Gentechnik 30.10.2009, 19:43 Uhr

Weindoping im Labor

Nicht immer verrät das Etikett die ganze Wahrheit: Immer mehr Weine gären mittlerweile mithilfe der Gentechnik. Diese soll auch helfen, die Reben vor Krankheiten zu schützen. In den USA ist das seit 2003 erlaubt, ohne dass die Flaschen extra gekennzeichnet werden müssen. Seit 2006 dürfen auch Kellereien in Kanada und Moldawien die Hefe einsetzen, nun hält sie zudem in Südafrika Einzug. VDI nachrichten, Geisenheim, 30. 10. 09, ber

Der Clou: ML01 vergärt nicht nur wie die natürliche Weinhefe den Fruchtzucker im Most zu Alkohol. Der neue Hefestamm wandelt gleichzeitig Apfel- in Milchsäure um.

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„Diese Hefe kombiniert alkoholische Gärung und Säureabbau in einem Schritt. Das spart Zeit bei der Weinbereitung“, erklärte Wallbrunn. Den europäischen Gesetzgeber hat das aber nicht überzeugt. „Der Einsatz von ML01 ist in der EU nicht zulässig“, so der Experte.

Im Sicherheitsgewächshaus simulieren die Forscher an den Rebstöcken den Ernstfall

Doch das Moratorium hat Löcher. „Der private Import von solchen Hefen ist praktisch nicht zu kontrollieren“, sagte Prof. Max-Bernhard Schröder, Leiter des Fachgebiets Botanik an der Forschungsanstalt Geisenheim.

Fatal könnte die Wirkung sein, wenn die neuartigen Mikroorganismen in die Umwelt gelangten. Traditionell nutzen viele Winzer die Kelterrückstände als natürlichen Dünger für ihre Weinberge.

Was passiert, wenn gentechnisch veränderte Hefen mit den Reben in Kontakt kommen? Der Frage sind die Geisenheimer Forscher mit einem Experiment auf den Grund gegangen.

In einem Sicherheitsgewächshaus simulierten sie den Ernstfall. Darin gepflanzte Rebstöcke wurden mit einer hochkonzentrierten Hefesuspension besprüht. Diese enthielt einen gentechnisch veränderten Stamm der Weinhefe.

In das Erbgut der Hefe hatten die Forscher zusätzlich das Gen für Alpha-Amylase eingefügt. Das Enzym beschleunigt die alkoholische Gärung und dient so als Marker. Ein Teil der Pflanzen erhielt zur Kontrolle nur eine Sprühlösung aus konventioneller Hefe.

Nach der Beerenreife ging es dann an die Lese. Die Trauben wurden eingemaischt und spontan vergoren. „Bereits ein Tag nach der Lese war die Gärintensität der Moste aus den behandelten Parzellen gegeben, während sich die der Kontrollparzelle um fünf Tage verzögerte“, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift „Der Oenologe“.

Ein drastischer Effekt, den die Gen-Hefe verursacht hatte. Umso überraschter waren die Forscher, als sie feststellten, dass die transgene Hefe offenbar keine nachhaltige Wirkung auf Rebstöcke und Boden hatte: „Aufgrund der Versuchsergebnisse liegt die Vermutung nahe, dass die Überlebensfähigkeit des gentechnisch veränderten Hefestammes in der natürlichen Weinbergsflora nur in geringem Maße gegeben ist.“

Mit Hilfe der Gentechnik arbeiten Forscher am Aachener Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME) daran, bestimmte Rebsorten gegen den Erreger der Reisigkrankheit resistent zu machen. Der Befall mit dem Virus lässt die Pflanzen verkrüppeln und sorgt für erhebliche Ernteeinbußen.

In Tabakpflanzen, die als Modell dienten, haben die Forscher nun einen Antikörper gegen das Virus eingeführt. Wie erste Tests zeigen, sind die genetisch veränderten Pflanzen bis zu 100 % resistent gegenüber dem Virus. „Die Produktion des Antikörpers in der Pflanze funktioniert sehr effektiv“, sagt Stefan Schillberg, Abteilungsleiter am IME.

SILVIA VON DER WEIDEN

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