Der geheimnisvolle Doppelpunkt-Setzer
Als regelmäßiger begeisterter Leser Ihrer Karriereberatung kann ich mich doch einer kleinen boshaften Frage nicht enthalten: Warum machen Sie hinter (nahezu) jede Überschrift einen Doppelpunkt?
Schmunzeln Sie, ich hoffe es?
Antwort:
Nach mehr als 25 Jahren als Autor dieser Serie sollte man meinen, ich verstünde jetzt langsam alles, was hier so vor sich geht. Dem ist absolut nicht so. Ich zeige es Ihnen am praktischen Beispiel dieser „Frage“:
Zum Glück verfüge ich – eine tüchtige Mitarbeiterin macht es möglich – über eine vollständige Ablage aller abgedruckten Beiträge (Originalbelege). Diese greife ich mir, gehe die letzten 20 Überschriften durch, dann verliere ich die Lust. Was soll ich sagen: Nicht nur nahezu keine Doppelpunkte, ganz schlicht gar keine. Gelegentlich ein Fragezeichen, wenn es hinpasst, aber keine Doppelpunkte. Nie, nicht, überhaupt nirgends.
Wenn es gewünscht wird, schmunzle ich. Aber noch lieber wäre mir, ich verstünde den Zusammenhang.
PS: Ich setze stets hinter „xxxx. Frage:“ den absolut angebrachten Doppelpunkt, aber den meinen Sie doch sicher nicht. Auch diese Überschrift hier geht ohne Doppelpunkt an den Verlag. Nun wohnen wir hier ganz nahe an Köln, Sie wissen schon, die Stadt mit den Heinzelmännchen. Die Zeitung kommt aus Düsseldorf, beide Städte stehen in einer Art Hassliebe zueinander. Ob nun unsere Heinzelmännchen gelegentlich hingehen und in ausgesuchte Zeitungen aus Düsseldorf heimlich Doppelpunkte setzen, die in meinen Belegen fehlen? Aber warum sollten sie?
Frage-Nr.: 2458
Nummer der VDI nachrichten Ausgabe: 3
Datum der VDI nachrichten Ausgabe: 2011-01-20