Erst mal auf den Putz hauen
Die Farbe blättert, der Putz bröckelt, und Risse ziehen sich durch die Wand. Höchste Zeit für Hausbesitzer, ihrem Domizil eine Renovierung zu gönnen.
Damit die Fassade Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, Hitze und Kälte dauerhaft die Stirn bieten kann, sollte vor der Renovierung ein Fachmann zu Rate gezogen werden. „Nur wenn Mauerwerk, Wärmedämmung, Putz und Farbe richtig aufeinander abgestimmt werden, ist der Schutz von Dauer“, so Alfred Finke vom Baufinanzierer BHW.
Damit Putz und Neuanstrich gut halten, muß die Fassade zunächst gründlich gereinigt werden. Für normale Verschmutzung genügt eine Naßreinigung mit kaltem oder heißem Wasser (Kosten: ab 3,50 DM/m2). Ist die Fassade jedoch stark verunreinigt, solle man sie naß sandstrahlen lassen (ab ca. 19 DM/m2, inklusive Abwasserentsorgung).
Nach der Reinigung wird der Putz durch Abklopfen, die sogenannte „Klangprobe“, auf Hohllagen geprüft. Der beschädigte Putz wird mindestens 10 cm über die hohle Stelle hinaus entfernt. Netzartige Risse können mit Mörtel verspachtelt werden. Ist das Mauerwerk feucht oder salzhaltig, empfiehlt sich ein Unter- bzw. Sanierputz, der besonders dampfdurchlässig ist. Eine zusätzliche Wärmedämmung wird mit Dämmputz erreicht, der auf ein Putzträgergewebe aus Draht aufgetragen wird. Besonders wetterfest ist Edelputz, der als Oberputz auch in verschiedenen Farben erhältlich ist. Das Grundieren der Putzfassade, inklusive Verspachteln der Risse und Auftragen von Edelputz kostet etwa 85 DM/m2.
Altbauten sind oft unzureichend vor Wärmeverlusten geschützt, was unnötige Energie- und damit Geldverschwendung bedeutet. Ein guter Zeitpunkt für eine verbesserte Wärmedämmung ist die Fassadenrenovierung. Wärmedämmverbund-Systeme sind preiswert und schnell montiert. Dabei werden auf den alten Putz Dämmplatten aus Hartschaum oder Mineralfasern angebracht, und darauf kommt ein Glasfasergewebe als Trägerschicht für eine neue Putzschicht. Das Wärmedämmverbundsystem kostet ca. 45 DM/m2 bis 90 DM/m2.
Auch eine Vorhangfassade kann die Energieverluste reduzieren. Sie besteht aus einem Traggerüst aus Holz mit einer integrierten Dämmschicht. Auf diesem können dann Fassadentafeln aus Holz oder Schiefer dem Haus ein völlig neues Outfit geben. Wer seine Fassade nie mehr streichen und renovieren möchte, findet in der Vormauerung eine dauerhafte Lösung. Die Wärmedämmung sowie nachträgliche Verblendung mit Klinkern oder Vormauerziegeln hat jedoch ihren Preis: etwa 200 DM/m2 bis 250 DM/m2.
Der Fassadenanstrich ist nicht nur optisch die Visitenkarte des Hausbesitzers, sondern auch praktisch ein wichtiger Schutz für den Putz und das Mauerwerk. Je nach Untergrund können zum Beispiel diffusionsfähige Silikat- und Silikonfarben oder Reinacrylatfarben verwendet werden. Besonders schmutz- und wasserabweisend sind Silikonharzfarben. Grundierung und Deckenanstrich kosten etwa 17 DM/m2 bis 18 DM/m2 (Material und Ausführung). Neu auf dem Markt ist die selbstreinigende Fassadenfarbe Lotusan (siehe Kasten).
Ein außergewöhnliches Profil erhalten Fassaden durch einen stilgerechten Dekor. Ob Fensterbank- oder Dachgesimpsprofile – die Auswahl ist vielfältig. Stukkateure bieten zum Beispiel vorgefertigte Stuckprofile aus Altglas oder Stucknachbildungen auf Kalkzementbasis an. Der laufende Meter kostet je nach Profil etwa 150 DM bis 250 DM.
wip
Schäden im Putz gefährden das Mauerwerk und verringern die Lebensdauer des Bauwerks. Eine sanierte Fassade verbessert den Gesamteindruck des Hauses.
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