Elektroauto 16.07.2010, 19:47 Uhr

Bosch erhöht Drehzahl bei Elektromobilität

Bosch hat bereits ein Produktprogramm für Hybride und elektrische Antriebe. Als erste Vollhybride mit Paralleltechnik der Stuttgarter sind damit jetzt die neuen VW Touareg und Porsche Cayenne auf den Markt gekommen. 400 Mio. € pro Jahr investiert Bosch in Hybrid- und Elektrofahrzeugtechnologien. Derzeit wird die erste Serienproduktion von E-Motoren und Leistungselektronik in Hildesheim bzw. Reutlingen ausgebaut. Die Großserienfertigung der Li-Ionen-Batterien aus dem Samsung-Bosch-Joint Venture, SB LiMotive, soll 2011 beginnen.

Die Antriebsart bei Autos werde sich in Zukunft an den jeweiligen individuellen Mobilitätsbedürfnissen des Autofahrers orientieren, erklärte Rolf Bulander, Vorsitzender des Bereichsvorstands Gasoline Systems der Robert Bosch GmbH. „Das Elektroauto spielt hier künftig zunehmend eine Rolle“, sagte er auf dem Presse-Workshop „Elektromobilität“ am 7. Juli im Werk Schwieberdingen bei Stuttgart.

Die Betonung von Bulander lag auf „zunehmend“, weil die Elektrofahrzeuge vor allem in den weltweit stark wachsenden Megacitys Chancen haben und die Ballungszentren von Emissionen entlasten können – wenn sie mit Strom aus regenerativen Quellen angetrieben werden, wie er betonte.

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„Wir sehen, dass die Elektromobilität absolut kommen wird, der Elektroantrieb jedoch erst langfristig zu erwarten ist „, sagte Bulander. Er verwies darauf, dass in der Weiterentwicklung von Diesel- und Benzinmotoren noch ein Potenzial von 30 % stecke, sie verbrauchsärmer zu betreiben. Sie werden in den nächsten 20 Jahren die dominierenden Antriebe und Teile von Hybridfahrzeugen sein. „Hybride mit oder ohne Plug-in-Technik werden uns kurz- und mittelfristig begleiten“, so Bulander, da sie sich für alle Fahrprofile anbieten. Vor allem für lange Distanzen rechnet er damit, dass in Zukunft Brennstoffzellenfahrzeuge fahren werden.

„Deswegen tun wir das eine, ohne das andere zu lassen. Wir entwickeln Diesel- und Benzinmotor weiter und engagieren uns gleichzeitig intensiv für die Elektrifizierung des automobilen Antriebs“, erklärte Bulander.

Mit den Vollhybriden Porsche Cayenne S und VW Touareg sind in diesem Jahr die weltweit ersten Fahrzeuge mit der innovativen Parallel-Hybridtechnik von Bosch auf den Markt gekommen. Weiterhin hat PSA (Peugeot/Citroën) mit Bosch eine Entwicklungskooperation für Diesel-Hybridfahrzeuge mit elektrischem Allradantrieb gegründet, deren Serienstart 2011 geplant ist.

Im selben Jahr sollen vier weitere Hybridfahrzeuge und ein Elektroauto mit Bosch-Technologie folgen, erläuterte Matthias Küsell, Leiter Entwicklung und Kundenprojekte Hybrid- und Elektrofahrzeuge im Geschäftsbereich Gasoline Systems von Bosch. 2013 seien bis fünf Fahrzeuganläufe mit Hybrid- und Elektroantrieben von Bosch geplant.

Ein Pkw mit Ottomotorer ist preiswerter als mit einem Diesel, teurer sind Hybride und Toppreise von ca. 40 000 € sind für kleine viersitzige Elektroautos zu zahlen, mit theoretischer Reichweite von 150 km. Welche Stückzahl von Neufahrzeugen mit alternativen Antrieben ist da insgesamt zu erwarten?

Bosch wagt eine Schätzung und erwartet 2020 bei weltweit 103 Mio. Neuzulassungen insgesamt 9,0 Mio. Hybride und Elektroautos. Zwei Drittel davon sind Hybridfahrzeuge, 3 Mio. Elektroautos und Plug-in-Hybride wobei Bulander auf Nachfrage sagte, das lediglich mit 1 Mio. Elektroautos in dem Jahr zu rechnen sei.

Zu berücksichtigen sei, dass diese Zahlen in Abhängigkeit von künftigen gesetzgeberischen Vorgaben, steigenden Kraftstoffpreisen und den Fortschritten der Batterietechnik variieren können.

Wie Bulander formulierte, versteht sich Bosch als „Treiber der Elektromobilität“. Der weltweit größte Zulieferer investiert rund 400 Mio. € im Jahr in Entwicklungen für die Elektrifizierung des Antriebs. Im 2004 startete das damalige „Projekthaus Hybridtechnologie“ mit rund 100 Mitarbeitern, heute entwickeln weltweit rund 800 Bosch-Beschäftigte Technologien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge.

Hinzu kommen Kooperationen und Joint Ventures (JV), etwa die Zusammenarbeit zwischen Bosch und dem größten unabhängigen Getriebehersteller Getrag bei Hybridsystemen mit Doppelkupplungsgetrieben sowie mit ZF Friedrichshafen im Joint Venture (50:50) ZF Lenksysteme GmbH bei Elektrolenkungen.

Das bedeutendste Gemeinschaftsunternehmen in diesem Technologiebereich ist jedoch doch SB LiMotive, das Samsung-Bosch im September 2008 als 50:50-JV gründeten und in das beide Firmen bis 2013 rd. 500 Mio. € investieren wollen. Ca. 650 Mitarbeiter legen bei Entwicklung und Bau der Lithium-Ionen-Batterie für Anwendungen im Automobil ein rasantes Tempo vor. Am Produktionsstandort in Ulsan, Korea, entstand in zwölf Monaten die Produktionsanlagen, wo 2011 die Fertigung für Vorserienprojekte anlaufen soll. So etwa für Flottenversuche des BMW Active E. Als erster Kunde wird BMW die Batteriezellen für sein rein elektrisch angetriebenes Megacity-Vehicle von SB LiMotive beziehen.

Küsell hob hervor, das Bosch für Hybrid- und elektrische Antriebe bereits ein vollständiges Produktportfolio aufgebaut habe. Zusammen mit den Li-Ionen-Batterien von SB LiMotive sei man heute in der Lage, den gesamten elektrischen Antrieb darzustellen – vom Energiespeicher bis zum E-Motor.

Als Kernkomponenten gehörten dazu die Leistungselektronik, die die Energieströme im Hybrid- und Elektrofahrzeug steuert und drehmomentstarke Elektromotoren. Für Leistungselektronik entsteht derzeit am Standort Reutlingen eine erste Serienfertigung, die für Elektromotoren wird in Hildesheim ausgebaut. Hinzu kommen Ladegeräte, die bei Plug-in-Hybriden und Elektroautos ein Aufladen an der Steckdose ermöglichen.

An der Batterie, der teuersten Komponente im Stromer, hängt der Erfolg des Elektroautos. Joachim Fetzer, stellvertretender Vorsitzender der SB LiMotive und verantwortlich für Entwicklung, Qualität sowie Corporate Planning, zielt für 2015 auf einen Preis von 350 €/kWh, womit eine Batterie mit 35 kWh Energiegehalt rund 12 000 € kosten würde. Hohe Stückzahlen reduzieren Skaleneffekte und Kosten, so dass Bulander 2025 den Batteriepreis bereits bei 6500 € sieht.

Optimistisch gab sich Fetzer, der bei SB LiMotive-Batterien für Elektroautos mit 1500 bis 2000 Vollladezyklen rechnet. Das entspräche bei 150 km bis 200 km Reichweite je Ladung einer Fahrleistung von rund 300 000 km bzw. einer Lebensdauer von über zehn Jahren. W. PESTER

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Pester

    Ressortleiter Infrastruktur bei VDI nachrichten. Fachthemen: Automobile, Eisenbahn, Luft- und Raumfahrt.

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