Biomasse 08.08.2008, 19:36 Uhr

Strom und Wärme aus dem Container  

VDI nachrichten, Fürth, 8. 8. 08, sta – Biomassevergasung wird in großem Stil geplant, um synthetische Biokraftstoffe zu erzeugen. Ligento Green Power geht die Sache kleiner an. Das Spin-off eines Fürther Maschinenbauers plant Anlagen im Container. Investoren sollen helfen, die Pilotanlage zur Marktreife zu bringen.

Bisher haben wir rund 1,2 Mio. € in unsere Technologie investiert“, erklärt Thomas Tschaftary. Der Ingenieur ist angehender Geschäftsführer der Ligento Green Power. Sein Unternehmen in Gründung entwickelt Container-Kleinkraftwerke auf Basis der Biomassevergasung.

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„Unsere Anlagen sind nicht mit Biogasanlagen zu verwechseln“, stellt Tschaftary klar. Statt Gülle und Mais vergast Ligento Holz, holzartige Brennstoffe bis hin zu Klärschlamm. Der Brennstoff wird unter teilweisem Sauerstoffabschluss auf mehrere hundert Grad erhitzt. Dabei entsteht energiereiches, stark kohlenmonoxid- und wasserstoffhaltiges Holzgas. Dieses Gas verbrennt in einem Verbrennungsmotor, der einen Generator antreibt. Die Anlagen sind auf 190 kW Wärme ausgelegt und erzeugen zudem 160 kW Strom. „Damit eignen sie sich vor allem für Kunden mit ganzjährigem Wärmebedarf, etwa Hotels, Kliniken oder Freizeitbäder, aber auch für Betriebe aus der Baustoff-, Lebensmittel- oder Holzverarbeitungsindustrie“, so der Gründer. Theoretisch ergäbe das ein Potential von nahezu 14 000 Anlagen in Deutschland. Doch weil die Brennstoffe begrenzt sind, seien 3000 realistischer. Das entspräche aber immer noch einem Marktvolumen von 1,8 Mrd. €. Europaweit setzt Tschaftary den Markt bei 7,2 Mrd. € an.

Ein Vorteil der Anlagen ist, dass sie mit Ästen und anderen Resthölzern auskommen. Ein zweiter Vorteil ist das modulare Kraftwerksdesign. Vergasereinheit und Verbrennungsmotor finden in Sechsmeter-Containern Platz. Um bei erhöhtem Wärmebedarf im Winter zusätzlich Holzhackschnitzel verbrennen zu können, lässt sich problemlos ein dritter Container mit Kessel andocken. Auch die Leitwarte ist in einem kleinen Container untergebracht.

„Kunden werden mit unseren Anlagen je nach Brennstoffpreisen bis zu 30 % Rendite erzielen“, so der Gründer. Auch ohne Stromvergütung aus dem Erneuerbare Energien Gesetz (aktuell ca. 21 ct/kWh) sei das Ganze wirtschaftlich – eine zentrale Anforderung für die internationale Vermarktung.

Ligento bewegt sich in einem umkämpften Markt. Große Unternehmen treiben die Technologie voran, um im industriellen Maßstab Biokraftstoffe der 2. Generation aus Holz zu erzeugen. Daneben arbeiten europa- und weltweit Dutzende Mittelständler an dezentralen Anlagen. „Unsere Marktrecherche hat aber ergeben, dass die in kleinem Maßstab umgesetzte Technologie noch bei keinem Wettbewerber marktreif ist“, so Tschaftary. Eines der zentralen Probleme ist der hohe Teergehalt des Holzgases, der wichtige Anlagenkomponenten verklebt.

Ligento hat dieses Problem gelöst. Anders als viele Wettbewerber lässt das Unternehmen bei der Vergasung etwas Sauerstoff zu. „So entsteht erst gar nicht so viel Teer“, erklärt Tschaftary. „Und das, was entsteht, wird im Vergasungsprozess sofort gecrackt.“ Wie genau das funktioniert, verrät er nicht.

Nach gut zwei Jahren Entwicklung mit einem zehnköpfigen, interdisziplinären Team habe Ligento einen „herausragenden Technologiestand“ erreicht. Messungen in der Pilotanlage seien äußerst vielversprechend.

Bisher fand die Entwicklung unter dem Dach des Maschinen- und Apparatebauer Rohmer+Stimpfig in Fürth statt. Angesichts des guten Fortschritts soll Entwicklungsleiter Tschaftary das Projekt nun als Spin-off weiterführen. „Ligento wird operativ und finanziell unabhängig sein“, stellt der künftige Geschäftsführer klar. Sein bisheriger Chef, Friedrich Stimpfig, bleibt als beratender Privatinvestor an Bord. Allein wird er den Kapitalbedarf bis zur Markteinführung der Technologie aber nicht stemmen. Bis 2010 die ersten Anlagen ausgeliefert werden können, stehen laut Businessplan noch 3,8 Mio. € Investitionen an. Als Finanzierung schwebt Tschaftary ein Syndikat vor, in dem Business Angel ebenso wie strategische Investoren oder öffentliche Beteiligungsgesellschaften willkommen sind. PETER TRECHOW

Kontakt: 0176/19798938 (Herr Tschaftary)

Ein Beitrag von:

  • Peter Trechow

    Peter Trechow ist Journalist für Umwelt- und Technikthemen. Er schreibt für überregionale Medien unter anderem über neue Entwicklungen in Forschung und Lehre und Unternehmen in der Technikbranche.

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