Vier Stunden länger arbeiten
Wenn eine Firma hart im Wettbewerb steht, wird eine Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich Arbeitsplätze erhalten, die sonst verloren gegangen wären. Gesamtwirtschaftlich wirkt die Arbeitszeitverlängerung wie technischer Fortschritt. Bei gegebener Belegschaft und gegebenem Kapitalstock steigen Produktion und Einkommen. Aus den höheren Einkommen wird mehr gespart und investiert, und durch das Mehr an Investitionen können mehr Arbeitsplätze entstehen. Die Wochenarbeitszeit sollte deshalb um vier Stunden verlängert werden, von 38 auf 42 Stunden. Das würde einen Wachstumseffekt von bis zu 10 % auslösen, und die Lohnkosten um 10 % verringern.
HANS-WERNER SINN
Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo-Instituts, München. Foto: Ifo