Die erfolgreiche Bewerbung: Klar und verständlich
Zuviel Begriffswirrwarr in der Bewerbung sorgt für ein schnelles Aus im Bewerbungsprozess. Beim ersten flüchtigen Durchsehen der Bewerbung hat niemand Lust, unklare Begriffe in einem Lexikon nachzuschlagen, um zu verstehen, was der Bewerber eigentlich meint.

Bewerbung: Klar und verständlich aufbauen.
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Besonders schlimm wird es, wenn die Schlüsselbegriffe und entscheidenden Passagen der Bewerbung – speziell des Lebenslaufes – interpretationswürdig sind. Im Lebenslauf müssen also zunächst die Positionsbezeichnungen der beruflichen Stationen eindeutig mit gängigen Begriffen versehen sein. Da ist beispielsweise ein Ingenieur in seiner aktuellen Position als Customer Group Manager beschäftigt. Darunter kann man alles und nichts verstehen. Selbst die normale Google-Suche bringt keine Klärung.
Bewerbung: Allgemeinverständliche Jobbezeichnungen verwenden
Gleiches gilt für die gängigen Online-Stellenmärkte. Bevor also ein unsinniger Begriff in die Bewerbung aufgenommen wird, sollte eine geläufige oder selbst erklärende Bezeichnung gewählt werden, z. B. „Leitung des Key Account Teams“ oder „Leitung des Verkaufsteams für Schlüsselkunden“. Wer sich nicht ganz sicher ist oder im späteren Bewerbungsprozess Irritationen vermeiden möchte, kann ja noch die tatsächliche Positionsbezeichnung in Klammern dazusetzen.
Ganz wichtig für die Bewerbung: Nicht ein Titel auf der Visitenkarte oder eine firmeninterne Stellenbezeichnung ist entscheidend. Entscheidend ist die Verwendung einer Positionsbezeichnung, die marktüblich ist und daher auch vom Leser eingeordnet werden kann. Gegebenenfalls muss erst einmal in den Jobbörsen recherchiert werden, um die richtigen Titel für die eigene Position zu finden. Gleiches gilt auch für Hochschulabschlüsse: Nicht jeder Personaler kennt sich in der neuen Nomenklatur der Studienfächer und Studienrichtungen aus. Ein paar erläuternde Ausführungen in Anschreiben oder Lebenslauf helfen da manchem Leser weiter.
Bewerbung: Aufgabenbeschreibungen rätselfrei dokumentieren
Auch für die Aufgaben- oder Projektbeschreibungen, die in der Bewerbung zu jeder Position aufgeführt werden sollten, empfiehlt sich eine rätselfreie Dokumentation. Zwar kennt jeder Abkürzungen wie OEM, POS, KMU, RFID usw. Doch was meint nur der Ingenieur, der umfangreiche Aufgaben im Rahmen von AGT-Projekten wahrnimmt oder mitteilt, dass er ND- oder NE-Generatoren entwickelt, und was ist eigentlich mit SOP gemeint? Ein anderer Bewerber erwähnt, dass er EWE-Ingenieur ist. Wohl dem Personaler, der beim schnellen Leser gleich auf den Trichter kommt: AGT = Advanced Generator Technology, ND = Generatoren ohne VCS-Spannungsregelungen, NE = Generatoren mit VCS-Spannungsregelungen, ach ja und VCS steht ja für Voltage Control System, und das wiederum regelt die Drehzahl des Motors und damit die Generatorspannung.
Das ist doch ein bisschen zu viel verlangt, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Personaler möglicherweise eher kaufmännisch und weniger technisch ausgebildet ist. Gerade für den ersten Lesedurchlauf der Personalabteilung spielt es eine große Rolle, ob die Inhalte der Bewerbung leicht erfasst werden können. Alles, was nicht interpretiert werden kann, führt zu Informationsverlusten und dem Leser wird seine Unwissenheit förmlich demonstriert. Das ist nicht nur ärgerlich für den Personaler, er kommt möglicherweise auch zu dem Schluss, dass dieser Experte nicht die richtigen Voraussetzungen für den vakanten Job mitbringt.
Bewerbung nie komplett in Englisch
Eine ganz schlechte Idee ist es übrigens, die Bewerbung generell komplett in Englisch zu versenden, um „globaler“ zu wirken. Nicht jede Personalabteilung, die gute Englischkenntnisse fordert, beherrscht die englische Sprache selbst perfekt. Wird allerdings in einer Stellenanzeige die englischsprachige Bewerbung gefordert, sollte dieser Bitte nachgekommen werden.
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