Initiativbewerbungen für Ingenieure
Das Bewerbungsinstrument für Ingenieure in flauen wirtschaftlichen Zeiten sind Initiativbewerbungen. Aber auch Ingenieure, die sich gezielt verändern wollen, können zu diesem Instrument greifen. Wer unter Zeitdruck steht, weil er arbeitslos ist, sollte schnell handeln. Die Erfahrung zeigt, dass Bewerbungen bis zu sechs Monaten nach Eintritt der Arbeitslosigkeit noch relativ erfolgsversprechend sind. Nach zwölfmonatiger Arbeitslosigkeit sinken die Chancen erheblich. Am besten ist es, bereits bei drohender Kündigung Bewerbungsaktionen zu starten.

Initiativbewerbungen als gutes Bewerbungs-Instrument.
Foto: panthermedia.net/DimaKozitsyn
Initiativbewerbungen können sehr gezielt an wenige Unternehmen erfolgen, die man präferiert. Diese Form der Bewerbung wird bereits von vielen Kandidaten gewählt. Anders sieht es mit der „Masseninitiativbewerbung“ aus, bei der bis zu 150 Unternehmen eine Bewerbung von dem Kandidaten erhalten. Doch der Wille alleine reicht nicht aus, um Erfolg zu haben. Fleiß, Kreativität und Durchhaltevermögen sind von Nöten.
Kommen dann die ersten Bewerbungen zurück, erlahmen rasch die Kräfte und es werden keine ausreichenden Bewerbungen nachgeschoben. Dass Initiativbewerbungen eine Fleißsache sind, liegt in der Natur der Sache. Es handelt sich ja um unaufgeforderte Bewerbungen. Die Wahrscheinlichkeit, hier einen Treffer zu landen, ist zwar höher als im Lotto zu gewinnen, dennoch zeigt die Erfahrung, dass im Normalfall rund 100 bis 150 solcher Initiativbewerbungen notwendig sind, um zu rund einem halben Dutzend Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden.
Initiativbewerbungen sollten kreativ sein
Fleiß und hohe Frustrationsschwelle reichen noch nicht aus. Mit viel Kreativität muss eine Initiativansprache auf die Beine gestellt werden, die Personalentscheider überzeugt. Wenig eindrucksvoll ist das Standard-Anschreiben, in dem der Bewerber sich vorstellt und den Leser bittet, im Unternehmen für ihn nach einer vakanten Stelle zu recherchieren. So ähnlich sehen fast alle Initiativbewerbungen aus, die dann in den Personalabteilungen haufenweise eingehen und meist nur oberflächlich bearbeitet wieder in den Postrücklauf gehen.
Zudem finden sich in Initiativbewerbungen der Ingenieure meist viele technische Details, die Personaler schlecht oder falsch einordnen. Wer sich als Konstrukteur beispielsweise in seiner Initiativbewerbung an Automobilzulieferer als Spezialist für Kupplungen darstellt, muss sich nicht wundern, wenn er eben nur bei Kupplungsentwicklern eine Chance hat – obwohl er eigentlich auch andere Konstruktions- und Entwicklungsaufgaben wahrnehmen könnte.
Initiativbewerbungen: Was interessiert den Empfänger?
Etwas mehr Einfühlungsvermögen in die Situation der Empfänger der Initiativbewerbungen kann also nicht schaden: Was interessiert den Empfänger? Sicherlich nicht, dass der Absender der Bewerbung ein Problem hat und eine Stelle sucht. Den Empfänger interessiert nur, ob das, was der Bewerber an Kompetenz und Erfahrung mitbringt, für ihn nutzbringend ist. Und dann hat er eben dafür eine Stelle oder ist möglicherweise sogar bereit, eine Stelle für ihn zu schaffen.
Lebenslauf und Anschreiben müssen bei Initiativbewerbungen also in erster Linie die Qualifikationen des Bewerbers spiegeln. Idealerweise werden Qualifikationen und Einsatzgebiete aufgezeigt, die gerade gefragt sind. Was in den angestrebten Branchen und Funktionsbereichen gefragt ist, muss der Bewerber im Vorfeld recherchieren. Komplette Bewerbungsunterlagen sind zu diesem Zeitpunkt unwichtig. Bei Interesse wird sich der Arbeitgeber melden und ihm sagen, wie es nach der Initiativbewerbung weiter gehen soll.
Initiativbewerbungen: So finden Sie potenzielle Arbeitgeber
Potenzielle Arbeitgeber können über Adressverzeichnisse wie Hoppenstedt, oder „Wer liefert Was?“ usw. identifiziert werden. Auch das Internet bietet sich an. Wichtig ist es, sich nicht nur bei den wenigen Unternehmen zu bewerben, die jeder kennt und wo jeder arbeiten möchte. Es gibt jede Menge imageschwache Großunternehmen oder attraktive Mittelständler, bei denen kaum Initiativbewerbungen eingehen. Wer übrigens Bedenken hat, dass Mitarbeiter der Personalabteilungen die Bewerbungen fachlich nicht richtig einordnen können, sollte sich direkt an die Fachbereichsmanager der Unternehmen wenden, deren Namen gleichfalls den Nachschlagewerken zu entnehmen sind oder im Internet recherchiert werden können.
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