8600 Stellen auf der Streichliste
VDI nachrichten, Düsseldorf, 30. 9. 05 –
Bei Mercedes-Benz sind offenbar mehr Stellen gefährdet als bisher erwartet. Nach Medienberichten sollen bis zu 8600 Arbeitsplätze auf der Streichliste stehen.
Die im Juli 2004 geschlossene Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung sieht vor, dass 3800 Mitarbeitern Altersteilzeit angeboten werden könne. Nach einem Bericht der Stuttgarter Zeitung sei dieses Kontingent aber bereits ausgeschöpft. Darüber hinaus sollen weitere 5000 Stellen abgebaut werden, zum Teil über Versetzungen an Standorte, an denen noch Bedarf bestehe, für die meisten solle es aber freiwillige Abfindungsangebote geben.
Zudem sollen rund 1400 Mitarbeiter von DaimlerChrysler ihren Stammarbeitsplatz aufgeben und je nach Auftragslage in verschiedenen Werken eingesetzt werden.
Von den Stellenstreichungen sollen besonders die Werke in Sindelfingen und in Bremen betroffen sein. In Sindelfingen, dem größten Mercedes-Werk in Deutschland, laufen C-Klasse, S-Klasse und die E-Klasse vom Band, in Bremen werden Roadster SLK und SL sowie die C-Klasse produziert. Insgesamt sind bei der Mercedes Car Group in Deutschland 105 000 Frauen und Männer beschäftigt.
Die DaimlerChrysler Aktie legte am Mittwoch deutlich zu und notierte am Nachmittag mit einem Plus von knapp 3 %.
Der Beschäftigungsabbau bei DaimlerChrysler hat auch Politiker auf den Plan gerufen. Der baden-württembergische Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) zeigte sich beunruhigt. Er wolle alles tun, „dass DaimlerChrysler mit seinen Arbeitsplätzen und seiner Wertschöpfung weiterhin fest am Standort Baden-Württemberg verankert bleibt“.
Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) hatte am Montag noch beklagt, dass DaimlerChrysler im Gegensatz zu VW oder BMW noch nicht gesichert sei. AP/has