Verbraucher schätzen sichere Elektroprodukte
Ein hohes Sicherheitsniveau im Elektrobereich und kritische Verbraucher sorgen weiterhin für einen Rückgang der tödlichen Stromunfälle in Deutschland. Die Zahl sank in den vergangenen 30 Jahren von 300 im Jahr 1968 auf 86 Todesfälle 1999. Wie sie weiter gesenkt werden kann, haben VDE-Experten in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in einer Studie zusammengestellt.
Die wichtigsten Ergebnisse der Unfallforscher zeigen, dass die Ursachen für elektrische Unfälle in Haushalt und Beruf heute vor allem in Verhaltensfehlern zu suchen sind. „Geräte werden falsch gehandhabt, bedient und häufig selbst repariert. Elektrische Anlagen sind unzureichend gewartet oder Laien wagen sich an Installationsarbeiten“, sagt Prof. Dr.- Ing. Siegfried Altmann von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig, der 144 dokumentierte Elektrotodesfälle untersucht hat. Während im privaten Bereich ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen ist, liegt die Unfallrate im gewerblichen Bereich noch relativ hoch.
„Ein elektrischer Unfall verläuft in der Regel gravierender, Aufklärung und die Optimierung von Bestimmungen zur Unfallverhütung sind unsere wichtigsten Mittel zur Vorbeugung“, fasst Dr. Jens Jühling, Leiter des Institutes zur Erforschung elektrischer Unfälle bei der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik in Köln, die Ergebnisse zusammen.
Die Verbraucher sind sicherheitsbewusster und legen Wert auf Prüfzeichen bei Elektroprodukten und verlassen sich nicht allein auf die Herstellerangaben. Wie eine im Auftrag des VDE von der Inra Deutschland durchgeführte Repräsentativumfrage unter 1000 Personen ab 14 Jahren ergab, finden es 78 % der Befragten „wichtig“ oder „sehr wichtig“, dass Elektroprodukte von neutralen Prüfinstanzen auf Sicherheit überprüft werden. S. MEIER