RFID-Forschungsmetropole Dortmund
Hier helfen Experten auch bei der praktischen Umsetzung in innovative Anwendungen.
Der Technologiepark Dortmund, bietet 235 Unternehmen aus Informationstechnik und Logistik Platz. Hier entwickelte sich eine einzigartige Bündelung von Kompetenzen für Radio Frequency Identification, das RFID Competence Cluster Dortmund.
Die automatische Identifizierung durch elektromagnetische Wellen gehörte schon Anfang der 90er-Jahre zu den Arbeitsgebieten von Prof. Rolf Jansen am Fachbereich Logistik der Technischen Universität Dortmund. Daraus entstand das logistische Identifizierungslabor LogIDLab, an dem das von Jansen geleitete Institut für Distributions- und Handelslogistik (IDH) des Vereins zur Förderung innovativer Verfahren in der Logistik (VVL) e. V. beteiligt ist.
Auf der CeMAT-Sonderschau „Auto ID in Verpackung und Transport“ zeigte das IDH die aktuellste RFID-Technologie, die auch im LogIDLab zu sehen ist. RFID-Transponder steuern dort z. B. ein Flurförderfahrzeug und Lagerplatzzuordnungen. „Die RFID-Technologie bietet insbesondere in der Mehrweglogistik hohe Rationalisierungspotenziale“, sagt Jansen. Der Einsatz erfordere jedoch eine detaillierte Auseinandersetzung mit den technischen Restriktionen der einzelnen Systeme.
Diese untersucht das angeschlossene Labor unter Einsatzbedingungen bei extremen Belastungen, mechanischen, klimatischen, elektromagnetischen und auch chemischen Einflüssen, kümmert sich aber auch um die Anbindung von RFID-Lösungen an die übergeordneten Warenwirtschaftssysteme.
Eine weiterhin wichtige Rolle spielt das OpenID-Center beim Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML). „Es ist ein Ort der Kommunikation, des Informationsaustauschs und des Know-how-Transfers zwischen Technologieanbietern und Anwendern“, beschreibt Prof. Michael ten Hompel, der auch an der TU Dortmund lehrt, die Funktion des Testlabors.
Tracking and Tracing, also die Rück- und Nachverfolgbarkeit von Warenströmen, sind ein Schwerpunkt, Echtzeitlogistik im innerbetrieblichen, automatisierten Materialfluss der andere: Mithilfe von RFID-Transpondern und Materialflusssystemen findet die Ware selbst ihren Weg zum Bestimmungsort im Lager, an der Verladerampe oder der Produktionsstätte. Hier nimmt das Internet der Dinge Gestalt an. Und zwar konkret, denn das OpenID-Center übernimmt Industrie- und Forschungsaufträge und erprobt Abläufe für Kunden, neue Technologien und logistische Konzepte auf der hauseigenen Testanlage.
Als weiterer Bestandteil des RFID Competence Cluster Dortmund bringt das Forschungsinstitut für Telekommunikation (FTK), das von Prof. Kurt Monse geleitet wird, sein Wissen ein. Das FTK betreibt die Initiative Breitband NRW, untersucht Märkte, in denen Informationstechnik und Telekommunikation verknüpft werden und ist wie das Fraunhofer IML Partner des RFID-Support-Centers.
Skeptischen Mittelständlern, aber auch großen Industriebetrieben bietet das vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte RFID-Support-Center Einstiegsberatung und Hilfestellung bei konkreten Problemstellungen. Hier entstehen Machbarkeitsanalysen, hier werden Pilotprojekte durchgezogen. „Es sind oft noch geschlossene Kreisläufe in der internen Logistik, die wir unterstützen“, sagt Marco Andres vom FTK. Aber auch die Beziehungen von Zulieferern und Autoherstellern verändern sich, wenn Bauteile mit RFID identifizierbar gemacht und in die Kreisläufe eingeschleust werden.
Beim nächsten RFID-Praxistag Logistik am 19. Juni in der IHK Dortmund stellt das RFID-Support-Center Erfahrungen an Hand von Praxisbeispielen und Workshops vor. F. WEIDELICH
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