Chemie 27.10.2006, 19:24 Uhr

Einsatz von Fluorchemie verringert  

VDI nachrichten, Straßburg, 27. 10. 06, swe – Das Europaparlament setzte am Mittwoch in Straßburg dem Einsatz der Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) enge Grenzen. Ersatzstoffe stehen für viele Anwendungen zur Verfügung.

Der Verband der Chemischen Industrie hat keine Einwände: PFOS wird in Deutschland nicht hergestellt. Es ist vielleicht das letzte Mal, dass geltendes Chemikalienrecht geändert wird, bevor die umstrittene neue EU-Chemikalienverordnung Reach (Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals) in Kraft tritt. Es ist wie so oft: Chemikalien mit technisch idealen Eigenschaften haben eine Schattenseite. So zerstören Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), wegen ihrer Stabilität als Kühlmittel weltweit eingesetzt, das Ozonloch.

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Auch die Sulfonsäure PFOS ist in ihrer Art einzigartig: Sie ist chemisch sehr stabil und gleichzeitig wasser- und fettabweisend. PFOS-haltige Zubereitungen werden daher eingesetzt, damit Wasser oder Öl von Textilien abperlt.

In höheren Konzentrationen kann PFOS bei Ratten aber verschiedene Krebsformen auslösen und bei Jungtieren Entwicklungsdefekte hervorrufen. Weil PFOS zudem nur sehr langsam in der Natur abgebaut wird und sich in Mensch und Tier anreichert, warnen Umweltschützer schon seit Jahren vor dessen Einsatz.

Der Wissenschaftliche Ausschuss Gesundheit und Umweltrisiken der EU-Kommission empfiehlt gesetzliche Maßnahmen, um die PFOS-Freisetzungen in die Umwelt zu begrenzen.

PFOS ist gefährlich und das ist schon länger bekannt. So darf bereits heute kein Produkt, das verkauft wird, mehr als 0,1 % von dieser Sulfonsäure enthalten. Von dieser Regel gibt es aber Ausnahmen. Dazu gehört der Einsatz in Feuerlöschschäumen, als Antischleiermittel beim Verchromen oder in Hydraulikflüssigkeiten für die Luft- und Raumfahrt.

Der aktuelle Beschluss wird diese Regeln verschärfen: Künftig darf kein Produkt mehr in Verkehr gebracht werden, das mehr als 0,005 % PFOS enthält. Und es wird weniger Ausnahmen geben: Europaparlament und Ministerrat verbieten beispielsweise, künftig PFOS in Feuerlöschschäumen einzusetzen.

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Die Feuerwehr kann damit leben. Es gibt Ersatzstoffe und die Sicherheit wird nicht beeinträchtigt. Bereits 2005 erließ Großbritannien ein nationales Verbot für PFOS in solchen Schäumen. Alle britischen Brandschutzorganisationen sprachen sich für ein Stopp der Verwendung und eine unbedenkliche Entsorgung aus.

Problematischer ist es, beim Verchromen auf PFOS zu verzichten. Hier wird die Sulfonsäure als Antischleiermittel eingesetzt, um die Arbeiter zu schützen: „PFOS verhindert wirkungsvoll die Freisetzung gesundheitsschädlicher chromathaltiger Aerosole“, betont Herbert Breidenbach von der Firma Enthone GmbH in Langenfeld, die etwa Zubereitungen für Galvanikbetriebe herstellt. Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit dem Ziel, PFOS beim Verchromen zu ersetzen, hätten bislang kein Ergebnis gezeigt. „Es ist daher heute nicht möglich, beim Verchromen auf PFOS zu verzichten“, meint Breidenbach.

Europaparlament und Ministerrat kennen diese Problematik. Sie verbieten PFOS daher nur teilweise. Wenn technisch nötig, darf die Sulfonsäure weiter eingesetzt werden. Der kommende Gesetzestext sagt jedoch nicht, was das genau bedeutet. Beim Verchromen werden Metall- oder Kunststoffteile mit metallischem Chrom überzogen – und das oft nicht nur, um die Teile vor Verschleiß und Korrosion zu schützen, sondern gleichzeitig aus dekorativen Gründen. Hier ist noch Konkretisierungsbedarf. RALPH AHRENS

Ein Beitrag von:

  • Ralph H. Ahrens

    Chefredakteur des UmweltMagazins der VDI Fachmediengruppe. Der promovierte Chemiker arbeitete u.a. beim Freiburger Regionalradio. Er absolvierte eine Weiterbildung zum „Fachjournalisten für Umweltfragen“ und arbeitete bis 2019 freiberuflich für dieverse Printmedien, u.a. VDI nachrichten. Seine Themenschwerpunkte sind Chemikalien-, Industrie- und Klimapolitik auf deutscher, EU- und internationaler Ebene.

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