CAD-Power im Netz mieten
Per Internet können Maschinenbauer Hard- und Softwareleistung für die Konstruktion jetzt mieten.
Kernpunkt der neuen Kooperation zwischen dem Magdeburger Fraunhofer-Institut und der Deutschen Telekom ist ein sogenanntes Application Service Provider (ASP)-Modell. „Dabei stellt das IFF seinen Kunden im Bereich Anlagen- und Maschinenbau die Fernnutzung von Hard- und Softwarelösungen für Konstruktion, Entwicklung und Training über Datenfernübertragung zur Verfügung“, erläutert Dr. Eberhard Blümel. Üblicherweise teure Soft- und Hardware müsse vom Kunden nicht mehr angeschafft werden, sondern lasse sich kurzfristig gegen ein nur auf die Nutzungsdauer bezogenes Entgelt mieten. „Die verwendete Internet-Technologie erfordert keine Softwareinstallationen beim Kunden mehr, sondern ermöglicht ihm die Anwendung über einen Internetbrowser“, führt der Fraunhofer-Projektleiter weiter aus.
Die Kunden-Aktivitäten werden dabei von einem Kompetenz- Center betreut – dies ist ein spezieller Service von Fraunhofer-Ingenieuren mit einschlägigen Entwicklungserfahrungen – auf den der Kunde jederzeit online zugreifen kann.
Eine wesentliche Voraussetzung für die Akzeptanz der ASP-Dienste ist die geeignete Netzwerkinfrastruktur zwischen dem Kompetenz-Center und dem Kunden. Sie müsse höchsten, standardisierten Sicherheitsanforderungen genügen und gleichzeitig eine garantierte Bandbreite und hohe Verfügbarkeit aufweisen, hebt man in Magdeburg hervor. Dass in diesem Bereich nur die Deutsche Telekom als Partner zum Zuge kommt, liegt für den IFF-Forscher Blümel nahe: „Sie verfügt als marktführende Telekommunikationsanbieterin mit ihren Konzerntöchtern über eine ausgezeichnete Kommunikationsinfrastruktur sowie eine flächendeckende Vertriebs- und Serviceorganisation.“ Die Zusammenarbeit von Deutscher Telekom und Fraunhofer-IFF ermögliche es, auch kleinen und mittelständischen Unternehmen komplette Lösungen ihrer Aufgabenstellungen anzubieten. Denn dieser Service werde in einem völlig neuen Ansatz über das Netzwerk zum Kunden gebracht.
Auch die konstruktiven Vorteile des „Engineering im Cyberspace“ hat Eberhard Blümel schnell parat: „Simulation auf der Basis von Virtual Reality ermöglicht die realitätsnahe Darstellung komplexer technischer Anlagen und ihrer Wirkprinzipien“. Ihre Nutzung führe die Unternehmen zur Reduzierung der Entwicklungskosten, Verkürzung der Entwicklungszeiten, Minimierung des Fehlerrisikos und Steigerung der Effizienz.
Dabei sei es ein wichtiges Ziel von Unternehmen in allen Industriebranchen, die Prozesse zur Erstellung und Wartung eines Produktes auf der Basis durchgängiger, computergestützter Datenverarbeitung zu optimieren. „So ist es beispielsweise einem Techniker durchaus möglich, sich virtuell in das Innere einer Maschine zu begeben und ihren Aufbau zu studieren. Baugruppen können demontiert, nach versteckten Fehlern untersucht, repariert und anschließend wieder zusammengebaut werden“, betont der Projektleiter. Von der ersten Produktidee über die Entwicklung und Fertigung bis zum Vertrieb und After-Sales-Service soll die Prozesskette geschlossen werden und alle erforderlichen Daten und Informationen im vernetzten Computersystem verfügbar sein. Kip