IT-Service-Unternehmen setzt auf Arbeitsschutz mit System
Als erstes deutsches IT-Unternehmen ist die CSC Deutschland Solutions GmbH, ehemals CSC Plönzke, in Wiesbaden von der Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG) mit dem Zertifikat für Arbeitsschutz mit System (AMS) ausgezeichnet worden. Ein positives Beispiel, das in der ITK-Industrie Schule machen könnte.

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„Mit unserem weit über die gesetzlichen Vorschriften hinausreichenden Arbeits- und Gesundheitsschutz können Unfälle bereits im Vorfeld verhindert oder zumindest stark reduziert werden, kommen berufsbedingte Krankheiten erst gar nicht auf und vieles mehr“, sagt Gunter Knell. In seiner Funktion als „Director Security“ ist der Manager bei CSC unter anderem zuständig für Gesundheit, Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.
IT-Industrie ist nicht der Kohlebergbau
Klar, die IT-Industrie sei nicht der Kohlebergbau, aber im Reich der Bits und Bytes gebe es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter andere, ebenfalls sehr ernst zu nehmende Gefährdungspotenziale. Ein Beispiel hierfür seien die anspruchsvollen Projektarbeiten, die mit vermehrter Reisetätigkeit und hohen psychischen Belastungen einhergingen. Knell: „Auch das Thema Bildschirmarbeitsplatz spielt in der IT-Industrie eine gewichtige Rolle.“
Der Arbeits- und Gesundheitsschutz besteht bei dem IT-Service-Unternehmen daher weniger aus einer klassischen Unfallvermeidungs-, sondern überwiegend aus einer präzise ausgetüftelten Präventionsstrategie. Verschiedenste Maßnahmen aus Betreuung, Information und Schulung – auch der Vorgesetzten – wurden zu einem Gesamtsystem mit aufeinander aufbauenden Prozessschritten verknüpft. Regelmäßige Seh-, Hör- und Lungentests bei den Beschäftigten gehören bei CSC genauso zum Arbeitsschutz mit System wie detaillierte Gefährdungsbeurteilungen, die in enger Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft erstellt werden. Das Unternehmen beschäftigt auch einen Arbeitsmediziner.
Alle diese einzelnen Prozessschritte sind bei CSC in einem von der Geschäftsleitung abgezeichneten AMS-Handbuch zusammengefasst.
Führen und organisieren
Eine Besonderheit bei CSC ist ebenfalls, dass die Führungskräfte einen Teil des Gesundheits- und Arbeitsschutzes übernehmen. Knell: „Sie werden im Unternehmen speziell geschult, sodass sie dieser Aufgabe auch gerecht werden können.“ Auf diese Weise wurden Ablauforganisation und Führungsstruktur, die sich mit Gesundheitsprävention beschäftigen, integraler Bestandteil des Qualitätsmanagementsystems des IT-Service-Dienstleisters.
Auch bei der Anschaffung neuer Geräte oder Büromöbel wird bei dem IT-Dienstleister auf die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geachtet. „Wir überprüfen alle Bildschirme regelmäßig nach ihren Strahlungswerten und Drucker nach unerlaubten Staubausscheidungen und vieles mehr“, erläutert Knell. Darüber hinaus wird sichergestellt, dass alle Beschäftigten auch die entsprechenden Informationen und Test-Auswertungen erhalten.
Beim IT-Service-Unternehmen CSC wurde Mitte 2006 mit ausdrücklicher Unterstützung durch die Geschäftsleitung damit begonnen, den ursprünglich überwiegend auf technischen Abwicklungen beruhenden Gesundheits- und Arbeitsschutz auf den neuesten Stand zu bringen. Auf der anderen Seite wurde mit diesem Engagement auch ein neues Geschäftsfeld für das Unternehmen selbst entwickelt. CSC hatte das Ziel, als erstes IT-Unternehmen auf Anhieb die AMS-Zertifizierung zu erreichen. „Damit haben wir heute ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche“, frohlockt der Sicherheitsdirektor. Knell: „Wir müssen die Verwaltungsberufsgenossenschaft nicht bezahlen. Es entstehen daher keine externen Kosten, sondern lediglich interne Aufwände.“
Je besser die Strukturen im Alltag aufgesetzt seien, umso weniger Aufwand müsse beim Arbeits- und Gesundheitsschutz auch betrieben werden. Darüber hinaus würde es sich auch nicht bewähren, in dieser Frage unbedingt aufs Sparen zu setze, ist der Sicherheitsdirektor überzeugt. Knell: „Das merkt man sehr schnell bei den Einstellungen und den Umgangsformen miteinander.“
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