So rum oder doch so rum?
Ich bin noch Student und schreibe gerade meinen Lebenslauf. Derzeit steht das Wichtigste (Studium) oben, auch in den einzelnen Rubriken ist dann wieder das Aktuellste oben. Ist das so richtig?
Antwort:
Ich vertrete ganz entschieden die Ansicht, die Rubriken und die Zeiten in den Rubriken so zu ordnen, dass sich insgesamt eine chronologische Reihenfolge ergibt – von der Geburt über die Schule bis heute. Ein sehr ausführliches, alle denkbaren Fragen beantwortendes Muster zeigt die Homepage meines Unternehmens (Adresse siehe unter jedem Beitrag). Nennen und ordnen Sie die Rubriken dabei so, dass alles einen Sinn ergibt, dabei haben Sie Gestaltungsfreiraum.
Sie werden damit in Deutschland niemals wirklich falsch liegen – beim „Lauf des Lebens“ liegt das letzte Ereignis ebenso am Ende wie beim Lauf eines Flusses die Mündung. Viele Bewerbungsleser werden sich über diese Chronologie freuen. Achtung: Der Versuch, die Dinge umgekehrt chronologisch („amerikanisch“) zu ordnen, führt häufig zu „Krampflösungen“ bei den Zeitangaben, weil schon „von bis“ eigentlich „bis von“ heißen müsste.
Zu Ihnen speziell: Der Teufel steckt im Detail, es wird viel Unfug in Lebensläufen produziert. Von Ihnen auch. Beispiel:“Geboren 1973.“ Na schön. Dann weiter unten: „1979 – 1990 Realschule in …“ Glaub‘ ich nicht. Nicht mal Genies kommen mit sechs Jahren auf die Realschule, fragen Sie mal Ihre Mutter, die wird sich erinnern. Andererseits: Elf Jahre Realschule? Also doch kein Genie oder nicht oder doch. Ach und „Zivildienst von 12/97 – 01/98“, also nur zwei Monate Dienst? Hat man Sie dann gefeuert? Ist ja ein Ding. Der Teufel steckt … – aber das hatten wir schon (Prinzip: Alle Daten und Fakten mehrfach kontrollieren, Erklärungsbedürftiges als solches erkennen – und Erklärungen liefern!).
Frage-Nr.: 1733
Nummer der VDI nachrichten Ausgabe: 7
Datum der VDI nachrichten Ausgabe: 2003-02-20
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