Investitionen in Energieeffizienz rechnen sich rasch
Die Energieeinsparungen durch intelligente Steuerungen lassen sich vor der Investition errechnen. Die Entscheidung, ob sich eine Investition lohnt, fällt dann leichter. VDI nachrichten, Düsseldorf, 23. 10. 09, rok
Auch für die Privatwirtschaft ist es interessant, die Energiekosten zu senken. Ein japanischer Elektronikkonzern wollte in seiner Deutschlandzentrale in NRW zunächst nur die alte Beleuchtung ersetzen. Diese Investition hätte sich erst nach über 10 Jahren amortisiert. Daraufhin wurde untersucht, wie die Rechnung aussieht, wenn zusätzlich ein hocheffizientes Raumautomationssystem der Effizienzklasse „A“ nach DIN EN 15232 installiert wird. Das Ergebnis: Durch die zusätzlichen Einsparungen von 50 % bei der Beleuchtung und 30 % bei der Wärme konnte die Amortisationszeit für die Gesamtinvestition auf unter sechs Jahre verkürzt werden. Spelsberg dazu: „Das Beispiel zeigt, dass die Raumautomation nicht nur in Neubauten zu den rentabelsten Optionen zählt.“
Einen ganz augenfälligen Nachweis über die Einsparungen durch Gebäudeautomation liefert das Hohenwartforum, ein kirchliches Hotel- und Tagungszentrum in Pforzheim. Die drei baulich identischen Gästehäuser des Forums wurden nacheinander mit einem Raumautomationssystem ausgestattet, dessen Informationen zusätzlich zur optimalen Regulierung der Vorlauftemperatur zur Verfügung stehen. Die so ausgestatteten Häuser sparen gegenüber denen im alten Zustand mehr als 50 % Wärmeenergie, gemessen über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr. Spelsberg: „Das ist sogar weit mehr, als rechnerisch zu ermitteln ist. Die Informationen des Gebäudeautomationssystems wurden hier genutzt, um den gesamten Betriebsprozess zu optimieren.“
Gebäude- und Raumautomation verbessert auch die Nachhaltigkeit von Gebäuden. Das Bürohaus-Ensemble Skyline Tower in München, entworfen vom Architekten Helmut Jahn, erhielt bereits in der Bauphase die Vorzertifizierung in Gold des Deutschen Gütesiegels Nachhaltiges Bauen (DGNB). Zu diesem Zeitpunkt enthielt der Entwurf noch kein integriertes Raumautomationssystem gemäß DIN EN 15232 Effizienzklasse „A“, sondern lediglich Teilfunktionen für die Raumtemperaturregelung.
Mit der DIN V 18599 konnte ermittelt werden, dass die Aufrüstung zu einem energieeffizienten Raumautomationssystem eine Primärenergieeinsparung von weiteren 30 % erzielt, vorrangig aus Reduzierungen bei der Beleuchtungsenergie. Mit einer dynamischen Investitionsrechnung wurde eine zusätzliche Senkung der Lebenszykluskosten um mehr als 25 €/m2 ermittelt. Jan Spelsberg: „Gebäudeautomationssysteme verbessern offensichtlich alle wesentlichen Kriterien der Nachhaltigkeit, nämlich die ökologische, ökonomische und funktionale Qualität. “ JOSEF PILGRAM