Neue MiniDisc-Technik für schnelleren Musiktransfer
Im Vergleich zum CD-Brennen fand der Musiktransfer bei der MiniDisc bisher im Schneckentempo statt. Das will Sony jetzt mit „NetMD“ ändern.
Beim CD-Brennen per PC findet derzeit ein Wettlauf um die höchste Geschwindigkeit statt. 24fach, 30fach und zur CeBIT sogar schon 40fach – das sind rasante Ergebnisse. Anders die besonders beim mobilen Musikgenuss sehr beliebte MiniDisc (MD). Zur CeBIT bringt MD-Erfinder Sony die kleine Scheibe jetzt auf Trab, und zwar mit einer Technik namens NetMD.
Maximal ist damit 32fache Geschwindigkeit möglich, allerdings nur mit Hilfe eines PC. Darauf muss die Musik entweder im CD-ähnlichen und nicht datenreduzierten Wave-Format oder im MP3-Format vorliegen. Bei MP3 besteht in der Regel eine Datenreduktion von etwa 1:11.
Der Datentransfer vom PC auf den MD-Rekorder erfolgt über den USB-Port, der sich durch einfache Handhabung auszeichnet. So ist damit das Anstecken auch bei hochgefahrenem PC möglich.
Die Aufzeichnung auf die MiniDisc kann nur im MD-eigenen Atrac-Format erfolgen. Den dafür erforderlichen Umwandlungsprozess erledigt die mitgelieferte Sony-Transfer-Software nebenbei. Für die hohe Geschwindigkeit ist das Atrac-3-Datenreduktionsverfahren erforderlich, das Sony vor einem Jahr vorstellte. Der damit mögliche LP2-Modus verdoppelt die Spielzeit der MiniDisc von 80 min auf 160 min, und das bei gleich bleibender Klangqualität. Zwar verdoppelt sich die Spielzeit im LP4-Modus noch einmal, doch ist der nicht für Hi-Fi-Aufnahmen zu empfehlen. Im oberen Frequenzbereich ab etwa 12 kHz kommt es zu dumpfen Höhen. Auch ist in diesem Bereich nur Mono-Wiedergabe möglich.
Auf den LP4-Modus bezieht sich nun die Maximal-Transfergeschwindigkeit von 32fach, beim LP2-Modus ist hingegen „nur“ 16fach möglich. Dennoch ist die Steigerung enorm, der Schritt auf 32fach eher unbedeutend.
Mit dem Atrac-3-Modus kommen nur neuere MD-Modelle zurecht, die NetMD-Aufnahme ist nur mit den jetzt vorgestellten Geräten möglich. So mit den MD-Portis MZ-N1 für 449 ‰, dem MZ-N707 für 359 ‰ und dem MZ-N505 für 299 ‰. Als Mikroanlage bietet Sony die im Design sehr elegante CMT-C7NT für 999 ‰ an, und für das optimale Zusammenspiel mit dem PC den MDS-NT1 zum Preis von 299 ‰. Der steht auf dem PC und sieht aus wie ein externer CD-Brenner.
In Hi-Fi-Normalgröße von 43 cm Breite wird es im Sommer dann noch zwei Vollblut-Rekorder geben, den MDS-JB780QS für 399 ‰ und den MDS-JB980Qs für 499 ‰. Außer Sony kommt auch Sharp mit einem MD-Porti, mit dem IM-MT 899 HS für 499 ‰. Dabei ist die Geschwindigkeit aber auf die Hälfte, also auf 16/8fach begrenzt.
REINHARD PAPROTKA
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