Projektmanagement ist eine Schlüsselqualifikation für Ingenieure
In Sachen Projektmanagement liegt in den Unternehmen noch vieles im Argen. Dies berichten immer wieder Ingenieure, die in entscheidenden Projekten für ihre Unternehmen eingesetzt sind. Umso sinnvoller ist es, sich diese Qualifikation mit Blick auf die Karriere anzueignen.

Gutes Projektmanagement verhindert Stress für alle Beteiligten und hilft dabei das Projekt erfolgreich zu bewältigen.
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In einer Zeit, in der die Ertragssituation der Unternehmen wesentlich von schnellen und effizienten Entwicklungsprozessen abhängt, wird die Qualität beim Thema Projektmanagement immer wichtiger. Das leuchtet ein, und in den oberen Führungsetagen ist man meist überzeugt, dass im eigenen Haus diesbezüglich alles „wie am Schnürchen“ läuft. Doch die Realität an der Basis sieht häufig ganz anders aus.
Schlechtes Projektmanagement der Ingenieure schadet den Unternehmen
Konfuses Projektmanagement führt bei innovativen Projekten zwangsläufig zu wesentlichen Abweichungen von den vereinbarten Zielgrößen. Dies bestrafen (auch interne) Auftraggeber mit der Verweigerung der Leistungsabnahme oder sie fordern aufwendige Nachbesserungen und Preisnachlässe. Die Wirtschaftlichkeit des Projektes und das Image, möglicherweise sogar der Bestand des Unternehmens stehen auf dem Spiel.
Dass mit steigendem Komplexitäts- und Innovationsgrad auch das Risiko größer wird, das Projekt in den Sand zu setzen, ist nichts Neues und dennoch eine Falle, in die Unternehmen immer wieder hineintappen. Verantwortlich sind dafür Projektmanager, die sich rein auf Intuition und Improvisation verlassen nach dem Motto: Es ist noch immer alles gut gegangen! Ingenieure sollten also möglichst Projektmanagement beherrschen.
Projektmanagement ist eine gute Investition für Ingenieure
Schlechtes Projektmanagement eines Ingenieurs bewirkt jedoch überflüssigen Stress bei allen Beteiligten: dem Projektleiter, dem Projektteam, dem Kunden und der internen Organisation. Sicher gibt es auch in solchen Fällen irgendwann ein Ergebnis. Die Frage ist nur, zu welchem Preis und mit welcher Qualität die Projektleistung erstellt wird. Wer nicht oder nur unzureichend plant, muss sich nicht nur spontan auf unvorhersehbare, sondern auch auf vorhersehbare Probleme einstellen. Der Projektverlauf gleicht bei konfusem Projektmanagement einer Achterbahnfahrt mit unbekanntem Ausgang.
Dass es auch anders geht, zeigen Unternehmen, die nicht nur über professionelles Projektmanagement reden, sondern dieses durch ihre Ingenieure auch praktizieren. Natürlich muss hier die Organisation erst einmal in die Vorleistung gehen und vom Projektingenieur bis zum Projektleiter das einschlägige Wissen vermitteln und die entsprechenden Tools installieren. Diese Investition zahlt sich jedoch schnell aus – nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für den Ingenieur, der es versteht, Projekte systematisch zu managen.
Projektmanagement wird bei der Rekrutierung von Ingenieuren wichtiger
Kein Wunder also, dass Unternehmen gerade auch bei der Rekrutierung von Ingenieurnachwuchs- und Führungskräften neben den fachlichen und sozialen Kompetenzen verstärkt auf Kenntnisse und Erfahrungen im Projektmanagement der Ingenieure schauen und diese in den Mittelpunkt vieler Assessment-Center stehen. Gemeint sind damit Fähigkeiten, ein Projekt planerisch anzugehen und steuern zu können. Kenntnisse im Planen und Steuern von Projektstrukturen, Abläufen, Meilensteinen, Terminen, Zeiten, Ressourcen, Kosten und Projektrisiken sollte mithin jeder Ingenieur mitbringen.
Hinzu kommen sollten aber auch Kenntnisse der Ingenieure auf fachlichen Spezialgebieten beim Projektmanagement, z. B. Claim Management. Neben diesen eher methodischen Kenntnissen versteht ein guter Projektmanager aber auch, ein funktionierendes Team zu formieren und das Projekt gegenüber dem Umfeld „zu verkaufen“ und durchzusetzen.
Die Schlüsselqualifikation Projektmanagement ist für Ingenieure Gold wert
Wissen und Know-how in Sachen Projektmanagement sind für Ingenieure und Unternehmen also Gold wert. Allerdings darf man nicht locker lassen und muss sich immer wieder den Gegnern systematischer Vorgehensweisen bei Projekten im eigenen Unternehmen erwehren. Wenn es dem Ingenieur dann nicht gelingt, sich eine entsprechende Lobby im Hause zu verschaffen und auch auf höheren Ebenen gehört zu werden, ist dies zwar bedauerlich, aber sicherlich gibt es noch viele andere Arbeitgeber, die auf einen Ingenieur mit dieser Schlüsselqualifikation warten.
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