Windkraft 05.09.2008, 19:37 Uhr

Offshore-Windturbine vor der Nordseeküste im Test  

VDI nachrichten, Düsseldorf, 5. 9. 08, mg – Ende August hallte der erste Schlag eines mächtigen Rammhammers über die Außenjade. Er markierte den Startschuss der ambitionierten Offshore-Pläne der Bard Engineering GmbH. Vor Hooksiel wird zurzeit die erste Windkraftanlage von Bard in die Nordsee gestellt. Im kommenden Jahr soll der erste kommerzielle Windpark folgen.

Bis Anfang Oktober soll die Windkraftanlage Bard VM mit 5 MW Leistung bei einer Nabenhöhe von 90 m und 122 m Rotordurchmesser auf einer speziell entwickelten Gründungsstruktur (Tripile) 500 m vor der Küste stehen. Das Wasser ist mit 6 m Tiefe vergleichsweise seicht. Der Prototyp entspricht exakt den 80 Anlagen, die ab 2009 im Windpark Bard Offshore I rund 100 km westlich vor Borkum in 40 m Wassertiefe installiert werden sollen. Eine Turbine leistet etwa so viel, wie es dem Strombedarf von 5000 Mehrpersonenhaushalten entspricht. Vergütet wird der Strom ab 2009 mit 15 Cent/kWh.

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„Für uns ist die Errichtung der ersten Nearshore-Anlage zu Test- und Trainingszwecken ein Meilenstein. Im kommenden Jahr wird unser Unternehmen den ersten kommerziellen Offshore-Windpark mit einer Leistung von 400 MW bauen“, erklärte Dr. Stephan Bormann, Marketingleiter von Bard, den Gästen.

Diese bekamen auf der maritimen Rundfahrt um die Baustelle einen Einblick in die technischen und logistischen Superlative, mit denen sich die Windbranche für das Offshore-Abenteuer rüstet. Die eindrucksvolle Kulisse bildete das niederländische Spezialschiff Giant4. Auf dem 24 000 t tragenden Deck wurde ein 120 m hoher Kran mit 1250 t Zuglast aufgebaut, der die Komponenten in die Höhe ziehen soll. Auf die Gründungsstruktur wird der aus zwei Teilen bestehende Stahlturm gesetzt. Danach folgen das Maschinenhaus und der Rotorstern. Die VM-Anlage von Bard wurde speziell für die Bedingungen im Meer entwickelt. Spätestens 2010 soll ein Nachfolgemodell mit 7 MW auf dem Markt sein.

Vor Hooksiel will das Windkraftunternehmen mit Standorten in Emden, Bremen und Cuxhaven vor allem Erfahrungen mit dem Material und beim Aufbau sammeln. Das Tripile besteht aus drei Rammpfählen. Jeder ist 55 m lang und 220 t schwer. Für das kommende Projekt in den Tiefen der Nordsee werden die Pfähle bis zu 90 m Länge haben. Mit 2 cm ist die Toleranz beim Rammen knapp bemessen.

„Um die Toleranz zu gewährleisten, wird zuerst eine Führung auf den Meeresboden ausgelegt. Über diese Schablone kann jeder Pfahl exakt gesetzt werden. Die 44 m Rammtiefe vor Hooksiel ist notwendig, da das Sediment hier sehr weich ist. Verbunden und hydraulisch auf ein Niveau gebracht werden die Pfähle anschließend durch ein 500 t schweres Stützkreuz“, umriss Manfred Bruhn, Geschäftsführer der Cuxhaven Steel Construction GmbH, die erste Hürde. Das Tochterunternehmen stellt die Gründungsstrukturen her. „Uns ging es darum, eine preisgünstige Konstruktion in Serienproduktion zu entwickeln, die nicht verändert werden muss. Damit funktioniert der Aufbau immer nach dem gleichen Prinzip“, sagte er.

Der Feuertaufe fiebert vor allem Projektleiter Andree Krüger entgegen. Er ist als Geschäftsführer der Bard Building GmbH für den Aufbau der Windparks verantwortlich und schnuppert die erste salzige Luft. Zuvor hatten Krüger und sein 25-köpfiges Team ein Notfall- und Sicherheitstraining für die Arbeit fernab jeder Küste absolviert.

„Wir wollen natürlich den Aufbau einer kompletten Turbine auf dem Wasser ausprobieren, die verfügbare Technik testen und das Zusammenspiel mit den beteiligten Partnern üben, bevor es richtig losgeht“, machte Krüger deutlich. Das gelte vor allem für die Vibrationsgeräte und den Rammhammer der Menck GmbH, der ein Schlaggewicht von 1700 Tonnen erzeugt und zu den weltweit stärksten Geräten zählt. „Für Bard Offshore I werden wir einen Rammhammer einsetzten, der 200 Tonnen mehr schafft.“

Die Bard-Gruppe will sich an die Spitze der Offshore-Windparkbetreiber in der deutschen Nordsee setzen und schlüsselfertige Parks in Eigenregie oder für Dritte bauen. Dafür hat das Unternehmen nach eigenen Angaben eine Projektplanung von 3000 MW. In den vergangenen Jahren wurden geschätzte 500 Mio. € in den Aufbau einer eigenen Industrie gesteckt. Zurzeit beschäftigt Bard 370 Mitarbeiter. Das erste Geld mit Strom im Offshore-Geschäft soll 2009 verdient werden. Um die Produktion abzusichern, wurden zehn Anträge für weitere Windparks in der deutschen und niederländischen Nordsee gestellt. TORSTEN THOMAS

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