Chemikalien 03.07.2009, 19:41 Uhr

Umweltbundesamt plant konsequente Anti-Fluor-Strategie  

Das Umweltbundesamt will perfluorierte Chemikalien aus der Umwelt bannen. Die Industrie muss sich auf Grenzwerte für Abwasser und Klärschlamm vorbereiten. Diffuse Emissionen etwa aus wasserabweisenden Textilien aber bleiben ungeregelt. VDI nachrichten, Berlin, 3. 7. 09, ber

Dabei werden Mensch und Umwelt bereits geschützt: 1 l Trinkwasser darf nicht mehr als 0,3 µg Perfluoroktansäure (PFOA) und Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) enthalten, 1 kg Düngemittel höchstens 100 µg beider Substanzen. 100 µg ist zudem der Grenzwert für 1 kg trockenen Klärschlamm in NRW und BW. Ein bundesweites Limit wird vorbereitet.

Doch diese Regelungen genügen dem UBA nicht: Zwar sinkt der Gehalt an PFOS im Blut der Deutschen, der an PFOA aber ist konstant und der von anderen PFC steigt sogar.

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Das UBA empfiehlt daher, das Limit auf 0,1 µg PFC zu senken – für Trinkwasser sowie erstmals auch für Abwasser. Dies würde die Industrie herausfordern, so Schulte, doch einige Firmen denken bereits um.

Ein Beispiel: In Galvanikbädern wird PFOS eingesetzt, um Mitarbeiter vor giftigen Chromatdämpfen beim Verchromen zu schützen. Der Armaturenhersteller Hansgrohe aus Schiltach hat die PFOS-Einträge ins Abwasser in einer Versuchsanlage um mehr als 87 % gesenkt.

„Es war uns ein großes Anliegen, ein effizientes Verfahren zu entwickeln, mit dem wir neue Maßstäbe setzen können“, erklärte Hansgrohe-Vorstand Karl-Heinz Hammann.

Das UBA möchte, dass mehr Galvanikbetriebe diesem Vorbild folgen. Das gilt auch für andere Branchen, etwa für papierveredelnde Betriebe und Textilhersteller, die ihre Ware mit schmutz- und wasserabweisenden Fluorverbindungen behandeln.

In speziellen Feuerlöschschäumen gegen Chemie- oder Ölbrände scheinen PFC unersetzlich. Die Schaumhersteller wissen aber um die Gefahren. „Sie haben bereits den Fluoranteil im Schaum gesenkt, ohne dabei die Löscheigenschaften zu gefährden“, so Wolfram Krause, Geschäftsführer des Bundesverbandes Technischer Brandschutz in Würzburg. Eine weitere Senkung bedarf völlig neuer Rohstoffe, die zurzeit gesucht werden. Fluorfreie Löschschäume seien zwar erhältlich, „diese bilden aber etwa auf brennendem Öl keinen Wasserfilm und sind in ihrer Löschleistung reduziert“. Doch das UBA erwartet, dass bald erste Hersteller vergleichbar wirksame PFC-freie Feuerlöschschäume anbieten.

Der UBA-Strategie fehlen aber Vorschläge, um die Emissionen aus Textilien, Teppichbelägen oder beschichteten Pfannen zu senken. Schulte: Die Verbraucher sollten Produkte nur nutzen, wenn diese frei von gefährlichen Rückständen sind. So enthalten Markenprodukte wie Gore-Tex und Teflon oft vernachlässigbare Spuren an PFOA. R. AHRENS

Ein Beitrag von:

  • Ralph H. Ahrens

    Chefredakteur des UmweltMagazins der VDI Fachmediengruppe. Der promovierte Chemiker arbeitete u.a. beim Freiburger Regionalradio. Er absolvierte eine Weiterbildung zum „Fachjournalisten für Umweltfragen“ und arbeitete bis 2019 freiberuflich für dieverse Printmedien, u.a. VDI nachrichten. Seine Themenschwerpunkte sind Chemikalien-, Industrie- und Klimapolitik auf deutscher, EU- und internationaler Ebene.

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