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Lieferketten-Störungen 28.08.2023, 19:00 Uhr

Zahlreiche Logistiker beklagen finanzielle Schäden

Etwa 65 % der befragten Geschäftsführer und Unternehmer schätzen nach den Ergebnissen einer aktuellen Marktuntersuchung - durchgeführt von Logistics Hall of Fame Trend Survey in Kooperation mit der Schunck Group - das Risiko negativer Folgen durch Störungen in der Lieferkette für die Logistikbranche als hoch bis sehr hoch ein. Als wichtigstes Mittel zur Absicherung nennen die Expert*innen die Diversifizierung der Lieferanten.

Wenn Lieferketten ins Stocken geraten, ist das nahezu immer mit finanziellen Schäden für Unternehmen verbunden. Thomas Wicke, Geschäftsführer der Schunck Group, empfiehlt die gründliche Vorbereitung auf Krisenszenarien. Foto: unsplash/Reproductive Health Supplies Coalition, Schunck Group

Wenn Lieferketten ins Stocken geraten, ist das nahezu immer mit finanziellen Schäden für Unternehmen verbunden. Thomas Wicke, Geschäftsführer der Schunck Group, empfiehlt die gründliche Vorbereitung auf Krisenszenarien.

Foto: unsplash/Reproductive Health Supplies Coalition, Schunck Group

Eine aktuelle Erhebung der Umfragereihe Logistics Hall of Fame Trend Survey in Kooperation mit der Schunck Group zeigt: Mehr als 65 % aller Unternehmen in der Logistik erlitten bereits finanzielle Schäden durch Störungen in der Lieferkette. Ebenfalls 65 % der befragten Geschäftsführer*innen und Unternehmer*innen schätzen das generelle Risiko als hoch oder sehr hoch ein, auch künftig finanzielle Schäden durch Lieferkettenunterbrechungen zu erleiden. Sie vergaben auf einer Skala von eins bis zehn sieben bis zehn der möglichen Punkte. Bei einer Beurteilung sämtlicher Risiken, die aktuell Gefahren für Logistikdienstleister darstellen können, belegen Lieferkettenstörungen den dritten Platz. Insgesamt 39,1 % schätzten diese als bedrohliche Gefahr ein.

Lieferketten-Störungen: Auch Cyberkriminalität schwächt die Supply Chain

Als noch gefährlicher für die Unternehmen stuften die Befragten die Risiken Cyberkriminalität (69,6 %) und den Fachkräftemangel (60,9 %) ein. Die nachfolgenden Plätze belegen unter anderem politische Risiken, Naturkatastrophen, Betriebsunterbrechungen sowie der Ausbruch einer Pandemie. „Nicht nur die Coronakrise hat uns deutlich gezeigt, wie schnell etablierte Abläufe in der Logistik aus dem Takt geraten können, wenn nur ein Glied in der komplexen Ablaufkette Schwächen aufweist“, betont Thomas Wicke, Geschäftsführer der Schunck Group. „Dass dies bereits zwei Drittel unserer befragten Unternehmen am eigenen Leib zu spüren bekommen haben, ist ein deutliches Signal, auch dieses Thema ernst zu nehmen und sich Gedanken über eine mögliche Absicherung zu machen“, führt er an und ergänzt: „Eine professionelle Vorsorge für die größten Bedrohung zu treffen ist essenziell. Ein dauerhaft hohes Risiko bleibt zum Beispiel Cyberkriminalität. Das sehen fast drei Viertel der Manager so.“

Lieferanten-Diversifizierung beugt Lieferketten-Störungen vor

Mehr als 78 % der Befragten gaben an, zum Schutz vor Lieferkettenunterbrechungen auf eine Diversifizierung der Lieferanten zu setzen, 52,2 % darüber hinaus auf ein gutes Bestandsmanagement und Vorratshaltung. Eine umfassende Lieferantenbewertung, gekoppelt an ein gutes Lieferantenmanagement, sehen 47,8 % als Möglichkeit, um Störungen in der Lieferkette möglichst folgenlos für das eigene Unternehmen abzufedern. Die Umfrage, an der ein Executive-C-Level-Panel ausgewählter Geschäftsführer, Vorstände und Unternehmer aus dem Netzwerk der Logistics Hall of Fame sowie der Schunck Group teilnimmt, wird mehrmals jährlich zu wechselnden Themen durchgeführt. Die Erhebung zeichnet ein aktuelles Stimmungsbild der Branche und erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität.