die sich durch Informationspolitik des Konzerns geschädigt sehen.

Winterkorn pocht auf Auszahlung seines Vertrags

Martin Winterkorn, der letzte Woche die Verantwortung für den Skandal übernommen hat und als VW-Chef zurückgetreten ist, weiß genau, was er will: mehr Geld. Laut Bild-am-Sonntag pocht er auf die Auszahlung seines Vertrages, der bis Ende 2016 läuft. Dabei stößt er auf Widerstand des Aufsichtsrates. Schließlich ist sein Gehalt kein Pappenstiel. 2014 hat Winterkorn 15,9 Millionen € erhalten – Platz eins unter den Chefs der 30 Dax-Konzerne.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.