Pischetsrieder setzt voll auf FSI-Technik
Die Volkswagen AG will beim Ottomotor mit der Direkteinspritzung (FSI) Vorreiter spielen, wie es ihr beim Diesel mit der TDI-Technik gelungen ist. Bernd Pischetsrieder setzt auf den schnellen Ausbau der VW-Motorenpalette zu Gunsten der FSI-Technik.
Über die gesamte Modellpalette des Konzerns wird VW Benzinmotoren mit geschichteter Direkteinspritzung einführen. Diese als Fuel Stratified Injection (FSI) bezeichnete Technik, erstmals 2001 im Lupo FSI (1,4-l-Vierzylinder 77 kW) realisiert, wird jetzt auch in den stark gefragten Motorisierungsstufen angeboten: seit März/April mit dem 1,6-l-FSI-Vierzylinder (81 kW) im VW Golf und im Bora sowie mit dem 1,4-l-FSI-Vierzylinder (63 kW) im Audi 1.6 FSI und im Polo. Mitte Juli gesellte sich der neue 2,0-l-Vierzylinder-Saugmotor (110 kW) im Audi A4 2.0 FSI dazu.
Bernd Pischetsrieder, Vorstandschef bei Volkswagen, setzt auf den schnellen Ausbau der gesamten Motorenpalette und will für bestimmte Hubraum- und Leistungsklassen sogar ausschließlich die FSI-Technik anbieten. Mittelfristig wird also beispielsweise der VW Polo nicht mehr von dem 1,4-l-Benziner mit 55 kW angetrieben werden, sondern vom 1,4-l-FSI mit 63 kW. Der Durchbruch erscheint vorprogrammiert. Der technisch aufwändige, aber leistungsstarke und sparsame Direkteinspritzer ersetzt den Saugrohreinspritzer.
Den Trend zum Benzindirekteinspritzer sieht Pischetsrieder unter anderem in der Verpflichtung der Autohersteller, die CO2-Emission der Pkw bis 2008 je Fahrzeug durchschnittlich auf 140 g/km zu senken. Da bis 2008 keine deutliche Erhöhung des Dieselanteils an der Motorisierung erwartet wird, sind laut VW-Chef jetzt verstärkt Maßnahmen beim Benziner notwendig. Das Ergebnis werde auch bei der Kundschaft gut ankommen, denn „die VW-FSI-Technologie verbindet minimalen Verbrauch bei niedrigsten Emissionen mit gesteigertem Fahrspaß“.
Außerdem sorgt laut Pischetsrieder die Abgasnachbehandlung dafür, dass die strengen EU4-Abgasgrenzwerte eingehalten werden (Kfz-Steuergutschrift von 5,11 d/100 cm3 bis Ende 2003). Dabei helfe auf entscheidende Weise ein von Volkswagen weltweit erstmals eingesetzter NOx-Sensor. Um die Vorzüge der FSI-Technik voll nutzen zu können, muss schwefelfreies Super Plus (Schwefelanteil max. 10 ppm), z.B. Shell Optimax, getankt werden.
„Unsere FSI-Technik definiert das „Potenzial der Direkteinspritzung neu“, so Pischetsrieder. In den nächsten Jahren, werde sie in Zusammenarbeit mit Bosch schrittweise „in voller Breite eingeführt“. Vier-, Sechs- und Achtzylinder mit 2,0 l, 3,0 l und 4,2 l Hubraum werden ebenso folgen wie der 6,0-l-Zwölfzylinder. Sobald die Systemkosten gesenkt werden können, stehe auch der Dreizylinder auf dem Programm, so der VW-Chef. Nicht zuletzt sagt er dem Turbo eine Renaissance voraus: „Die FSI-Technologie ist die ideale Basis für die Entwicklung hocheffizienter, aufgeladener Motoren“?(siehe Ausgaben 19/02 und 25/02). INGO REUSS/WOP
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