Fraunhofer-Institut entwickelt "KameRad"-Modul 04.06.2019, 15:35 Uhr

Autonomes Fahren: Radar-Sensor-Module sorgen für mehr Sicherheit

Gemeinsam mit vielen Partnern hat ein Berliner Fraunhofer-Institut an der Entwicklung eines Radar-Kamera-Moduls gearbeitet, welches in Zukunft das autonome Fahren deutlich sicherer machen soll. Die Kombination verschiedener Technologien in Kombination mit Machine-Learning sorgt bei dem Modul für deutlich kürzere Reaktionszeiten im Straßenverkehr.

Darstellung des Kamera-Radar-Moduls mit Gehäuse.

Darstellung des Kamera-Radar-Moduls mit Gehäuse.

Foto: Fraunhofer IZM/Volker Mai

160 mal schnellere Reaktionszeit als gängige Sensorsysteme

Autonome Fahrsysteme stoßen immer noch an ihre Grenzen. Die verwendete Technik ist noch nicht ausgereift genug und teilweise zu unsicher. Läuft beispielsweise vor dem Fahrzeug ein Kind auf die Straße und das Auto ist mit 50 km/h unterwegs, benötigt ein Mensch im allgemeinen Durchschnitt rund 1,6 Sekunden, ehe der Bremsvorgang eingeleitet wird. Er hat in diesem Zeitraum bereits eine Strecke von mehr als 20 Metern zurückgelegt. Die in den heutigen Fahrzeugen verbauten Sensorsysteme für das autonome Fahren hingegen verkürzen die Reaktionszeit auf rund 0,5 Sekunden. Ein guter Wert, doch auch hier hat das Fahrzeug rund 7 Meter zurückgelegt, ehe der Bremsvorgang eingeleitet wird. Das Fraunhofer-Institut hat mit seiner Forschung im Bereich autonomes Fahren für eine deutliche Verbesserung gesorgt. Laut einer vorliegenden Studie der University of Michigan reagiert das neue Radar-Sensor-Modul des Instituts rund 160 mal schneller als ein Mensch und rund 50 mal schneller als die aktuell üblichen Sensorsysteme. Bei oben genanntem Beispiel wäre das Fahrzeug nur noch 15 Zentimeter gefahren, ehe der Bremsvorgang eingeleitet wurde.

Autonomes Fahren: Fraunhofer-Institut in Kooperation mit verschiedenen Partnern

Entwickelt wird das neue Projekt vom Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Fachpartnern aus der Industrie und Forschung, um eine möglichst effiziente Lösung für das autonome Fahren zu finden. Partner der Industrie sind unter anderem bekannte Marken und Unternehmen wie AVL, Jabil Optics, John Deere, InnoSenT und Silicon Radar, welche in Teilen bereits selbst erhebliche Investitionen in die Erforschung des autonomen Fahrens investiert haben. Auf Seiten der Forschung sind unter anderem das DCAITI und das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS mit an Bord. In enger Abstimmung und Zusammenarbeit wurde unter Federführung des Fraunhofer-Instituts das „KameRad“-Sensorsystem für das autonome Fahren entwickelt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Instandhaltungsmanager*in (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF-Firmenlogo
Wissenschaftler (m/w/d) - angewandte NV-Magnetometrie und Laserschwellen-Magnetometer Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Rittal GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Prüfingenieur (m/w/d) Dynamik / Schwingungstechnik Rittal GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteurin / Konstrukteur Maschinen und Anlagen Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Bad Säckingen Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Stadtwerke Frankenthal GmbH-Firmenlogo
Energieberater (m/w/d) Stadtwerke Frankenthal GmbH
Frankenthal Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik / MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Köln, Wesseling Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
ABO Wind AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Umspannwerke 110kV für erneuerbare Energien ABO Wind AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verkehrsbeeinflussungsanlagen Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (m/w/d) Umweltmanagement und Landschaftspflege Die Autobahn GmbH des Bundes
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Angebotsmanagement VIVAVIS AG
Ettlingen, Berlin, Bochum, Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
envia TEL GmbH-Firmenlogo
Serviceingenieur (Field Service Engineer) (m/w/d) envia TEL GmbH
Chemnitz, Halle, Kolkwitz, Markkleeberg, Taucha Zum Job 
Stadt Nordenham-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) der Richtung Bauingenieurwesen (Tiefbau, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserwirtschaft, Wasserbau) oder Umweltingenieurwesen oder staatlich geprüften Techniker (m/w/d) der Siedlungswasserwirtschaft Stadt Nordenham
Nordenham Zum Job 
envia TEL GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Datacenter Infrastruktur (m/w/d) envia TEL GmbH
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Konstruktiver Ingenieurbau / Objekt- und Tragwerksplanung ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleiter/in - Planung auf BAB Betriebsstrecken (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Oldenburg Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Verkehrsanlagen Schwerpunkt Trassierung ILF Beratende Ingenieure GmbH
München, Essen Zum Job 

So funktioniert das Radar-Sensor-Modul „KameRad“

Autonomes Fahren in seiner ganzen Komplexität ist auf eine gute Zulieferung und eine schnelle Verarbeitung von Daten angewiesen. Das „KameRad“-System besteht aus einer Kombination aus Radar- und Video-Sensoren, deren Daten direkt im Modul gefiltert und verarbeitet werden. Dabei sortiert das System die nicht relevanten Informationen direkt aus, sodass diese nicht die Leitungen blockieren und somit die Leistung minimieren. Die Daten der miteinander gekoppelten Sensoren werden somit zusammengeführt und durch neuronale Netzwerke direkt im Modul verarbeitet. Dabei werden diese Daten durch neuronale Netzwerke auf Basis von Machine-Learning-Prozessen analysiert und hinsichtlich der verschiedenen Verkehrszustände bewertet. Das System sendet aufgrund der Auswertung ausschließlich Reaktions-Anweisungen an das Fahrzeug, sodass die Bus-Leitungen des Fahrzeuges durch die neuen Anweisungen nicht blockiert werden. Dies sorgt für die gewünscht schnellen Reaktionszeiten und die Verbesserung der Sicherheit. Das Fahrzeug kann autonom und auf Basis aller verfügbarer Daten schnell und sicher reagieren und den Bremsvorgang einleiten, ehe ein menschlicher Fahrer die Gefahrensituation überhaupt bemerkt hätte.

„KameRad“ wird bereits im Berliner Stadtverkehr eingesetzt

Dass es sich bei den Forschungen des Fraunhofer-Instituts nicht um rein theoretische Forschungen handelt, haben die Entwickler bereits bewiesen. So arbeitet das Fraunhofer-Institut unter anderem mit den Projekt-Partnern AVL List GmbH und DCAITI zusammen, um die ersten Prototypen sowohl im Labor als auch unter echten Bedingungen im Straßenverkehr zu testen. Unter anderem wird hierbei der Berliner Stadtverkehr für die Testfahrten verwendet, welcher durch seine hohe Verkehrsdichte und seinen durchaus hohen Anspruch an autonom arbeitende Systeme zu überzeugen weiß. Die Stimmen der Forscher zeigen unterdessen, dass sich das Projekt bisher bereits bei allen einschlägigen Tests hervorragend bewähren konnte, sodass ein reibungsloser Test im realen Straßenverkehr erwartet wird.

Abschluss 2020

Bereits im Jahr 2020 soll das aktuelle Forschungsprojekt im Fraunhofer-Institut abgeschlossen sein. Die sehr kurzen Reaktionszeiten und die damit verbundene Steigerung der Sicherheit im Straßenverkehr könnten die Akzeptanz des autonomen Fahrens nochmals deutlich erhöhen.

Fraunhofer ist die größte Forschungsorganisation für anwendungsorientierte Forschung in Europa. Hier können Sie sich über die Organisation genau informieren.

Sie wollen Ihr Wissen über autonomes Fahren testen? Dann machen Sie doch unser Quiz.

Weitere Themen:

Ein Beitrag von:

  • ingenieur.de

    Technik, Karriere, News, das sind die drei Dinge, die Ingenieure brauchen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.