Automobil 16.03.2012, 11:59 Uhr

Bioconcept Car: Biowerkstoffe für das Auto der Zukunft

Mit dem Bioconcept-Car verfolgen die Hochschule Hannover und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) ein ehrgeiziges Ziel

Wenn der Musiker und passionierte Motorsportler Smudo mit seinem Rennwagen am Nürburgring auf Zeitenjagd geht, ist seinem VW Scirocco 2.0 l TDI nicht anzusehen, dass in ihm die automobile Zukunft steckt. Doch das vom Reutlinger Team Four Motors für den Renneinsatz aufwendig umgebaute Fahrzeug wird nicht nur mit Biokraftstoff auf Basis von Rapsöl betrieben, sondern auch Teile seiner Karosserie bestehen inzwischen aus einem naturfaserverstärkten Verbundwerkstoff.

Smudos Scirocco wird zum Bioconcept Car

In den kommenden Monaten sollen zusätzlich weitere Bauteile aus biobasierten Kunststoffen verbaut werden. So wird aus dem Scirocco ein Bioconcept-Car, das auch bei der nationalen und internationalen Automobilindustrie für Aufmerksamkeit sorgen dürfte. Die Relevanz des Projekts wird im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion über Hybrid- und E-Mobility-Lösungen besonders deutlich: Um die Reichweiten der Automobile zu erhöhen und das Batteriegewicht zu kompensieren, müssen die Fahrzeuge deutlich leichter werden. Gleichzeitig sucht die Industrie angesichts des Treibhauseffektes und knapper werdender Ressourcen verstärkt nach Alternativen zu fossil basierten kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen. Denn daraus werden zurzeit noch die meisten leichten Karosserien gebaut.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)-Firmenlogo
Bauingenieur/in (m/w/d) Fachrichtung Tiefbau / Straßenbau Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)
Wetter (Ruhr) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Brandschutzbeauftragte*r mit Zusatzfunktionen Tram (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Streckenplanung Die Autobahn GmbH des Bundes
Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Wärmepumpensysteme und Regelungen Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.
Großraum Hamburg Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Verkehrsingenieur*innen für die Verkehrswende (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Framatome-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für nukleare Entsorgung Framatome
Karlstein am Main, Erlangen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Technische Universität Graz-Firmenlogo
Universitätsprofessur für Nachhaltige Antriebssysteme und angewandte Thermodynamik (m/w/d) Technische Universität Graz
Graz (Österreich) Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Elektrotechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Lübeck Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
(Umwelt-)Ingenieur (w/m/d) für Boden, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Fuest Familienstiftung-Firmenlogo
Bauzeichner, Bautechniker oder Innenarchitekt (m/w/d) Fuest Familienstiftung
Timm Technology GmbH-Firmenlogo
Sales Manager / Vertriebsingenieur (m/w/d) Timm Technology GmbH
Reinbek Zum Job 
Caljan GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Konstrukteur Sondermaschinenbau (m/w/d) Caljan GmbH
Halle (Westfalen) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Projektmanager*in Niederspannung (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* Produktmanagement für Navigationsdienste DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
VAHLE-Firmenlogo
Ingenieur Automatisierungs- und Steuerungstechnik (m/w/d) VAHLE
Kamen, Großraum Dortmund Zum Job 
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Patentingenieur (m/w/d) der Fachrichtung Physik und/oder Elektrotechnik mit der Möglichkeit zur Ausbildung zum "European Patent Attorney (m/w/d/)" Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Flugsicherungsingenieur (w/m/d) DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Europäischer Patentanwalt (m/w/d) der Fachrichtung Physik, Informatik, Elektrotechnik oder Nachrichtentechnik Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 

„Wir wollen zeigen, dass durch den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen das Fahrzeuggewicht deutlich gesenkt werden kann. Zusätzlich verbessern die Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen die CO2-Bilanz des Automobils über das Maß hinaus, was durch die Kraftstoffeinsparung erreicht wird”, erklärt FNR-Geschäftsführer Andreas Schütte und ergänzt: „Wir fördern damit ganz bewusst ein Projekt, das direkt umsetzbare Lösungen für drängende Fragestellungen der automobilen Serienproduktion liefert.”

Bioconcept Car: ADAC-24h-Rennen als Belastungstest

Leiter der Materialauswahl und -entwicklung für das Bioconcept-Car ist Prof. Hans-Josef Endres vom Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe (IfBB) der Hochschule Hannover. Er forscht seit mehr als 20 Jahren auf dem Gebiet biobasierter Werkstoffe und hat mit diesen neuartigen Materialien insbesondere auch im Automobilbereich große Erfahrung. „Bei der Auswahl der Bauteile und Werkstoffe für das Bioconcept-Car sowie bei den Produktionsprozessen achten wir darauf, dass unser Vorgehen und die Ergebnisse in der Industrie reproduzierbar sind, sodass das Projekt Anstöße für die Produktion ähnlicher Serienbauteile gibt”, beschreibt Endres einen wichtigen Aspekt. Besondere Herausforderung: Das Bioconcept-Car startet während des Projekts bei den Rennen der VLN-Langstreckenmeisterschaft sowie beim traditionellen ADAC-24h-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife. Der grüne Rennwagen und die in ihm verbauten Biowerkstoffe müssen an jedem Rennwochenende hundertprozentig funktionsfähig sein und ihre Belastbarkeit unter anspruchsvollen Bedingungen unter Beweis stellen.

Vor und nach dem Einsatz im Rennwagen werden die Biobauteile im Labor untersucht. Dazu werden sie zwischen den Rennen und am Ende der Saison ausgebaut und zerstörungsfrei geprüft. Die Ingenieure wollen dabei unter anderem überprüfen, wie das Material auf die hohen Belastungen im Motorsport reagiert, um die Werkstoffe gegebenenfalls weiter optimieren zu können. Zum Abschluss des Projekts wird ein Katalog erstellt, der alle Bauteile, die verwendeten Materialien und die Produktionsprozesse detailliert aufführt sowie Anwendungsempfehlungen zu den Biowerkstoffen enthält.

 

Ein Beitrag von:

  • Jürgen Siebenlist

    Redakteur VDI nachrichten. Fachthemen: Kunststofftechnik, Logistik, Verpackungstechnik, Textiltechnik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.