Woran man merkt, dass Sie gut Englisch können
Antwort:
In Vorstellungs- und Karriereberatungsgesprächen blättere ich oft in den – in deutscher Sprache abgefassten – Unterlagen meiner Gesprächspartner, zum Beispiel in Anschreiben, einzelnen Darstellungen im Lebenslauf oder sonstigen Ausarbeitungen. Und dann sage ich beiläufig: „Sie sprechen recht gut Englisch und benutzen die Sprache sehr oft.“ Fast immer liege ich damit richtig – aber groß ist stets die Verblüffung darüber, dass ich das völlig neutralen deutschen Unterlagen entnehme.
Dabei zeigen sich diese Kenntnisse nicht etwa in der Verwendung möglichst vieler englischer Begriffe (wenn ich nur „Performance“ lese, wird mir ja schon schlecht). Nein, es geht um typische Fehler im Deutschen, die solche Menschen inzwischen machen.
Und da Sie jetzt natürlich ein Beispiel sehen möchten: Besonders auffällig ist der Bindestrich, den wir ständig bei zusammengesetzten Wörtern setzen. Und die Engländer offenbar nicht. Für uns ist das ein Produkt-Manager oder ein GL-Team. Bei den Leuten mit dem intensiven Englischgebrauch fehlt dieser Strich plötzlich. Sieht ein bisschen scheußlich aus für den, der mehr Deutsch als Englisch spricht.
Woraus Sie natürlich schließen könnten: Wer noch Striche setzt, kann bloß nicht fließend Englisch. Das wäre vielleicht sogar ein erlaubter Schluss. Aber wer schließlich „Maschinenbau Firma“ schreibt, zahlt einen recht hohen Preis für sein Englisch, wenn Deutsch die Muttersprache ist.
Kurzantwort:
In Vorstellungs- und Karriereberatungsgesprächen blättere ich oft in den – in deutscher Sprache abgefassten – Unterlagen meiner Gesprächspartner, zum Beispiel in Anschreiben, einzelnen Darstellungen im Lebenslauf oder sonstigen Ausarbeitungen. Und dann sage ich beiläufig: „Sie sprechen recht gut Englisch und benutzen die Sprache sehr oft.“
Fast immer liege ich damit richtig – aber groß ist stets die Verblüffung darüber, dass ich das völlig neutralen deutschen Unterlagen entnehme.
…
Frage-Nr.: 353
Nummer der VDI nachrichten Ausgabe: 10
Datum der VDI nachrichten Ausgabe: 2010-03-11