Heiztechnik 23.05.2008, 19:35 Uhr

Ungeregelte Heizungspumpen sind die heimlichen Stromfresser  

VDI nachrichten, Dortmund, 23. 5. 08, rok – Stromkosten lassen sich um 80 % reduzieren. Auf diese Aussage lässt sich der Nutzen neuer Pumpen und der hinter der Entwicklung stehende Wandel „von der Angebots- zur Bedarfsheizung“ zusammenfassen. Thomas Schweisfurth, Vorstandssprecher des Pumpenherstellers Wilo, über Energieeffizienz, sinkende Stromkosten und Heizungskonzepte.

Schweisfurth: Energie muss effizienter und damit sparsamer genutzt werden, um die existenzielle Abhängigkeit vom Import fossiler Brennstoffe zu reduzieren, die Versorgungssicherheit zu erhöhen und die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen. Besonders große Energie- und CO2-Einsparpotenziale gibt es im Gebäudebestand.

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Schweisfurth: Alte ungeregelte Heizungspumpen sind die heimlichen Stromfresser. Sie verursachen 5 % bis 10 % der gesamten Stromkosten im Haushalt. Damit verbrauchen sie deutlich mehr Strom als Elektroherd, Kühlschrank und Waschmaschine.

Diese Tatsache hat zur Entwicklung der Hocheffizienzpumpe Wilo Stratos-Eco geführt. Sie hat sich in einer Untersuchung der Stiftung Warentest bei Energieeffizienz und Preis-Leistungsverhältnis als Testsieger durchgesetzt. Damit lassen sich die Stromkosten im Vergleich zu einer ungeregelten Pumpe mit einem Jahresverbrauch von bis zu 800 kWh von 150 € auf 12 € p. a. senken. Im Regelfall beträgt das Reduzierungspotenzial rund 80 %.

Eine solche Pumpe der Energieeffizienzklasse A, die inklusive Installation etwa 400 € bis 500 € kostet, kann sich also in zwei Jahren amortisieren.

VDI nachrichten: Aber die alte Pumpe tut noch ihre Dienste …

Schweisfurth: Ein Austausch rechnet sich auch dann, wenn die alte Pumpe technisch noch funktionsfähig ist. Vor diesem Hintergrund entscheiden sich immer mehr Eigenheimbesitzer für diese „kleine Heizungsmodernisierung“, die sich schnell, sauber und ohne Ausfallzeiten durchführen lässt.

Wären diese Hocheffizienzpumpen überall in Deutschland installiert, ließe sich damit eine Stromeinsparung von 10 TWh pro Jahr erzielen, was einer Reduzierung der CO2-Emissionen um 6 Mio. t gleichkäme.

VDI nachrichten: Lässt sich der Stromverbrauch noch weiter senken?

Schweisfurth: Da eine weitere, nur noch marginal mögliche Optimierung des Stromverbrauchs – über die 80 %ige Einsparung mit Hocheffizienzpumpen hinaus – technisch und wirtschaftlich kaum Sinn macht, hat sich Wilo – sozusagen in der zweiten Dimension der Energieeffizienz – für eine evolutionäre Produktentwicklung entschieden, die auf eine deutliche Senkung des Brennstoffverbrauchs durch ein dezentrales Pumpensystem abzielt.

VDI nachrichten: Was nutzt das dem Anwender?

Schweisfurth: Unser dezentrales Pumpensystem leitet einen Generationswechsel ein von der „Angebotsheizung“ mit zentraler Heizungspumpe und Drosselregelung hin zur „Bedarfsheizung“, bei der die Wärmeabgabe durch dezentrale Kleinpumpen geregelt wird.

Durch eine deutlich bessere Regelgüte, minimierte Verluste bei der Erzeugung und Verteilung der Heizwärme sowie eine bedarfsgerechte Versorgung der Heizkörper kann der Primärenergieverbrauch im Vergleich zum konventionellen System um ein Fünftel reduziert werden.

VDI nachrichten: Dafür habe ich jetzt eine ungleichmäßige Wärmeverteilung im Haus?

Schweisfurth: Für Planer und Fachhandwerker sind Anlagenkomfort und -zuverlässigkeit von Bedeutung. Der wichtigste Vorteil ist, dass der hydraulische Abgleich entfallen kann. Hydraulische Mängel sind heute in Heizungsanlagen weit verbreitet. Dies führt oft zu ungleichmäßiger Wärmeverteilung und zu überhöhtem Energieverbrauch.

Ein weiteres Plus des dezentralen Pumpensystems ist die Vermeidung der beim Betrieb falsch eingestellter Heizungsanlagen mit zentraler Pumpe entstehenden Störgeräusche.

Für den Nutzer ist insbesondere die Energieeinsparung um etwa 20 % attraktiv. Zudem erhöht das neue System den Komfort gerade in energiesparenden Gebäuden mit hoher Wärmedämmung und kleinen Heizflächen.

Auch die automatische Absenkung auf eine definierte Raumtemperatur lässt sich mit den dezentralen Pumpen viel präziser erreichen und konstanter halten als mit Thermostatventilen.

Denn beim dezentralen Pumpensystem erfolgt eine verzögerungsfreie, direkte Reduzierung der Wärmeabgabe in den Raum. Nach Abschluss umfassender Praxistests und mehrjähriger Feldversuche in Kooperation mit namhaften Forschungsinstituten ist die Markteinführung für Ende 2008 geplant.

VDI nachrichten: Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg im industriellen Bereich?

Schweisfurth: Gerade bei technischen Gebrauchsgütern, von deren Funktionssicherheit viel abhängen kann, orientieren sich Verarbeiter und Endkunden am glaubhaft vermittelten Qualitätsversprechen eines Markenherstellers. Damit ist – aus Wilo-Sicht – nicht nur die Produktqualität gemeint, sondern auch die Zusatznutzen, die wir unseren Vertriebspartnern im Heizungshandwerk bieten. fl/dwt

Der Publizist und Unternehmer Florian Langenscheidt ist Verleger des Buches „Energietechnologie der Zukunft“. Der Band enthält Porträts deutscher Industrieunternehmen, die auf dem Weltmarkt führend sind oder durch Innovationen ins Gespräch kommen. Die Menschen hinter diesem Erfolg werden hier regelmäßig vorgestellt.

Serie wird fortgesetzt

 

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