„Atombombe des kleinen Mannes“
Seit den Anschlägen mit Milzbranderregern in den USA wird der Ruf nach schnellen und mobilen Detektoren für Viren und Bakterien immer lauter. Doch wie weit ist eigentlich die Biochiptechnik hierzulande? Eine Studie des Bundesverteidigungsministeriums zeigt den Forschungsbedarf auf.
Öffentliche Forschungseinrichtungen und Industrie müssen die Entwicklung kostengünstiger elektrischer Chips für Biokampfstoffe gemeinsam vorantreiben“, fordert Prof. Anton Heuberger vom Fraunhofer-Institut ISIT. „Elektrische Varianten sind im Gegensatz zu optischen besonders geeignet.“
Der elektrische Biochip wird in größeren Stückzahlen hergestellt und lässt sich in einfach zu bedienende und mobile Mess-Systeme integrieren. Nur so könnte im Ernstfall flächendeckend festgestellt werden, in welchen Gegenden Attacken mit Bakterien oder Viren stattgefunden haben.
Attentäter sind oft schon mit geringem Know-how in der Lage, B-Waffen herzustellen. Oft entwenden oder bestellen sie Ausgangsstoffe hierfür in industrialisierten Staaten. „Auch wenn in den USA die Welle der Angriffe mit Milzbranderregern wieder abklingt – das Problem der “Atombombe des kleinen Mannes“ bleibt bestehen“, resümiert Heuberger. fhg/ber