Energieversorgung 06.02.2009, 19:39 Uhr

Solar betriebene Energiesparleuchte ersetzt die Petroleumlampe  

In den ländlichen Regionen der Dritten Welt sind nur wenige Haushalte ans Stromnetz angeschlossen. Der Lampenhersteller Osram will den Menschen dort trotzdem elektrisches Licht ins Haus bringen. Aufladbare Batterien sollen den Stromanschluss ersetzen. VDI nachrichten, Düsseldorf, 6. 2. 09, mg

Ein Viertel der Menschheit ist für die Beleuchtung noch auf Petroleumlampen angewiesen. Das gilt nicht nur für Menschen weitab vom elektrischen Netz, selbst in unmittelbarer Nähe bleiben die meisten ohne den Strom, weil die Kosten für einen Anschluss viel zu hoch sind. Diese Hürde kann durch aufladbare Batterien überwunden werden. „Statt Brennstoff wird nun Strom portionenweise ins Haus transportiert“, erläutert Wolfgang Gregor, Leiter Nachhaltigkeit bei Osram, das Prinzip. Seit Frühjahr 2008 läuft ein Feldversuch in drei Orten am Victoriasee in Kenia.

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Als Testgruppe hatte man Fischer ausgesucht. Sie locken nachts mit Kerosinlampen, die auf kleinen Flößen montiert sind, die Victoriasardinen in ihre Netze. Doch bei steigenden Preisen mussten die Fischer zuletzt die Hälfte ihrer Einnahmen für den Brennstoff ausgeben, der obendrein auch das Wasser verschmutzt. Aufbauend auf Vorarbeiten der kenianischen Umweltorganisation „Osienala“ und des „Global Nature Fund“ hat Osram deshalb eine Alternativlösung entwickelt. Eine 11-W-Energiesparlampe und eine Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 0,1 kWh erwiesen sich als vollwertiger Ersatz für eine Kerosinlampe mit einem Verbrauch von 1,5 l pro Nacht.

Als Stromquelle wurde allerdings nur Solarstrom in Betracht gezogen. So entstanden, obwohl zwei Orte bereits am Netz sind und zum dritten eine Leitung im Bau ist, jeweils Photovoltaikanlagen von 10 kW Leistung. In ihnen können gleichzeitig je 112 Batterien in drei bis vier Stunden aufgeladen werden. Der Solarteil kostete jeweils rund 40 000 € extra. Diese Kosten wären mit Strom aus dem Netz entfallen. Ein Anschluss ist ohnehin erforderlich denn in der Regenzeit, wenn die Solaranlage zu wenig Strom liefert, sollen die Batterien schließlich auch geladen werden.

Lampen und Batterien werden nicht verkauft, sondern gegen eine Kaution von 2000 Kenya-Shilling (KSh), ca. 20 €, ausgeliehen. Für eine Aufladung wurden 100 KSh angesetzt. Obwohl die Fischer bei Kerosinpreisen von 80 KSh je Liter damit pro Lampe und Nacht 20 KSh sparen sollten, blieben sie skeptisch. Auch die Ausweitung des Angebots auf Restaurants, Geschäfte und Haushalte brachte wenig Kunden. Inzwischen wird die Batterieladung für 80 KSh angeboten. Das habe das Geschäft belebt, sagt Gregor. Nun zeichne sich eine Auslastung der Stationen ab.

Elektrische Beleuchtung ist jetzt frei von Kohlendioxid

Für Solarstrom spricht, dass die elektrische Beleuchtung damit CO2-frei ist. Den Löwenanteil erbringt aber schon der Ersatz der Kerosinlampe durch die Energiesparlampe. Wird die Batterie nicht regenerativ, sondern mit Strom aus dem kenianischen Kraftwerkspark (Diesel, Wasserkraft, Geothermie) geladen, mindert das die CO2-Einsparung gerade einmal um 1 % bis 2 %. Auch abseits des Netzes kommt nicht nur Solarenergie in Frage. Bei 10 kW Leistung dürften Dieselgeneratoren wirtschaftlicher sein.

In Form von Kleinstanlagen ist die Photovoltaik in Kenia bereits weit verbreitet. Bisher sind ohne jegliche Förderung 150 000 „Solar Home Systems“ abgesetzt worden, mit denen sich ein paar Lampen und ein Radio betreiben lassen. Katherine Steel vom Massachusetts Institute of Technology sieht in ihnen eine mögliche Alternative zum elektrischen Netz, so wie Handys im ländlichen Kenia das Festnetz ersetzt haben. „Solar Home System“ hinkt jedoch. Wie sein Siegeszug in den Industrieländern zeigt, ist das Handy dem Festnetz sogar überlegen. Das solare Kleinsystem dagegen ist kein Ersatz für eine richtige Stromversorgung. Bei größerem Stromverbrauch reicht es nicht mehr aus.

„Die elektrische Energieversorgung muss generell verbessert werden“, mahnt denn auch der Ökonomieprofessor Anton Eberhard von der Universität Kapstadt. Nur so komme die wirtschaftliche Entwicklung voran.

HANS DIETER SAUER

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