Schnellladestationen für E-Mobile 12.03.2019, 13:00 Uhr

Powerbank beschert E-Autos in 15 Minuten 400 zusätzliche Kilometer

Mit Hochleistungs-Ladegeräten will die Industrie Elektrofahrzeuge salonfähig machen. Viele Kunden verzichten schließlich auf den Kauf, weil sie Reichweitenängste haben. Jetzt entsteht ein relativ dichtes Netz von Stromtankstellen.

Powerbank für E-Autos: Mit einer mobilen Ladeeinheit will der VW-Konzern die Ladeinfrastruktur ergänzen.

Foto: VW

Design Concept

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Charging Audi e-tron

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Charging VW I.D. Buzz

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Charging Mercedes EQC

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Porsche hat sich der „Mission E“ verschrieben, „E“ wie Elektromobilität. In diesem Jahr will der Edelautohersteller seinen ersten Elektrosportwagen präsentieren. Die beiden Elektromotoren mit insgesamt 440 Kilowatt (600 PS), je einer für die Vorder- und Hinterachse, beschleunigen ihn innerhalb von 3,5 Sekunden auf Tempo 100. In weniger als 12 Sekunden flitzt er schon mit 200 Kilometern pro Stunde davon. Die Reichweite soll 500 Kilometer betrage – vermutlich aber nicht, wenn der Fahrer besonders „sportlich“ fährt. Aber auch dann soll er sich keine Sorgen machen müssen. 15 Minuten sollen reichen, um Strom für weitere 400 Kilometer zu „tanken“.

Porsche plant Turbo Charging mit 800 Volt

Das Kunststück soll mit speziellen Schnellladestationen gelingen. Statt Strom mit einer Spannung von 400 Volt, wie es heute üblich ist, setzt Porsche auf 800 Volt. Turbo Charging nennen die Stuttgarter das Konzept, das allerdings seine Tücken hat. Die gewaltigen Strommengen, die in kurzer Zeit in die Batterien fließen sollen, lassen sich längst nicht überall abzapfen. Selbst an Autobahnraststätten sind Leistungen von 350 Kilowatt nicht unbedingt erreichbar. Und wenn doch wird das Stromnetz für wenige Minuten so stark belastet wie mit 175 Heizlüftern. Die Stromschwankungen lassen sich nicht so leicht auffangen. Der Porsche begnügt sich allerdings auch mit herkömmlichen Ladestationen.

400 Schnellladestationen bis 2020

Ionity, ein Joint Venture der Automobilhersteller BMW, Daimler, Ford und Volkswagen, betreibt bereits 59 Stationen zwischen Irland, Norwegen und Italien. Insgesamt sollen es bis 2020 400 werden. Audi, BMW, Renault und die Siemens-Tochter Smatrics bauen derzeit zwischen Amsterdam und Wien zwei Dutzend Ultraschnell-Ladestationenauf. Die kühnsten Pläne hat Elon Musk, Chef des Elektrobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX. Er ließ als erster Schnellladestationen aufbauen. Sein „Combined Charging System“ soll neben den Tesla-Modellen S und X vor allem den Massenstromer Model 3 aufladen helfen. Mit 120 Kilowatt liefern die Stationen in 30 Minuten eine Reichweite von etwa 300 Kilometern, heißt es. Der schillernde Unternehmer hat in diesem Jahr eine Menge vor. Er will ganz Europa mit seinen Stationen überziehen, „von Irland bis Kiew, von Norwegen bis in die Türkei“.

Zu den größten Anbietern gehört der Karlsruher Stromversorger EnBW. Er betreibt 1000 Stationen, die eine Leistung von maximal 43 Kilowatt bereitstellen. Der Vorteil dieser Selbstbeschränkung: Sie benötigen, anders als 350 Kilowatt-Anlagen, keinen oder nur einen minimalen -Ausbau des Stromnetzes.

Das zweite Leben von Lithium-Ionen-Akkus

Um dieses zu entlasten und dennoch schnelle Aufladung zu ermöglichen hat Volkswagen eine Lösung präsentiert. Die Wolfsburger wollen in ihren Schnellladestationen ausgemusterte Lithium-Ionen-Batterien einsetzen, das sind Akkus, die nicht mehr die volle Kapazität erreichen und daher für Elektroautos nicht mehr geeignet sind. Die Power Bank, ansonsten bekannt als Ladestation für Smartphones, soll Batterien mit einer Kapazität von 200 Kilowatt enthalten. Dieser Block kann sogar mit Haushaltsstrom aufgeladen werden, was allerdings Tage in Anspruch nehmen würde. In der Praxis dürften Ladegeräte eingesetzt werden, die es in einigen Stunden schaffen. Alternativ kann der ausgelutschte Batteriesatz auch gegen einen frischen ausgetauscht werden. Die leeren Batterien werden dann von einem Schnellader, der beispielsweise an einer üppig mit Strom versorgten Umspannanlage steht, wieder mit Energie gefüllt. Das Konzept würde den teuren Ausbau des Stromnetzes überflüssig machen oder zumindest verringern.

Die Kapazität einer Volkswagen-Ladestation soll für 15 Elektroautos ausreichen. Noch in diesem Jahr werden die ersten Anlagen in Wolfsburg aufgestellt. Für 2020 ist die Serienproduktion geplant. Die Ladedauer soll bei einem e-Golf gerade mal 17 Minuten dauern – erbraucht natürlich weit weniger Energie als ein bulliger Porsche.

Bei 50 Kilowatt ist bei vielen E-Mobilen Schluss

Der österreichische Hersteller Kreisel Electric hat ein ähnliches Konzept. Dessen Schnelladestationen, die das Unternehmen als serienreif bezeichnet, bieten mit 75 Kilowatt allerdings eine geringere Leistung. Die darin steckenden Batterien werden von normalem Netzstrom kontinuierlich aufgeladen, wenn möglich mit Energie aus Wind und Sonne.

Die meisten Elektroautos, die heute über Deutschlands Straßen rollen, können die gewaltige Kraft der neuen Stationen gar nicht vertragen. Sie sind auf lediglich 50 Kilowatt ausgelegt. Dennoch können sie Schnellladestationen nutzen, denn die sind mit Intelligenz ausgestattet. Der Ladestrom wird an die Aufnahmekapazität des jeweiligen Modells angepasst. Man kann das Tempo auch selbst wählen. Wer langsam tankt spart Geld.

Die Furcht, dass schnelles Laden die Batterien ruiniert, ist wahrscheinlich nicht mehr begründet. Ladegeräte drücken den Strom nicht auf Deubel komm´ raus in die Bordbatterien. Ein Managementsystem verhindert Schäden. Wie zuverlässig muss sich noch zeigen.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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