Auf die Spitze kommt es an
Hierarchische Strukturen haben schon in Cäsars Legionen funktioniert und bestimmen heute noch den Alltag z. B. im industriellen Raum. Sie haben dennoch, wie könnte es anders sein, Vor- und Nachteile. Ein Aspekt aus dem letztgenannten Bereich wird gern übersehen, unterhalb seiner tatsächlichen Bedeutung eingestuft oder „souverän missachtet“: Die Pyramide ist nur so stark wie ihre Spitze. Daraus folgert: Mit einer schlechten Spitze ruinieren Sie auch die leistungsfähigste Organisation.
Antwort:
Schön, es braucht ein bisschen Zeit, bis die ungeeignete oder durch gravierende Schwachstellen gekennzeichnete Person von oben her ihren Apparat an die Wand gefahren bekommt, aber ihr Wirken in dieser Hinsicht ist unaufhaltsam. Und wie immer im Leben braucht ein guter, positiver Einfluss von der Spitze her mehr Zeit und Aufwand, eine „kaputte“ Einheit wieder fit zu machen als für das Herunterfahren nötig war.
Das heißt: Wer immer über die Besetzung von Positionen an der Spitze großer oder auch kleiner Einheiten zu befinden hat, kann dabei gar nicht genug Sorgfalt walten lassen oder Energie einsetzen. Er kann das später wieder einsparen: Sofern er richtig entschieden hat, ist danach nur noch sehr geringer Kontroll-, Abstimmungs- und Korrekturaufwand erforderlich.
Und es heißt auch: Keine Kompromisse bei solchen Besetzungen. Weder Seil- noch Verwandtschaft darf den Ausschlag geben, die jeweils objektiv beste Lösung muss her. Das gilt für Vorstandsvorsitzer ebenso wie für Gruppenleiter.
Und: Es ist ein sehr hoher Anspruch, der hier erhoben wird.
Kurzantwort:
Frage-Nr.: 469
Nummer der VDI nachrichten Ausgabe: 31
Datum der VDI nachrichten Ausgabe: 2016-08-04