Stromausfall bei der WM? Diesel-Generatoren sichern Versorgung!
Obwohl die südafrikanische Regierung zur Fußball-WM massiv in die Modernisierung der Stromnetze investiert hat, sind Stromausfälle in der Regenbogennation immer noch an der Tagesordnung. Davon abgekoppelt sorgt der britische Spezialist Aggreko über leistungsstarke Dieselgeneratoren für eine unabhängige Stromversorgung in allen zehn Stadien und im International Broadcast Centre. Zudem sorgen 200 mobile Heizaggregate für einen wohlig-warmen Aufenthalt in den Hospitality-Zelten rund um die Stadien.
David de Behr fällt ein Stein vom Herzen. Nach dem Finetuning und nachdem jede Stromleitung zu den TV-Journalisten akribisch gemessen und kontrolliert wurde, konnte das WM-Spektakel beginnen. Der Event Manager für Kontinentaleuropa bei Aggreko, einem britischen Spezialisten für die temporäre Stromversorgung und Kühltechnik, hat die Lage rund um das IBC, das International Broadcast Centre in Johannesburg, fest im Griff. Von dort werden TV-Bilder von der WM in alle Welt übertragen.
Aggreko wird immer dann beauftragt, wenn sportliche Großereignisse anstehen – wie zuletzt die Olympischen Spiele in Vancouver, Fußballgroßereignisse wie die Europameisterschaft in der Schweiz und Österreich oder der Konföderationen-Cup in Südafrika.
„Wir haben in den zehn Stadien, im IBC und in mehreren Hospitality-Dörfern Systeme installiert, die 30 MW Strom erzeugen können“, sagt de Behr. 300 km Stromkabel wurden verlegt, um den Strom von den Generatoren dorthin zu verteilen, wo er gebraucht wird.
De Behr weiß, wovon er spricht. Wie bei jedem internationalen Großereignis geht ohne Strom, der unabhängig vom Stromnetz des jeweiligen Landes erzeugt wird, gar nichts. Die mehrfach abgesicherte Stromversorgung garantiert die unterbrechungsfreie TV-Übertragung der WM in alle Welt. Dies galt bei der Fußball-WM 2006 in Deutschland mit seinem stabilen Stromnetz ebenso, wie es jetzt für das zuweilen immer noch labile südafrikanische Stromnetz gilt.
An einen Bildausfall – wenn auch nur für Sekunden – während der weltweiten Übertragung bei nur einer der 64 WM-Partien mag niemand denken. TV-Sender und ihre technischen Dienstleister würden vom Weltfußballverband Fifa gravierend zur Kasse gebeten.
Seit Mitte April sei ein Team von rund 100 Aggreko-Technikern an und in den Stadien zugange. „Darunter sind erfahrene Spezialisten von uns, von unserem südafrikanischen Joint-Venture-Partner Shanduka und junge Ingenieure von den südafrikanischen Universitäten, die wir ausbilden“, erläutert David de Behr.
In unmittelbarer Nähe der zehn WM-Stadien sind unabhängige Dieselgeneratoren installiert, die „von der Technik her auf Systemen der Fußball-WM 2006 in Deutschland basieren. Sie arbeiten wegen der strengen Auflagen bei der Fußball-Europameisterschaft in der Schweiz weitgehend emissionsfrei.“
Je nach Größe der Stadien versorgen insgesamt drei oder vier Dieselgeneratoren mit einer Leistung bis zu 500 kW die Stadien mit Strom. „Sollte einer oder zwei der Generatoren ausfallen, können wir immer noch die Leistung aufrechterhalten“, sagt de Behr.
Jobsuche für Ingenieure
Noch viel mehr Strom braucht das Medienzentrum IBC in Johannesburg. Insgesamt 16 Generatoren sind im Einsatz. Acht davon erzeugen je 800 kW Leistung, so dass die gesamte Technik läuft. Weitere acht bringen je 1250 kW für die Klimaanlage oder dafür, dass Experten und Spieler in den Interviewräumen gut ausgeleuchtet sind, Satellitenstationen Bilder ins All schießen können oder Videoschnittplätze und Computer versorgt werden. „Auch für die Kühlung des ganzen technischen Equipments, insbesondere für die Serverräume, sind wir zuständig“, erklärt David de Behr. Die im IBC verteilten Wasserkühler sollen das gewährleisten.
Doch bei der Fußball-WM im südafrikanischen Winter geht es für Aggreko auch ums Heizen. „Mit 200 mobilen Heizaggregaten mit einer Gesamtleistung von 40 MW gestalten wir den Aufenthalt in den Hospitality-Zelten rund um die Stadien angenehm“, sagt de Behr. N. WOHLLAIB