Heiko Mell 01.01.2016, 04:03 Uhr

Bin ich als Führungskraft ungeeignet?

Wie viele Ihrer Leser verfolge ich seit langem und mit großem Interesse Ihre Ausführungen. Ich versuchte, die wichtigsten Regeln des Berufslebens zu befolgen, was mir aber wohl nicht immer gelang.
Kurz gesagt hatte ich in meinem nun fast zehnjährigen Arbeitsleben als Ingenieur mehrere Stelle inne. Dabei ist mein jetziger Arbeitgeber identisch mit dem, bei dem ich nach dem Studium angefangen habe. Ich bereue – fachlich gesehen – keinen der Stellenwechsel, da mir jedes einzelne Tätigkeitsfeld den Horizont erweitert hat und ich die Erfahrungen, die ich sammeln konnte, nicht missen möchte. Zudem konnte ich feststellen, daß alle meine Vorgesetzten immer auch Menschen mit Fehlern waren, nur daß deren Fehler in den Folgen geringer einzuschätzen waren als die der Mitarbeiter.

Beim Wechsel zu meinem jetzigen Arbeitgeber (bei dem ich also früher schon gewesen war) war ich voller Hoffnung, jetzt endlich den ersehnten Karriereschritt gemacht zu haben (ich wurde Stellvertreter eines mittleren technischen Managers) und wollte alles besser machen. Leider war ich wohl zu stürmisch und wollte bei vielen Ideen mit dem Kopf durch die Wand. Neue Ideen, jedoch vor allem der Einsatz moderner Arbeitstechniken (bei anderen Firmen eine Selbstverständlichkeit) sind absolut nicht gefragt. Im Vorstellungsgespräch wurde mit mir gemeinsam über deren Einführung allerdings positiv nachgedacht.

Sachliche Kritik mit der Zielsetzung, daß wir nicht als Steinzeitmenschen ins 21. Jahrhundert wechseln, wurde von meinem Vorgesetzten jedoch immer als persönlicher Angriff verstanden. Die „Retourkutsche“ bekam ich immer dann, wenn mir ein Fehler unterlief. Andere machten ähnliche Fehler – nur wenn mir so etwas unterlief, war das der Weltuntergang.

Die ganze Situation wurde dann natürlich an die Geschäftsführung herangetragen und so war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis jemand anderes (er wurde neu eingestellt und hat im Prinzip bereits die gleichen Schwierigkeiten) meine spezielle Stellvertreterfunktion übernahm.

Mit einer Bemerkung in der letzten Zeit ließ mein Vorgesetzter nun endlich durchblicken, daß ich wegen meines Beharrens auf dem Einsatz von modernen Hilfsmitteln (die er nicht forciert) degradiert wurde. Da ich mich in seinen Augen in dieser Richtung auch nicht gebessert habe, werde ich wohl in Zukunft weiterhin mit ihm Schwierigkeiten bekommen.
Nun stellt mich die augenblickliche Situation (ich kann weiter meine Arbeit tun, habe aber meine stellvertretende Führungsfunktion vollständig verloren) nicht zufrieden. Dabei ergeben sich für mich folgende Fragen:

1. Wie stelle ich den jetzigen Zustand für mich positiv in einem Bewerbungsschreiben oder gar in einem Vorstellungsgespräch dar?

2. Ist es überhaupt ratsam, „schon wieder“ zu wechseln (das wäre dann mein vierter Wechsel in neun Jahren, beim jetzigen Arbeitgeber bin ich aber demnächst immerhin fünf Jahre tätig)? Hätte ich später bessere Chancen, wenn ich erst einmal dort bliebe?

3. Wie wird die nicht (mehr) vorhandene Führungserfahrung (er wurde degradiert und ist trotzdem geblieben) beurteilt werden?

4. Müßte ich unter diesen Voraussetzungen dann nicht besser auf Führungsverantwortung verzichten und als guter „Spezialist“ weitermachen? Ist die ganze Entwicklung nicht sogar so, daß ein potentieller Arbeitgeber bei mir auf schlechte Führungsqualitäten schließen müßte?

5. Um weiterhin den Anschluß an den Markt nicht zu verlieren, nutze ich zeitweise nebenberufliche Angebote und bilde mich damit zusätzlich weiter. Soll ich diese nebenberufliche Tätigkeit in Bewerbungen erwähnen, um zu zeigen, daß ich trotz veralteter Methoden in meinem Betrieb immer noch „up to date“ bin oder würde sich dies eher negativ darstellen?

Antwort:

Wir müssen, wie so oft, verschiedene Problemebenen unterscheiden.Zunächst einmal zur Gesamtsituation in Ihrem Unternehmen: Dort setzt man in einem wichtigen Fachbereich die Methode A ein. Das ist der freie Wille des Unternehmens. Schließlich kann sich das so zugrunde richten, wie es das gerne hätte. Sie nun sind der Auffassung, daß dieses Unternehmen in jenem Bereich mit Steinzeitmethoden arbeitet – und treten an, das Unternehmen und insbesondere Ihren diese Sachlage verantwortenden Chef gegen deren Willen glücklich zu machen. Mit Methode B.

Bitte lernen Sie fürs Leben eines: Man kann versuchen, andere Menschen zu manipulieren. Man kann jedoch niemals darauf hoffen, andere Leute gegen ihren Willen glücklich zu machen!

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In Ihrem Falle kommt hinzu, daß Sie selbstverständlich bis ins Detail wußten, was bei Ihrem Unternehmen los ist – Sie waren ja früher schon einmal dort tätig gewesen. Abgesehen davon, daß es eine goldene Regel gibt, nach der man niemals wieder zu früheren Arbeitgebern zurückkehren soll. Natürlich haben Sie diese „Falle“ erkannt und im Brief mir gegenüber versucht, ein wichtiges Gegenargument meinerseits vorwegzunehmen: „Im Vorstellungsgespräch wurde mit mir gemeinsam über deren Einführung allerdings positiv nachgedacht.“ Das ist ja nun wohl das Schwächste an Formulierung, was überhaupt möglich ist.

Bitte verstehen Sie auch, daß es wirklich nicht Ihre Aufgabe ist, klüger zu sein als die Geschäftsführung, die Konstruktionsleitung oder wer immer dort verantwortlich ist. Zunächst einmal ist davon auszugehen, daß die hochrangigeren und erfahreneren Vorgesetzten besser wissen als Sie, was für das Unternehmen gut ist. Dennoch können diese Leute absolut falsch liegen. Dann haben Sie das Recht, ja sogar die Pflicht, Ihre abweichende Meinung dazu in vernünftiger, einigermaßen vorsichtig und respektvoller Form darzulegen – und abzuwarten, was passiert. Folgt man Ihnen nicht (was auch daran liegen kann, daß Ihre Argumentation nicht überzeugend war), dann haben Sie noch zwei Möglichkeiten:

a) Sie bleiben dort, zucken die Schultern und arbeiten so, wie man es von Ihnen verlangt. Notfalls mit einem Stück Kreide auf der Schiefertafel. Sie sind als Angestellter „abhängig Beschäftigter“, haben mit Ihren Vorschlägen Ihre Pflicht getan und tun im Prinzip, was Ihnen gesagt wird.

b) Sie sehen sich außerstande, diese Geschichte mit Ihrem fachlichen Gewissen zu vereinbaren und fürchten außerdem, fachlich den Anschluß zu verlieren. Dann wechseln Sie eben den Arbeitgeber und suchen sich einen, der moderner ausgerüstet ist (was man im Vorstellungsgespräch ja zweifelsfrei feststellen kann).

Sie jedoch haben eine dritte Möglichkeit gewählt – der Ärger kam erwartungsgemäß.Unabhängig von juristischen Betrachtungen, in denen man dies durchaus anders sehen könnte, sind Sie in der Praxis nicht vorrangig dort angestellt, um dem Wohle des Unternehmens zu dienen. Vielmehr werden Sie dort bezahlt, um Anweisungen Ihrer vorgesetzten Dienststellen in die Tat umzusetzen – wobei sich das System darauf verläßt, daß diese Anweisungen sinnvoll sind und dem Wohle des Unternehmens dienen.

Wenn Ihnen dieses oder irgend etwas anderes an einem Unternehmen nicht paßt – dann müssen Sie Ihre einzige Waffe ziehen, die Ihnen gegeben ist – und kündigen. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich nicht, ohne wirklich tiefgreifenden Grund allzu oft zu kündigen, weil man dann nämlich seinen entsprechenden „Kredit“ ausgerechnet dann verspielt hat, wenn man ihn nötig hätte.

Und nun sind Sie also – ich erwähne das, um Ihre Situation zu unterstreichen, nicht um Ihnen das vorzuhalten, schließlich ist es Ihr Leben – jemand, der erst einmal irrsinnig lange für seinen FH-Studienabschluß gebraucht hat (und entsprechend spät fertig geworden ist; auch Studienwechsel zählen zur Studiendauer), der beim ersten Arbeitgeber nur wenige Monate tätig war, auf eigenen Wunsch dort wegging und danach arbeitslos wurde(!), der beim zweiten Arbeitgeber ebenfalls viel zu kurz tätig war, der beim dritten Arbeitgeber sehr schön vorankam, ein sehr gutes Zeugnis erhielt – und trotzdem zu jenem ersten Arbeitgeber zurückging.

Nun sind Sie bald 40 Jahre alt und stehen irgendwie vor den Trümmern Ihrer Laufbahn.Die Aberkennung der Stellvertreterfunktion müssen Sie für sich selbst außerordentlich ernst nehmen. Es handelt sich zwar noch um keine Entlassung, man hat aber gesagt: „Als Fachmann sind Sie uns weiterhin willkommen (wenn Sie denn Ruhe geben), für den Einstieg in die Führungslaufbahn sprechen wir Ihnen aber entweder die Fähigkeiten oder unser Vertrauen in Sie ab.“

Ich kann Ihnen nicht raten, dort jetzt zu bleiben. Sie würden zu viel Zeit verbrauchen, um dort jemals wieder „auf einen grünen Zweig“ zu kommen. Noch in zwei Jahren ist es wahrscheinlich, daß man Ihnen intern eine Beurteilung gibt wie etwa: „Eigentlich führt er sich jetzt als reiner Spezialist ganz anständig. Aber wir erinnern uns lebhaft, daß er damals außerordentlich viel Ärger gemacht hat – wollen wir einmal einige Jahre abwarten, ob es denn bei diesem positiven Trend überhaupt bleibt.“ Und auch das gilt nur, wenn Sie ab sofort „funktionieren“ im Sinne Ihres Vorgesetzten (was wohl nicht sehr wahrscheinlich ist).

Sie müssen selbst erkennen (als Außenstehender kann ich das so nicht tun), ob es gut für Sie ist, vielleicht in Zukunft bewußt auf herausgehoben Führungspositionen zu verzichten (vielleicht werden Sie irgendwann einmal noch Gruppenleiter, bei dem es mehr auf die rein fachliche als auf die disziplinarische Führung ankommt). Es spricht einiges dafür: Ihr langes Studium mit sehr vielen „mittleren“ Noten (nur die sehr gute Diplomarbeit hat in der FH-üblichen Art und Weise das Gesamtergebnis noch „gerettet“), die vielen Wechsel, die Blauäugigkeit des Rückgangs in ein Umfeld, das man hätte kennen müssen oder über das man sich hätte leicht Informationen besorgen können und die Degradierung jetzt. Man darf auch nicht vergessen, daß Sie inzwischen in einem Alter sind, in dem der Einstieg in die richtige Führungslaufbahn überfällig wäre.

Ich glaube also, Sie sollten wechseln – dann müssen Sie die Entscheidung, ob Sie dies in eine Führungsposition hinein tun, jetzt sofort treffen. Da ich davon ausgehe, daß Sie bei Übernahme einer Führungsverantwortung in den nächsten Monaten auch noch zusätzlich verunsichert wären durch Ihre jüngsten Erlebnisse (womit die Gefahr eines Scheiterns dramatisch anstiege), rate ich eher zum Wechsel auf Spezialistenebene.

In einem solchen Falle gilt: Sprechen Sie in der gesamten Bewerbungsphase überhaupt nicht über Ihre ehemalige Stellvertreterposition, sondern nur über Ihre Sachfunktion. Was Sie nicht hatten, kann man Ihnen auch nicht weggenommen haben. Mit Ihrem Unternehmen läßt sich vielleicht Einigung darüber erzielen, daß auch in einem späteren Zeugnis die leidige Stellvertretergeschichte ganz herausfällt.

Wenn Sie jedoch im Bewerbungsprozeß die Degradierung eingestehen (müssen), sieht es extrem schlecht für die Chance aus, erneut Führungsverantwortung zu bekommen.

Die Geschichte mit der nebenberuflichen „Tätigkeit“ hat vermutlich höchste Brisanz: Zumeist ist eine auf Erwerb gerichtete Nebentätigkeit im Arbeitsvertrag verboten. Selbst wenn sie dies nicht ist, wird ein Arbeitgeber „fuchsteufelswild“, wenn er davon erfährt. Neue Arbeitgeber mögen auch nicht hören, daß Bewerber während ihrer Zeit bei alten Arbeitgebern merkwürdige Dinge „getrieben“ haben, sie betrachten das auch dann nicht als Empfehlung, wenn ein solcher Mann schwört, er würde es nie wieder tun. Also hören Sie unter allen Umständen damit auf und reden Sie nicht darüber (reine private Fortbildungsmaßnahmen wären natürlich absolut unproblematisch, ja sogar sehr positiv).

Wenn Sie so wie beschrieben vorgehen, haben Sie eine ganz vernünftige Begründung für den Wechsel: Sie sind Spezialist jener modernen Technologie, hatten im Vorstellungsgespräch den Eindruck gewonnen, man wollte diese mit großem Elan nun bei jenem Arbeitgeber einführen. In der Praxis hat sich dann aber herausgestellt, daß man damit nur sehr zögerlich zu Werke geht. Sie jedoch seien ein so engagierter Fachmann dieses Metiers, daß Sie Wert drauf legen würden, in der vordersten „Welle“ der jeweiligen Entwicklung mitzuschwimmen, um den Anschluß nicht zu verlieren. Deshalb sähen Sie sich nun leider gezwungen, den Arbeitgeber zu wechseln. Mit dem guten Zeugnis des vorigen Arbeitgebers und der ausreichenden Dienstzeit beim derzeitigen Unternehmen bekommen Sie das eigentlich gut hin.

Und nun noch eine originelle Empfehlung zum Schluß: Gehen Sie zu Ihrem Vorgesetzten und sagen Sie ihm, Sie hätten nachgedacht – und sähen Ihre Fehler ein. Schließlich sei es seine Angelegenheit festzulegen, mit welchen Methoden das Unternehmen arbeite. Das könnte das Klima entspannen. Dann arbeiten Sie noch einige Monate erfolgreich und engagiert(!) im Sinne Ihres Vorgesetzten(!) vor sich hin, bewerben sich inzwischen, hoffen auf ein wenigstens noch „mittelprächtiges“ Zeugnis – treten eine neue Stelle an und tauchen in den nächsten fünf bis acht Jahren nicht wieder auf dem Bewerbermarkt auf.

Ich wünsche Ihnen viel Glück dabei.

Kurzantwort:

Die Feststellung eines Mitarbeiters aus dem Bereich unterer Hierarchieebenen, sein Vorgesetzter handle in wichtigen Sachfragen völlig falsch und gegen die Interessen des Unternehmens, ist in jedem Fall gefährlich. Vor allem, wenn er sie konsequent, wiederholt und öffentlich äußert – und aktiv versucht, den Vorgesetzten und das Unternehmen jeweils gegen deren Willen glücklich zu machen.

Frage-Nr.: 1312
Nummer der VDI nachrichten Ausgabe: 44
Datum der VDI nachrichten Ausgabe: 1998-10-30

Ein Beitrag von:

  • Heiko Mell

    Heiko Mell ist Karriereberater, Buchautor und freier Mitarbeiter der VDI nachrichten. Er verantwortet die Serie Karriereberatung innerhalb der VDI nachrichten.  Hier auf ingenieur.de haben wir ihm eine eigene Kategorie gewidmet.

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