KI-Bildungslücke in Deutschland
70 % der Beschäftigten in hiesigen Unternehmen hatten noch nie eine KI-Schulung – Experten raten zu Sofortmaßnahmen.
Firmen in Deutschland haben akuten Nachholbedarf bei der KI-Schulung ihrer Mitarbeitenden.
Foto: Smarterpix/AndreyPopov
Deutschland steht vor einer Herausforderung im Zuge der Digitalisierung: Laut einer aktuellen Bitkom-Studie haben 70 % der Beschäftigten bisher keine Schulung zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) erhalten. Und das, obwohl seit Februar 2025 die europäische KI-Verordnung (EU AI Act) eine Schulungspflicht für alle Unternehmen vorsieht, die KI einsetzen. Fachleute warnen: Unternehmen riskieren ohne gezielte Weiterbildungsmaßnahmen nicht nur empfindliche Bußgelder, sondern verspielen zugleich ihre Chancen im Wettbewerb.
Wie die Bitkom-Studie zeigt, wurden bislang erst rund 20 %der Angestellten von ihren Arbeitgebern zum Thema KI geschult. Besonders alarmierend ist, dass die Schulungspflicht laut EU-Verordnung nicht nur Festangestellte betrifft, sondern auch Freelancer, Zeitarbeitskräfte, Praktikanten, Werkstudierende und Führungskräfte. Die Vorschrift verlangt, dass alle Beschäftigten mit KI-Systemen ein „ausreichendes Maß an KI-Kompetenz“ nachweisen können – und das unabhängig von der Unternehmensgröße.
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Unternehmen, die die Weiterbildungspflicht ignorieren, setzen sich erheblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Risiken aus. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 7 % des weltweiten Jahresumsatzes oder 35 Mio. €. Hinzu kommt die Gefahr von Sicherheitsmängeln: Mitarbeitende nutzen immer häufiger KI-Tools im Berufsalltag, nicht selten ohne klare Vorgaben und ohne ausreichendes Wissen – das erhöht die Risiken für Datenschutz und Compliance. Währenddessen profitieren Unternehmen mit geschulten Teams bereits heute deutlich: Sie nutzen KI-Lösungen, um Arbeitsprozesse zu automatisieren, Reaktionszeiten drastisch zu verkürzen und ihre Produktivität zu steigern. Wer den Anschluss bei der Qualifikation verpasst, droht, im internationalen Wettbewerb zurückzufallen.
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Was muss eine effektive KI-Schulung enthalten?
Empfohlen wird ein mehrdimensionales Bildungskonzept, das folgende Elemente umfasst:
- Technische Grundlagen und Funktionsweise von KI
- Praktische Übungen (z. B. Prompt Engineering, Integration in Workflows)
- Rechtliche Aspekte (insbesondere DSGVO und EU-AI-Act)
- Ethische Fragestellungen und Bias-Vermeidung
- Unternehmensspezifische Use Cases
KI-Fortbildungen sollten dabei kontinuierlich und zielgruppengerecht erfolgen. Einmalige Workshops reichen angesichts rasanter Entwicklungen nicht aus.
Umsetzung: Fünf Schritte zum Bildungserfolg
Wer die Anforderungen effektiv umsetzen will, sollte diese fünf Schritte befolgen:
- Bestandsaufnahme und Kompetenz-Check: Wer nutzt bereits KI? Wie ist das aktuelle Wissen?
- Schulungsplan erstellen: Nach Dringlichkeit und Relevanz priorisieren.
- Pilotgruppen starten: Erste Teams frühzeitig schulen und Erfahrungsträger aufbauen.
- Lernräume schaffen: Sichere Testumgebungen für eigenständiges Lernen einrichten.
- Richtlinien und Kontrolle: Klare Vorgaben zur KI-Nutzung definieren und deren Einhaltung überwachen.
Handlungsempfehlung
Unternehmen sollten nach Ansicht der Agorum Software GmbH jetzt eine Bestandsaufnahme der verwendeten KI-Anwendungen und des Wissensstandes machen, um passgenaue Schulungsmaßnahmen zu entwickeln. Kontinuierliche Weiterbildung und offene Kommunikationskultur seien entscheidend, um die Anforderungen der EU-Verordnung zu erfüllen und Innovationspotenziale voll auszuschöpfen. Agorum entwickelt mit „Albert | AI“ eine KI-Plattform, die Unternehmen befähigt, Informationen intelligent zu erschließen, Prozesse umfassend zu automatisieren und Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten, unabhängig vom eingesetzten System.
Die KI-Bildung sei längst kein „Kann“ mehr, sondern ein Muss für die Zukunftsfähigkeit deutscher Unternehmen. Wer jetzt handele, sichere rechtzeitig Know-how, minimiere Risiken und werde zum Vorreiter im digitalen Wandel.




