Der aktuelle Arbeitsmarkt für Ingenieure auf dem Prüfstand
Geht überhaupt noch etwas am Arbeitsmarkt für Ingenieure? In welchen Branchen und Funktionsbereichen sind Ingenieurpositionen zu besetzen? Welche Studienfächer sind gefragt? Und werden tatsächlich in erster Linie Führungskräfte oder Spezialisten gesucht? Diese Fragen stellen sich besorgte Jobsuchende wohl in diesen Tagen.

Arbeitsmarkt: Automobilindustrie schwächelt.
Foto: panthermedia.net/londondeposit
Ein Blick in die führenden Printmedien wirkt zunächst ernüchternd, was die Menge der Stellenanzeigen betrifft. Die Seitenzahlen und damit die Anzahl der Stellenangebote sind drastisch zurückgegangen. Klar, einige Stellen werden über Personalberater, Onlineanzeigen, Events etc. besetzt. Zeiten der Rezession bieten sich auch immer für Initiativbewerbungen an, so dass häufig erst gar keine Stellenanzeigen geschaltet werden müssen. Dennoch hat sich der Stellenmarkt erheblich verändert. Suchten vor der Krise alle Branchen für alle Bereiche, ergibt sich heute ein sehr viel differenziertes Bild. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure hat sich verändert.
Der Big Player auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure
Die großen Branchen wie Automobil, Maschinenbau, Chemie/Pharmazie, Elektrotechnik haben so ihre Schwierigkeiten. Wer von ganz oben kommt, fällt eben in der Krise besonders tief. Eine detaillierte Analyse des Stellenmarktes der ersten vier Monate dieses Jahres zeigt andere Branchen, die Stellen zu besetzen haben. Ganz vorn rangiert, wie nicht anders zu erwarten, die Energiebranche. Sie ist ein Motor auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure.
Die Annahme, dass die Unternehmen der regenerativen Energien ursächlich hinter der Nachfrage stehen, ist aber nur teilweise richtig, weil auch im Bereich der konventionellen Energien kräftig in neues Personal investiert wird. Keine Wunder also, dass die Energieversorger/-händler und Energiedienstleister in den ersten Monaten des Jahres 2009 die meisten Stellenanzeigen schalteten und den Arbeitsmarkt für Ingenieure hochhielten.
Automobilindustrie schwächelt in Bezug auf den Arbeitsmarkt für Ingenieure
Dem Thema Energie dürfen durchaus aber auch die Stellenanzeigen der Maschinenbauer, der Forschungsinstitute und der Engineering-/Beratungsunternehmen zugerechnet werden, die den Versorgern zuliefern. Schnell kann man erkennen, dass so gesehen der Energiesektor heute einen erheblichen Teil auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure ausmacht.
Auch der Fahrzeugbau schneidet noch relativ gut ab. Aus dem Automobilbereich sind allerdings kaum nennenswerte Anzeigenzahlen zu vermelden, vielmehr kamen die Anzeigen aus anderen Bereichen wie Schienenfahrzeuge, Schiffsbau, Landmaschinen etc. Hin und wieder tauchten Stellenanzeigen verfahrenstechnischer Produktionsunternehmen auf. Beachtenswert ist noch die Branche der Engineering- und Zeitarbeitsunternehmen, die nach wie vor stark präsent sind auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure.
Welche Positionen sind auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure gefragt?
In etwa der Hälfte der Anzeigen wurden Ingenieure mit mehrjähriger Berufserfahrung angesprochen. Die zweite Hälfte der Anzeigen entfiel in etwa gleichen Teilen auf Hochschulabsolventen und Kandidaten mit ersten Berufserfahrungen. Noch eindeutiger fallen die Zahlen aus, was die Laufbahnausrichtung angeht. Die meisten Ingenieure wurden eindeutig für Fachpositionen nachgefragt. Führungs- und Projektmanagementpositionen fielen dagegen auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure klar ab.
Ein Blick auf die Funktionsbereiche zeigt, dass in erster Linie Ingenieure für Forschung und Entwicklung sowie Konstruktion nachgefragt wurden. Aber auch die Funktionsbereiche Projekt- und Produktmanagement sowie Wartung und Instandhaltung tauchten oft in den Stellenanzeigen auf. Bei den Studienfächern lagen klar die großen Fächer wie Maschinenbau/Kraftwerkstechnik, Elektrotechnik/Energietechnik, Verfahrenstechnik vorn. Passable Zahlen zeigten sich auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure aber auch für das Bauingenieurwesen, die Versorgungstechnik, Fahrzeugtechnik und das Wirtschaftsingenieurwesen.
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