Design 09.07.2004, 18:31 Uhr

Roboter Rescue bringt seine Erbauer nach Tokio

VDI nachrichten, Darmstadt, 9. 7. 04 -Studenten an sieben technischen Hochschulen weltweit ermittelten letzte Woche die diesjährigen Teilnehmer am International Design Contest (IDC) 2004. Für Deutschland geht seit 1991 jedes Jahr die TU Darmstadt ins Rennen. Fast 700 Zuschauer sahen letztes Wochenende packende Zweikämpfe mit unglaublichen Maschinen.

Spannender war das Turnier um die Teilnahme am International Design Contest nie. Kurzzeitig sah es so aus, als wären alle Favoriten frühzeitig aus dem Rennen ausgeschieden, da stellt die Jury einen Defekt in der Druckluftversorgung fest, zwei entscheidende Kämpfe müssen wiederholt werden, „Rescue“ setzt sich durch und gewinnt die begehrten Tickets nach Japan.
Eine echte Überraschung war der Inhalt des Baukastens für die 16 Teams des diesjährigen IDC nicht. Denn die meisten der 32 Teilnehmer am diesjährigen IDC an der TU Darmstadt haben den seit 1991 jährlich stattfindenden Wettbewerb als Zuschauer in den letzten Jahren kennen gelernt. Im Wellpappkarton (Doppelwelle, weil extra steif) liegen nur wenige Teile, die von vornherein als brauchbar erscheinen, daraus eine irgendwie geartete Maschine zu bauen, die die gestellte Aufgabe lösen könnte. Da sind die Fensterheber-Motoren aus einem Luxus-Auto, ein kleiner, pneumatischer Stellmotor, winzige Servomotörchen, ein paar Pneumatikzylinder – dazu ein paar Platten aus Holz, Kunststoff, Pertinax, eben das, was in der Werkstatt schon länger im Wege stand und sich gut durch 16 (Teams) teilen ließ. Und schließlich in der Spaßabteilung Luftballons, Luftschlangen und eine Dose Bohnen. Und dann ist da der Pappkarton mit der steifen Doppelwelle, der einiges an Konstruktionsfläche bietet. Nur ist das Material im Detail nicht so fest, dass sich daran so ohne weiteres andere Bauteile befestigen ließen.
38 Teams hatten sich zunächst um die Teilnahme beworben. Dabei kamen die Bewerber nicht nur aus dem Bereich Maschinenbau. Auch Elektrotechniker und angehende Wirtschaftsingenieure wollten dabei sein, wenn es um die begehrten Tickets zum internationalen Wettbewerb Anfang August nach Tokio geht.
Um aus dem Kreis der Bewerber zum Wettbewerb zugelassen zu werden, musste zunächst mal ein Konzept präsentiert werden: Mit welcher Strategie will sich das Zweierteam im Turnier durchsetzen? Wie soll der Apparat aussehen, der diese geplante Kampfweise umsetzen kann, und – das ist immer die am schwierigsten zu beantwortende Frage: Wie können die wenigen, teilweise bizarren Materialien zu einem funktionsfähigen Roboter zusammengesetzt werden, der nicht nur die gestellte Aufgabe erfüllt, sondern auch die Turnierrunden übersteht?
Beim IDC geht es vor allem um Kreativität im Umgang mit dem Material – und die zu lösende Aufgabe hat es in sich: Auf dem etwa 6 m2 großen Spielfeld sollen Squashbälle und Metallzylinder von 100 mm Durchmesser aufgenommen und auf Flächen abgelegt werden, die höher liegen, als die Apparate beim Start sein dürfen.
Beim Ranking, zwei Tage vor dem eigentlichen Turnier, zeigt sich, wie schwierig die Aufgabe ist, wenn nur begrenzt Material zur Verfügung steht. Da müssen sogar die Luftballons ran, aus denen das Team des „Ballon Cat“ einen rudimentären pneumatischen Greifer gemacht hat. Die Luftballons werden einfach in die Zylinder gesteckt, aufgeblasen – und schon klemmt die Röhre und kann manipuliert werden. Leider nicht zuverlässig genug, wie das frühe Ausscheiden im Turnier zeigte.
Bälle oder Zylinder sammeln die je einen oder 4 Punkte bringen, diese Entscheidung richtig zu fällen, konnte über die Reise nach Japan entscheiden. Das „Rescue“-Team hat sich ganz auf die Blechzylinder konzentriert. Mit großem Erfolg greift der zappelnde Apparat ein Blechrohr nach dem anderen mit spitzem Pneumatikgreifer und legt sie ins „Tor“. Torsten Metzler und Jochen Zaunert fliegen Ende Juli nach Tokio.
Weniger Glück im Turnier hatten Jürgen Engelhardt und Ulrich Johannigmann, Erbauer des „Munson“. Sie hatten sich als einziges Team eine andere Art der Steuerung ausgedacht: Statt der Panzer-Lenkung, links und rechts getrennt regelbarer Antrieb, haben sie sich für eine komplett drehbare Antriebsachse zur Lenkung ihrer Maschine entschieden. Und sie haben ihre Maschine so sorgfältig konstruiert und auch gebaut, dass eine Experten-Jury ihnen den Design-Preis der VDI nachrichten zusprach. Riesenfreude nach dem Ende des für das Team unglücklich verlaufenen Turniers. Sie fliegen als Zuschauer mit nach Tokio. rok

 

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Ein Beitrag von:

  • Rolf-Otto Karis

    Stellvertretender Chefredakteur VDI nachrichten. Fachgebiete: Wirtschaft, Wirtschaftspolitik, Messen.

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