17.10.2008, 00:00 Uhr

Auch Ingenieure müssen Nehmerqualitäten beweisen

Ingenieure müssen auch in Krisenzeiten Geduld bewahren.

Ingenieure müssen auch in Krisenzeiten Geduld bewahren.

Foto: panthermedia.net/peshkov

Die Krise der Finanzmärkte lässt Schlimmes erahnen. Auch der Arbeitsmarkt für Ingenieure wird, in welchem Ausmaß auch immer, von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung betroffen sein. Ingenieure, die in der Vergangenheit eher mit scharrenden Füßen und Ungeduld von einer zur anderen Herausforderung eilten, werden wieder lernen müssen, zu warten. Verzieh der gute Arbeitsmarkt der Vergangenheit kleinere und größere Fehler der Karriereplanung, wird dies in Zukunft anders aussehen.

Lange Zeit wurde über Rekorde am Arbeitsmarkt für Ingenieure berichtet. Diese Informationen haben in den Köpfen vieler Ingenieure deutliche Spuren hinterlassen. Auf der „Festplatte“ eingebrannt hat sich: Ich gehöre zu den gefragten Arbeitskräften. Ich kann ordentliche Gehaltsforderungen stellen. Ich muss die Gunst der Stunde nutzen und zu einem besseren (besser bezahlenden) Arbeitgeber wechseln, usw. Die gute Tugend der Geduld war in der Vergangenheit häufig fehl am Platze, und viele Lebensläufe von Ingenieuren sehen heute eigentlich so aus wie üblicherweise nach einer langanhaltenden Rezession. In den letzen Jahren wurde häufig nicht etwa auf Druck des Arbeitgebers das Unternehmen gewechselt, sondern mehr aus der Motivation heraus, sich nichts entgehen zu lassen.

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Viele Ingenieure zeigten auch Ansprüche an die Arbeitswelt, die häufig nicht realistisch waren. Umstände, die generell als normal zu betrachten sind, wurden Arbeitgebern übel und zum Anlass genommen, das Unternehmen zu wechseln. Einige dieser Umstände lauteten: Mir fehlt in meiner jetzigen Stelle die berufliche Abwechslung. Mein Vorgesetzter weiß meine Arbeit nicht richtig zu würdigen, er interessiert sich im Grunde nicht für meine Arbeit. Ich kann die Projekte aus Zeitmangel nicht gründlich genug bearbeiten. Es gibt keine systematische Personalentwicklungsplanung im Unternehmen. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen ist so lala, usw. Andere Ingenieure wiederum investierten überdurchschnittlich viel Zeit und Geld in die Weiterbildung und versprachen sich durch einen MBA an einer tollen amerikanischen Hochschule den Sprung ins Top Management, der allerdings dann ausblieb, sodass in der Konsequenz das Glück beim nächstbesten Arbeitgeber gesucht wurde. Bei dem sah die Welt in der Regel dann auch nicht anders aus. Die Menschen und die Unternehmen „ticken“ eben im Zeitalter der Globalisierung und letztendlichen Standardisierung und Uniformierung von Prozessen, Erfolgsmethoden etc. überall gleich.

Während die außerordentlich gute Arbeitsmarktlage für Ingenieure große und kleine Fehler der Karriereplanung verzieh, wird dies künftig wieder etwas anders aussehen. Zwar wird der Arbeitsmarkt für Ingenieure nicht ins Uferlose abgleiten, dafür sind viele technische Branchen in Deutschland auf dem Weltmarkt zu stark, dennoch werden sich die vielfach verwöhnten Ingenieure an Gegenwind gewöhnen müssen. Da kann man beispielsweise nicht einfach aus Komfortgründen den gut dotierten Aufhebungsvertrag akzeptieren, weil man damit rechnet, schon an der nächsten Häuserecke wieder engagiert zu werden. Es empfiehlt sich also, verstärkt Nehmerqualitäten zu entwickeln und nicht wegen jeder Kleinigkeit verstimmt zu sein und an den nächsten Unternehmenswechsel zu denken.
Auch in Zukunft wird es weiter viele Neueinstellungen von Ingenieuren geben, daran soll hier gar nicht gezweifelt werden. Der Arbeitsmarkt für Ingenieure wird lediglich aus einer Phase der Überhitzung in ein etwas gesünderes Verhältnis von Angebot und Nachfrage überführt.

Dennoch werden Neueinstellungen sicherlich generell etwas verhaltener angegangen werden. Und darauf können sich viele Ingenieure einstellen, es wird verstärkt auf solche Lebensläufe geschaut, in denen sich kurze Verweilzeiten bei Arbeitgebern wie Perlen einer Kette aneinanderreihen. Nicht etwa, weil die Personaler die Flexibilität und die hohe Schlagzahl als Verkaufsargument begreifen, sondern mehr als Anlass, hier doch einmal ganz kritisch die Motivation für die einzelnen Unternehmenswechsel zu hinterfragen. Ingenieure sollten daher zukünftig wieder verstärkt jeden Arbeitgeberwechsel, jede Verweilzeit und deren Auswirkung auf den Lebenslauf durchdenken.

 

Ein Beitrag von:

  • Bernd Andersch

    Bernd Andersch ist Karriere-Coach, Sachbuchautor und Spezialist für Bewerbungsstrategien.

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