Patentämter bieten „Schaufenster“ für grüne Innovationen
Eine Initiative der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) möchte Erfinder von umweltfreundlichen Technologien mit Unternehmen und Investoren zusammenbringen. Die Zahl einschlägiger Patente stieg zuletzt deutlich.
Die Zahl der Patente zum Thema Recycling hat zuletzt stark zugelegt. Wer einschlägige Ideen sucht, wird u.a. bei der Initiative „WIPO Green“ fündig.
Foto: smarterpix / Kryzhov
Die Entwicklung bei Innovationen zum Recycling hat in den vergangenen Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen. 2024 wurden für den deutschen Markt 379 Patentanmeldungen zur Wiederverwertung von Wertstoffen aus Abfall veröffentlicht – und damit dreimal so viele wie noch vor zehn Jahren. Deutlich steigend waren die Anmeldung auch im Bereich der Abfallentsorgung. Insgesamt rückläufig war dagegen die Zahl der Erfindungen zur Luftreinhaltung. Ein wichtiger Grund ist hier offenbar die rückläufige Innovationstätigkeit für Verbrennungsmotoren. In diesem Zuge sind auch Erfindungen zum Abgasbehandlung deutlich rückläufig. Das ergibt eine Analyse des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) zu Technologien des Abfallmanagements und der Kreislaufwirtschaft.
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„Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen und technische Innovationen leisten dabei einen immens wichtigen Beitrag“, sagte DPMA-Präsidentin Eva Schewior. „Innovationen können ihr volles wirtschaftliches Potenzial aber nur entfalten, wenn sie geschützt werden. Das internationale Schutzrechtssystem bietet deshalb einen enormen Anreiz, grüne Innovationen zu entwickeln und so zur Linderung von Klimawandel und Umweltschäden beizutragen.“
Gemeinsam mit Partnern aus aller Welt will das DPMA den Schutz umwelt- und klimaschonender Innovationen stärker in den Fokus rücken. „Mit dem Ziel, Lösungen zur Eindämmung des Klimawandels beizutragen, werden wir die Entwicklung und den Transfer grüner Technologien fördern“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Patentämtern aus aller Welt.
„WIPO Green“ leistet strukturellen Beitrag zu Technologietransfer
Ein wichtiges Instrument ist dabei die von der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) angestoßene Initiative „WIPO Green“, der sich das DPMA angeschlossen hat. Die Plattform bringt Erfinder von umweltfreundlichen Technologien mit Unternehmen und Investoren zusammen. Mehr als 130 000 Eintragungen zu Lösungen, Bedarfen und Anlaufstationen gibt es bereits. Rund 2500 Organisationen und Menschen nutzen die Plattform regelmäßig. Etwa 15 000 Erfindungen aus Deutschland sind auf WIPO Green zu finden – eingespielt über eine WIPO-Datenbank sowie in 200 Fällen aktiv von Unternehmen aus Deutschland hochgeladen.
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„WIPO Green bringt Forschung und Industrie zusammen, vernetzt Innovatoren und Investoren“, betont Schewior. „Die Plattform ist ein Schaufenster und damit ein wichtiger Beitrag für den IP-Transfer.“ Wenn durch den Schutz grüner Innovationen attraktive Produkte und profitable Geschäftsmodelle entstünden, seien sie besonders wirksam gegen den Klimawandel und für eine nachhaltige Energieversorgung.
Das DPMA analysiert regelmäßig, wie sich Patentanmeldungen zu grünen Technologien entwickeln. Die Zahl veröffentlichter Patentanmeldungen aus Deutschland auf wichtigen Technologiegebieten der regenerativen Energieerzeugung legte im Jahr 2024 deutlich zu, wie eine Analyse zur Solartechnik, Windenergie und Batterietechnologie zeigt. Diese ist im DPMA-Jahresbericht 2024 ausführlich aufbereitet.




