Energie 12.06.2009, 19:41 Uhr

Neue Chancen für die Wasserkraft  

Das Potenzial an Wasserkraft ist von topografischen Verhältnissen abhängig und deshalb von Land zu Land sehr unterschiedlich. In Deutschland ist es relativ gering, wird aber in hohem Maß genutzt. Kleinkraftwerke versprechen eine weitere Steigerung. VDI nachrichten, München, 12. 6. 09, swe

Deutschland nutzt sein Wasserkraftpotenzial bereits intensiv (s. Kasten). Der Rest ließe sich durch einige große Wasserkraftwerke mit deutlich mehr als 5 MW Leistung erschließen. Der Bau solcher Anlagen stößt heute jedoch wegen der Eingriffe in die Natur auf große Widerstände. Modernisierung und Erweiterung bestehender Werke finden eher Zustimmung: So wird zurzeit das Kraftwerk Rheinfelden an alter Stelle neu gebaut und 2010 mit der nahezu vierfachen Leistung gegenüber den bisherigen 26 MW wieder ans Netz gehen.

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Die größten Nutzungspotenziale für die Wasserkraft liegen an den Flüssen in Bayern und Baden-Württemberg. Nicht zuletzt die sichere Einspeisevergütung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) führt jetzt vielerorts zum Bau oder zur Wiederinbetriebnahme kleiner und kleinster Anlagen mit Leistungen sogar unter 1 MW.

„Für die Kleinwasserkraft gibt es durchaus noch Potenziale, die nicht nur energetisch, sondern auch ökologisch interessant sind“, sagt Peter Rutschmann, Professor und Ordinarius für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der Technischen Universität (TU) München. Dort wird deshalb an Technologien geforscht, mit denen Standorte zur Stromerzeugung genutzt werden können, die heute noch ungeeignet erscheinen.

Die bayrische Staatsregierung will die Stromerzeugung aus Wasserkraft um 10 % steigern. An Wehren, natürlichen Stufen oder Querbauwerken ließe sich Strom erzeugen, wenn die Fallhöhe mindestens 1 m beträgt. „Um diese kleinen Energiepotenziale wirtschaftlich nutzen und dabei ökologische Verbesserungen erzielen zu können, braucht es innovative Konzepte“, sagt Rutschmann. Der größte deutsche Wasserkraftbetreiber E.on unterstützt die Forschung.

Gefragt seien praxistaugliche Gesamtkonzepte, vor allem Kompaktlösungen für verlandete oder feste Wehrstandorte mit hoher flussdynamischer Beanspruchung durch Geschiebeführung und wechselnde Wasserstände.

In der zur TU München gehörenden Versuchsanstalt für Wasserbau und Wasserwirtschaft in Obernach an der Isar werden demnächst Fallstudien und Modellversuche stattfinden, die in den Bau eines Prototyps auf dem Versuchsgelände münden sollen. Die Münchner Wasserbauingenieure zweifeln nicht an zufriedenstellenden Ergebnissen: „Dann könnte in Bayern schon in den nächsten zwei Jahren der erste Strom mit solchen Anlagen erzeugt werden.“

So wird unsichtbar unter dem Wasser der Isar 2010 ein neues Kraftwerk Strom erzeugen: Eine Kaplan-Rohrturbine erbringt dann je nach Wasserdarbietung eine Leistung bis zu 2,5 MW, ohne im Stadtbild in Erscheinung zu treten.

Und in München entsteht gegenwärtig zwischen der Ludwigsbrücke beim Deutschen Museum und der Maximiliansbrücke unterhalb des Landtags ein Wasserkraftwerk, das vom Sommer 2010 an jährlich bis zu 12 Mrd. kWh Strom erzeugen soll. Das entspricht dem Bedarf von 5000 Haushalten und vermeidet den Ausstoß von 13 800 t CO2.

Genutzt wird ein Höhenunterschied von knapp 10 m, den ein seit langem bestehendes Wehr zur Ausleitung des durch den Englischen Garten fließenden Wassers bietet. In dem städtebaulich wie ökologisch gleichermaßen sensiblen Gebiet mitten in der Stadt setzte die Genehmigung voraus, dass für das Auge praktisch nichts verändert wird. So blieb für die gesamte Anlage nur der Untergrund übrig. „Nach der Fertigstellung wird tatsächlich so gut wie nichts von dem Kraftwerk zu sehen sein“, verspricht Projektleiter Bernhard Thiersch.

Der Bau wird dadurch erleichtert, dass die Isar diesen Bereich in zwei Armen durchfließt. Während der Bauzeit wird das gesamte Wasser durch den südlichen Arm der Kleinen Isar geleitet, so dass der Kraftwerkszulauf mit quadratischem Querschnitt von 22 m² in offener Bauweise unter der Sohle der trockengelegten Großen Isar hergestellt werden kann. Nur im Fall eines Hochwassers müsste die Baustelle zur Ableitung der Wassermassen vorübergehend geflutet werden. Die Baukosten sind auf 8 Mio. € veranschlagt. RALF ROMAN ROSSBERG

Ein Beitrag von:

  • Ralf Roman Rossberg

    Freier Journalist und Buchautor, der im wesentlichen zu Eisenbahnthemen schrieb. Studium der Elektrotechnik in München und Berlin, später viele Jahre im Pressedienst der Deutschen Bundesbahn.

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