Physik zum Ausprobieren
Spaß, Spannung und Wissen. 130 Experiment- Stationen erläutern Alltagsphänomene. Physik für alle!
Der Mund wirkt ein wenig verkniffen, doch an den Augen ist es ihr abzulesen. Obwohl Melis (10) beim Versuch, spiegelverkehrt einen Stern zu malen, nicht besonders gut abschneidet, hat sie an dieser Experiment-Station ihre helle Freude. Seit anderthalb Stunden ist sie mit ihrer Klasse von der Grundschule auf der Emst jetzt schon hier und es scheint, als würde sie am liebsten auch gar nicht wieder gehen. Ihr liebstes Experiment befindet sich auf der Dachterrasse – hier hat sie ein paar Minuten zuvor auf einem Flaschenzug-Sitz Platz genommen und sich selbst hochgezogen. Auch Schulkollegin Julia (10) ist voll des Lobes für die Phänomenta. Beide haben sich vorher eigentlich nicht so für Mathe und „solche Sachen“ interessiert. Doch jetzt möchten sie mehr erfahren über die Welt und was die im Innersten zusammenhält. Fazit: Bei den beiden ist das Konzept der Phänomenta aufgegangen.
Das freut Geschäftsführerin Gabriele Ansorge: Neugier wecken ist das oberste Gebot. Die Kinder spielerisch an die Technik heranführen, ihr Bedürfnis wecken, die dahinter verborgenen Mechanismen zu begreifen, das hat sich die Phänomenta vor mehr als zehn Jahren auf die Fahne geschrieben. Die Kinder dürfen hier alles ausprobieren.
Entwickelt wurden die Experimente eine Zeit lang in einer speziellen AG, zu der neben Architekten, Physikern und anderen Fachleuten auch der Maschinenbauingenieur Martin R. Schmidt gehört. „Es kam bei der Gestaltung der Stationen natürlich auf die Phänomenologie an, sie mussten zum Spielen einladen, und es war uns wichtig, dass nach Möglichkeit immer nur ein Phänomen pro Station thematisiert wurde.“ Kürzlich erhielt die Phänomenta für ein Gemeinschaftsprojekt mit der Stadt vom Land einen Preis der Initiative „Zukunft durch Innovationen“. In einem Leitfaden wurden ein paar Experimente so aufbereitet, dass sie in Kindergärten und zu Hause leicht nachzumachen sind. Zudem werden Workshops angeboten. Ein ähnliches Projekt startet im Herbst für den Grundschulbereich. „Nur wenn es uns gelingt, schon frühzeitig bei den Kleinen die Begeisterung für Technik zu wecken, haben wir eine Chance, auch dem drohenden Ingenieurmangel langfristig Herr zu werden“, sagt Gabriele Ansorge. So viel Engagement wird mit wenig Bordmitteln gestaltet: Die Phänomenta finanziert sich über Eintrittsgelder. „Das ist wohl ziemlich einmalig“, sagt Ansorge.
C. HANTROP
Stiftung Phänomenta Lüdenscheid, Gustav-Adolf-Straße 9-11, 58507 Lüdenscheid, mo-fr 10 Uhr-17 Uhr, sa 14 Uhr-17 Uhr, so und Feiertag 11 Uhr-17 Uhr, Erwachsene 8 €, ermäßigt 7 €, Maxikarte 24 € = 2 Erwachsene + 2 Kinder oder 1 Erwachsener + 3 Kinder), Gruppen ab 10 Personen pro Person 7 €, Schulklassen pro Person 6 €,€Tel: 02351/215 32
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