Autos sprechen miteinander – und mit der Straße
Der Autohersteller Nissan hat zusammen mit Partnern im Silicon Valley ein System getestet, bei dem alle Autos im Umkreis von einigen hundert Metern miteinander vernetzt sind und auch mit Stationen an der Straße kommunizieren. Der Königsweg zum selbstfahrenden Auto?

Autonomes Fahren: Nissan hat zusammen mit Partnern im Silicon Valley ein System getestet, das selbstfahrende Autos sicherer machen soll. Dafür sind alle Autos im Umkreis von einigen hundert Metern miteinander vernetzt und sie kommunizieren auch mit Stationen an der Straße.
Foto: Nissan
An welchem Ort soll diese Geschichte schon spielen, wenn nicht im Herzen des Silicon Valley. Sunnyvale heißt das kalifornische Städtchen, das vielleicht einmal als Pionierregion des autonomen Fahrens berühmt sein wird. Vorerst ist die Kommune bloß Partner des Autobauers Nissan, des Technologie-Start-ups Savari und der Universität Berkeley in einem Projekt, das einen großen Schritt hin zum autonomen Fahren bedeuten soll. Oder auf jeden Fall einen großen Schritt hin zu mehr Sicherheit und besserem Verkehrsfluss.
Die vier Partner haben ein rund zwölf Quadratkilometer großes Testfeld abgesteckt, in dem die Technik seit vergangenem Sommer erprobt wird. Vorrangig geht es um „V2X“, das für „Vehicle to Everything“ steht und die Kommunikation eines Fahrzeugs mit Wem-oder-Was-auch-immer beschreibt. Feste Stationen am Straßenrand, vor allem aber auch andere Autos („V2V“) sind damit gemeint.
Gemeinde optimiert die Verkehrssteuerung
Noch ist die Datenerhebung nicht abgeschlossen, aber die Beteiligten zeigen sich optimistisch, dass ihre Technologie funktioniert. Die kabellose Datenübertragung läuft per DSRC, einer speziell für den Verkehr entwickelten Technik für kurze bis mittellange Übertragungswege. Diese „Dedicated Short Range Communication“ soll beispielsweise ermöglichen, dass ein Fahrzeug automatisch auf das Bremsmanöver des vorausfahrenden reagiert, dass es frühzeitig Staugefahr erkennt oder das Tempo für einen optimalen Verkehrsfluss anpasst.

Eine kabellose Kommunikation über kürzere Strecken bietet das vom Unternehmen Savari entwickelte V2X-System.
Quelle: Savari
Nissan rechnet damit, dass „V2X die Möglichkeiten autonomer Autos in Zukunft erweitert“. Die Gemeinde Sunnyvale ihrerseits ist bereits dabei, mithilfe der Testergebnisse die Ampelsteuerung zu optimieren und sie auf das vollständig autonome Fahren vorzubereiten. Auf diese Weise könne die Sicherheit erhöht werden, während durch optimierte Fahrweise gleichzeitig Sprit gespart werde, meint Bürgermeister Glenn Hendricks.
Konkurrenz der Netze für Datenübertragung
Manche Experten zweifeln allerdings daran, dass DSRC die Technik der Wahl ist. Weil die Übertragungsraten der Mobilfunknetze inzwischen gewaltig zugelegt haben, könnte die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Verkehrseinrichtungen auch auf diesem Wege laufen – und das ohne zusätzliche mobile Geräte.
Nicht zuletzt dämpft einer der Pioniere des autonomen Fahrens die Erwartungen an eine perfekte Funküberwachung und –steuerung des Verkehrs: Google. Der Chef der Auto-Abteilung, John Krafcik, sagte laut dem Infodienst Cnet bei einem Automobilforum in New York
Selbstfahrendes Auto Shiwa hat keine Fenster
Nicht Sicherheit, sondern der Spaßfaktor stehen beim selbstfahrenden Auto Shiwa im Vordergrund.

Das fensterlose Konzeptfahrzeug Shiwa.
Quelle: IED
Es hat keine Fenster, dafür können die Mitfahrer nach Belieben multimediale Projektionen auf den Wänden steuern.
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