Die Maschine holt sich ihr Werkstück selbst
Auf die Automatisierung der Bearbeitung folgt die Optimierung der Be- und Entladung. Auf der Metallbearbeitungsmesse EMO werden Trends aus diesem Umfeld von 5. bis 10. Oktober in Mailand gezeigt. VDI nachrichten, Düsseldorf, 25. 9. 09, ciu
Einen neuen Weg bei der Automatisierung von NC-Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren (BAZ) beschreitet die NC-Automation aus Kempten mit ihrem Automations-Werkzeug-System (AWS). „Gegenüber Automationen mit Palettenwechsel zeichnet sich die Selbstbedienung der NC-Maschine dadurch aus, dass lediglich die Werkstücke und nicht aufwendige und große Paletten und Spannvorrichtungen für jedes vorgehaltene Werkstück aufgebaut und bestückt werden müssen“, sagte Karl Bauch von NC-Automation. Das AWS, welches von der Hauptspindel genauso wie die Werkzeuge aufgenommen wird, besitze dabei die Flexibilität eines Portalroboters, verursache aber nur ein Zehntel der Kosten eines Roboters.
Da die Achsen der Bearbeitungsmaschine genutzt werden, wird Platz sowie eine zusätzliche Steuerung gespart. Der Greifbereich wird mit 0,5 mm bis 500 mm bei einem zulässigen Werkstückgewicht von 1 g bis 60 kg angegeben. Bei der Neusser Pierburg AG sind drei 5-Achs-Zentren von Hermle mit dem Werkstückaustauschsystem der Kemptener ausgerüstet. Um die Pausen besser auszunutzen und, wenn nötig, eine dritte Schicht ohne Zutun der Werker zu fahren, bedient sich die Maschine von einer einfachen Transportpalette selbst.
Eine eher konventionelle Automatisierungsphilosohie verfolgt dagegen Alfred H. Schütte. Das Unternehmen zeigt auf der EMO seinen CNC-Mehrspindler SCX, erstmalig als Magazinmaschine. Die Rohteile werden dabei mit den NC-Maschinenachsen einer vorhandenen Bearbeitungsstation in die Spindeln eingelegt. Auf dem freien Werkzeugplatz eines Mehrfachkopfes wird eine Greifeinrichtung montiert, mit der die bereitgestellten Werkstücke aufgenommen und in die Hauptspindeln einlegt werden. Vorgeschaltet ist eine Zuführeinrichtung, die die Rohlinge zeitparallel vereinzelt, dreht und für die Greifereinrichtung im Mehrfachkopf bereitstellt. Nach dem Bearbeitungsdurchlauf erfolgt die Werkstückabführung einfach via Förderband. EDGAR LANGE