Alles auf Englisch
Ich möchte mich gern bei einer Tochter der deutschen XY AG um eine Stelle in einem skandinavischen Land bewerben. Es wird ausdrücklich eine englischsprachige Bewerbung verlangt.
Der Lebenslauf und das Anschreiben sind kein Problem. Aber was mache ich mit meinen Hochschul- und Arbeitszeugnissen? Muss ich diese übersetzen und beglaubigen lassen?
Antwort:
Es ist denkbar, dass der Empfänger in jenem Land nicht das „enge“ Verhältnis der Deutschen zu Zeugnissen hat. Hochschulzeugnisse kennt er – vielleicht findet er in Ihrem die zusammenfassende Note und interpretiert sie richtig. Vielleicht interessiert sie ihn auch nicht – andere Länder, andere Gebräuche. Auch kennt er vielleicht keine Arbeitszeugnisse und könnte wenig damit anfangen, wenn sie ihm in Übersetzung vorlägen.
Aus meiner Sicht besteht die einfachste, aber nicht vollständig befriedigende Lösung in einem Anschreiben und einem Lebenslauf auf Englisch (wobei Sie Ihr Studium nach Art und Fachrichtung/Spezialisierung im Anschreiben etwas erläutern könnten) und der Beifügung der Zeugnisse im sprachlichen Original.
Andererseits wollte ich hier, wenn ich um eine Bewerbung aus Norwegen in deutscher Sprache gebeten hätte, auch keine Originalzeugnisse ausschließlich in Norwegisch beigefügt bekommen.
Die solideste Lösung liegt also darin, die Zeugnisse selbst zu übersetzen und die entsprechend gekennzeichnete („Eigenübersetzung des Bewerbers“) englische Version zusätzlich beizufügen.
Die Beauftragung eines vereidigten Übersetzers zu diesem Zweck lohnt erst bei ausgesprochen anspruchsvollen Top-Positionen, bei denen mit toleranzarmen hochrangigen Entscheidern zu rechnen ist.
Frage-Nr.: 2232
Nummer der VDI nachrichten Ausgabe: 26
Datum der VDI nachrichten Ausgabe: 2008-06-25