Initiative Zukunft Deutschland 2050 07.11.2025, 16:36 Uhr

Warum Re-skilling die beste Investition in Fachkräfte ist

„Re-skill-ING: Zukunftschancen für Ingenieur*innen“: Im Rahmen der VDI-Initiative „Zukunft Deutschland 2050“ beleuchtete eine Expertenrunde in Darmstadt, wie Fachkräfte durch Re-skilling fit für digitale und technologische Transformation werden.

Die Expertenrunde zum Thema Re-skilling: Dr. Jörg Friedrich, Geschäftsführer VDMA, 
Niko Georgiadis, Head of Talent Acquisition Engineers Germany bei der Deutschen Bahn,
Bastian Hughes, Gründer von Berufsoptimierer,
Jens Hieronymus, CEO der Mechatronic GmbH und VDI-Verlag-Redakteurin Alexandra Illina (Moderation)
Foto: mv

Die Expertenrunde zum Thema Re-skilling: Dr. Jörg Friedrich, Geschäftsführer VDMA, Niko Georgiadis, Head of Talent Acquisition Engineers Germany bei der Deutschen Bahn, Bastian Hughes, Gründer von Berufsoptimierer, Jens Hieronymus, CEO der Mechatronic GmbH und VDI-Verlag-Redakteurin Alexandra Illina (Moderation)

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Im Rahmen der VDI-Initiative „Zukunft Deutschland 2050“ lud der VDI nach Darmstadt zur Expertenrunde zum Thema Re-skilling ein. Ziel der Veranstaltung war es, Fachleute aus Industrie, Wissenschaft, Politik und Bildung zusammenzubringen, um Strategien für berufliche Weiterbildung und Qualifizierung zu entwickeln. Durch den Austausch unterschiedlicher Perspektiven sollten praxisnahe Lösungen entstehen, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fit für die Herausforderungen der digitalen und technologischen Transformation machen.

Die Veranstaltung eröffnete Dr. Thomas Kiefer, Bereichsleiter Beruf, Bildung & Netzwerke beim VDI e.V., mit einem Impulsvortrag. „Der Bedarf an Re-skilling ist enorm: Laut einer VDI-Umfrage sehen 75 % der Befragten einen hohen Bedarf daran. Doch welche Herausforderungen gehen damit einher – für Unternehmen ebenso wie für das Individuum?“ Dabei stellte er die zentralen Fragen:

  • Welche Kompetenzen brauchen wir in Zukunft wirklich?
  • Wie können wir mit den rasant fortschreitenden technologischen Veränderungen Schritt halten?
  • Reicht es, bestehende Fähigkeiten anzupassen, oder müssen ganze Berufsbilder neu gedacht werden?
Die Expertenrunde stieß auf großes Interesse: Zahlreiche Zuhörer verfolgten die Diskussion aufmerksam und brachten eigene Fragen ein.Foto: mv

Die Expertenrunde stieß auf großes Interesse: Zahlreiche Zuhörer verfolgten die Diskussion aufmerksam und brachten eigene Fragen ein.

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Mitarbeiter als Projekt sehen, in das man investiert

Julia Augenstein, Volljuristin, Personalmanagement-Ökonomin und Business Coach mit Schwerpunkt Neuro, machte in einem Impulsvortrag deutlich, dass Re-skilling oft mehr als nur einen beruflichen Wechsel bedeutet: Es ist auch ein kultureller und wertebezogener Wandel.

„Wir haben einen Missmatch in der Wirtschaft. Diese Lücke können wir nicht allein durch Recruiting schließen. Die Technologien entwickeln sich schneller, als man lernen kann. Gefordert sind Unternehmen, die sichere Räume schaffen, damit Mitarbeitende sich weiterentwickeln oder umschulen können – ohne Angst, dabei ihre Arbeit zu vernachlässigen. Doch auch die Mitarbeitenden selbst sind gefragt: Sie sollten bereit sein, sich als Projekt zu sehen, in das sie investieren.“

Business Coach mit Schwerpunkt Neuro, Julia Augenstein skizziert, was unser Gehirn Re-Skilling gegenüber für eine Haltung entwickelt.Foto: mv

Business Coach mit Schwerpunkt Neuro, Julia Augenstein skizziert, was unser Gehirn Re-Skilling gegenüber für eine Haltung entwickelt.

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Re-skilling on the job

Die Deutsche Bahn macht es vor: „Die Mitarbeitenden werden on the job weiterentwickelt – also während der Arbeitszeit. Das Einzige, was sie mitbringen sollen, sind Offenheit und Motivation“, sagt Niko Georgiadis, Head of Talent Acquisition Engineers Germany bei der Deutschen Bahn.

Er beschreibt eine Maßnahme, die darauf abzielt, Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger in das Unternehmen einzuarbeiten. „Projektingenieurwesen sind Skills, die jede und jeder mitbringen kann. Was wir tun: Wir stellen Qualifizierungsprojekte auf, die das Thema Eisenbahn Fachfremden näherbringen“, so Georgiadis.

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Der technologische Wandel als Treiber von Re-Skilling

Der technologische Wandel verändert das Ingenieurwesen rasant: Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz, Wasserstoffsysteme oder Smart Grids eröffnen Chancen, stellen aber auch bisherige Berufsbilder auf den Prüfstand. Re-skilling wird damit zu einem zentralen Schlüssel, um Fachkräfte zukunftsfähig zu machen, Skill-Gaps zu schließen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu sichern. Entscheidend sei, so die Diskussion, dass Wirtschaft, Politik und Verbände gemeinsam handeln.

Im Rahmen der Expertenrunde in Darmstadt wurden zentrale Fragen diskutiert:

  • Wie können Ingenieur:innen ihre Kompetenzen gezielt erweitern oder neu ausrichten, um in Zukunftsfeldern erfolgreich zu bleiben?
  • Welche Verantwortung tragen Unternehmen, Politik und Bildungseinrichtungen, um diesen Wandel strategisch und smart zu begleiten?

Die Runde vereinte Expert:innen mit sehr unterschiedlichen Blickwinkeln auf das Thema Re-skilling:

  • Niko Georgiadis, Head of Talent Acquisition Engineers Germany bei der Deutschen Bahn, brachte die Perspektive großer, strukturierter Unternehmen ein.
  • Bastian Hughes, Gründer von Berufsoptimierer und Karrierepodcaster, ergänzte den Blick aus Beratung und individueller Karriereentwicklung.
  • Dr. Jörg Friedrich, Geschäftsführer VDMA Mitte und Abteilungsleiter Bildung, stellte die strategische und bildungspolitische Dimension dar.
  • Jens Hieronymus, CEO der Mechatronic GmbH, brachte die Sichtweise eines KMU ein, das praktisch in Weiterbildung und Qualifizierung investiert.

Die Diskussion zeigte deutlich, wie unterschiedlich die Herangehensweisen, Prioritäten und Einschätzungen der Expert:innen sind – wer welche Aspekte besonders betont, lesen Sie im Detail weiter unten.

VDI als Plattform und Impulsgeber

Der VDI agiert als Plattform und Sprachrohr der Ingenieur:innen: Er verbindet Stakeholder, bietet Lösungen und leitet konkrete nächste Schritte für individuelle Karrierewege ab. In Darmstadt diskutierten Vertreter:innen aus Politik, Verbänden, Wirtschaft, Personalberatung und Bildung über praxisnahe Ansätze und konkrete Maßnahmen.

Von strategischen Ansätzen großer Unternehmen über individuelle Karriereperspektiven bis hin zu bildungspolitischen und organisatorischen Sichtweisen – die Runde hat ein breites Spektrum an Erfahrungen und Einschätzungen zusammengetragen. Für alle Teilnehmenden und Interessierten heißt das: Wir nehmen viele Impulse, konkrete Ideen und Denkanstöße mit, die direkt in die eigene Arbeit, Weiterbildung oder Organisationsentwicklung einfließen können.

Eine detaillierte Berichterstattung folgt in Kürze, in der die einzelnen Standpunkte unserer Expert:innen noch einmal ausführlich dargestellt werden. 

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Alexandra Ilina ist Diplom-Journalistin (TU-Dortmund) und Diplom-Übersetzerin (SHU Smolensk) mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung im Journalismus, in der Kommunikation und im digitalen Content-Management. Sie schreibt über Karriere und Technik.

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