… hat mich nicht interessiert
Frage: Ich werde jetzt bei Bewerbungen um meine Startposition öfter mit Fragen nach Auslandsbezug und Praktika konfrontiert. Letztere wollte ich nach dem Studium absolvieren, Auslandssemester haben mich nie interessiert. Wie gehe ich damit um?
Antwort:
Die Sache ist ganz einfach: Sie sind Anbieter (Verkäufer) einer Leistung auf einem (Arbeits-)Markt. Die anspruchsvollen Käufer (Arbeitgeber) wollen Auslandsbezug im Studium. Dann bekommen sie den letztlich auch – beispielsweise von anderen Bewerbern. Sie hat Auslandsbezug nie interessiert? Ich beispielsweise bin gegen schlechtes Wetter. Beide Einstellungen, Ihre wie meine, sind gleichermaßen aufregend – niemand zuckt auch nur die Schultern, wenn er das hört. Das bedeutet: Ihr fehlendes Interesse berührt die einstellenden Firmen nur insofern, als sie dann eben andere Kandidaten einstellen. Vielleicht also hätten Sie sich dennoch um einen Auslandsbezug kümmern sollen. Man kann auch später im Beruf nicht ständig zwischen Anforderungen und Aufträgen unterscheiden, an denen man Interesse hat und solchen, bei denen das nicht der Fall ist.
Und Praktika? Viele sind gut, mehr sind besser, solche in Firmen, die der späteren Zielgruppe nahe kommen, sind am besten. Aber: Die Zeit für Praktika ist das Studium. Jetzt brauchen Sie einen „richtigen“ Job, kein Praktikum. Nur wenn Sie arbeitslos sind, ist ein Praktikum besser als nichts zu tun.
PS. Was hier steht, muss(!) Standardwissen jedes Studenten sein.
Kurzantwort:
Frage-Nr.: 1971
Nummer der VDI nachrichten Ausgabe: 44
Datum der VDI nachrichten Ausgabe: 2005-11-04